Eine Person liest eine spanische Tageszeitung

Entrepreneurship in Transformationsländern

WU-Forschungsprojekt: Wirtschaftsunterricht in Russland und Tadschikistan fördern

In Transformationsländern wie Russland und Tadschikistan besteht bei der Vermittlung von Wirtschaftswissen dringender Handlungsbedarf. Zahlreiche Reformen wurden bisher zwar diskutiert, die meisten Impulse seitens der Bildungspolitik blieben aber nur Absicht. Verfasst in alten Strukturen und umgesetzt mit traditionellen Einstellungen können die Bildungssysteme Russlands und Tadschikistans ihr Ziel, die junge Generation auf wirtschaftliche Herausforderungen vorzubereiten, kaum erreichen. Im Rahmen eines dreijährigen WU-Forschungsprojektes versucht das Institut für Wirtschaftspädagogik, Innovationen in den Bildungssystemen Russlands und Tadschikistans anzuleiten. Ziel ist es, wirksame Strukturen für eine ökonomische Bildung zu entwickeln.

Wirtschaftswissen ist ein Schlüssel zur Gesellschaft: es ermöglicht Teilhabe am wirtschaftlichen Leben, erhöht die Chance politische Entwicklungen einzuschätzen und bietet Einblicke in gesellschaftliche Zusammenhänge. Langfristiges Ziel des WU-Forschungsprojektes ist es, die viel zu langsam verlaufende Transformation der post-sowjetischen Staaten in Richtung Demokratie und Marktwirtschaft über eine Veränderung des Bildungssystems zu beschleunigen.

Wirtschaftsunterricht neu: konkrete Schritte verbessern Wirtschaftsbildung

Das von der EU geförderte Forschungsprojekt versucht anhand von konkreten Schritten, eine Entrepreneurship Bildung in den Schulen Russlands und Taschikistans zu ermöglich. Das Fach "Wirtschaft" soll in den Abschlussklassen allgemeinbildender Schulen eingeführt werden. Zudem sollen auch fachfremde Lehrer/innen zu Wirtschaftslehrer/innen ausgebildet werden. In einem weiteren Schritt schlägt das Forschungsprojekt vor, ein Studium der Wirtschaftspädagogik an Universitäten in Russland und Tadschikistan zu etablieren.


Wirtschaftswissen erleben


Das Projekt wird auf der Basis des vom WU-Institut für Wirtschaftspädagogik verfassten Modells der Entrepreneurship-Erziehung umgesetzt. Dabei wird Wirtschaftswissen nicht als instrumentalisierbares Wissen für den neoliberalen Mainstream verstanden. Vielmehr geht es in dieser Konzeption darum, Wirtschaftswissen in seiner Vernetzung für Schüler/innen erlebbar zu machen und Haltungen wie Eigenverantwortung, Initiative, Mut zu Neuem etc. mit den Werten gesellschaftlicher Verantwortlichkeit zu verbinden. Dazu braucht es einen an den Lebenswelten der Schüler/innen anknüpfenden, informativ und motivierend gestalteten Wirtschaftsunterricht. Und dazu wiederum braucht es fachlich, pädagogisch und fachdidaktisch gut gebildete Lehrer/innen.


Kontakt:


Univ. Prof. Dr. Josef Aff
Institut für Wirtschaftspädagogik
Josef. Aff@wu.ac.at
http://www.wu.ac.at/wipaed/