Eine Person liest eine spanische Tageszeitung

IntelligentPIA

intelligentPIA: Software-Unterstützung für die Durchführung eines Privacy Impact Assessment

Nachdem das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) am 25. November 2011 einen Leitfaden für die Durchführung von Privacy Impact Assessments (PIA) für RFID-Anwendungen veröffentlicht hat, stehen betroffene Unternehmen nun vor der Herausforderung, diesen Leitfaden in die Tat umzusetzen. Das Institut für BWL und Wirtschaftsinformatik der WU hat ein Software-Tool "intelligentPIA" entwickelt, das es den Unternehmen ermöglicht, ein systematisches und vollständiges PIA für ihre Anwendungen durchzuführen.

Im Rahmen eines Expert/inn/ensymposiums zum Thema Privacy Impact Asessments am 25. November 2011 hat das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) einen Leitfaden für die Durchführung von PIAs für RFID-Anwendungen veröffentlicht. Dieser Leitfaden beschreibt eine systematische Methode zur Durchführung eines PIA und liefert Datenschutzziele, die das Datenschutzrecht der Europäischen Union (EU) wiederspiegeln. Betroffene Unternehmen stehen nun vor der Herausforderung die beschriebene Methode umzusetzen.

WU-Institut entwickelt Software für Privacy Impact Assessments

Um die Akzeptanz und die Umsetzung der PIA-Methode des BSI zu fördern, hat das Institut für BWL und Wirtschaftsinformatik unter der Leitung von WU-Professorin Sarah Spiekermann ein Software-Tool "intelligentPIA" entwickelt. intelligentPIA führt Anwender/innen Schritt für Schritt durch die PIA-Methode und schließt mit der automatischen Erstellung eines PIA-Reports. Die mitgelieferte Wissensdatenbank beinhaltet grundsätzliche Datenschutzziele, Bedrohungen und Schutzmaßnahmen sowie exemplarische Detailinhalte für vier RFID-Szenarien (RFID im Handel, im öffentlichen Nahverkehr, in der Autoproduktion, in Zugangssystemen). Die Inhalte der Wissensdatenbank unterstützen Anwender/innen bei der Durchführung des PIA und liefern Versatzstücke, die wiederverwendet werden können. Darüber hinaus kann intelligentPIA für jede Art von interner Datenschutzprüfung genutzt werden, wie sie etwa von Datenschutzbeauftragten und Wirtschaftsprüfer/inne/n durchgeführt werden.

intelligentPIA unterstützt Privacy-Accountability

"intelligentPIA unterstützt die Realisierung der von Datenschützer/inne/n geforderten Privacy-Accountability", bestätigt Marie Oetzel, die die Entwicklung am Institut für BWL und Wirtschaftsinformatik geleitet hat. Angaben, die im Laufe des PIA gemacht werden, können einer/m dedizierten Anwender/in zugeordnet werden. Auch findet im letzten Schritt eine Vollständigkeitsprüfung statt, so dass im Falle der Nichtangabe von verpflichtenden Inhalten die Erstellung des PIA-Reports nicht erfolgt und die/der Benutzer/in gebeten wird, die fehlenden Angaben nachzuliefern.

intelligentPIA wird unter GNU General Public License 3.0 herausgegeben und kann somit frei verwendet und weiterentwickelt werden. Die Verwendung von PHP, Javascript (Jquery UI) und MySQL ermöglichen eine einfache Erweiterung sowohl des Software-Tools als auch der Wissensdatenbank.

Rückfragehinweis:

Dipl. Wirtsch.-Inf. Marie Caroline Oetzel & Prof. Dr. Sarah Spiekermann
Institut für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik
Tel.: +43-1-31336-4444
wi-sek@wu.ac.at
http://www.wu.ac.at/ec/research/ipia