Blended Learning
Was bedeutet Blended Learning an der WU?
Bei Blended-Lehrveranstaltungen finden 30-50 % der vorgesehenen Kontaktstunden nicht synchron in Präsenz oder hybrid statt, sondern asynchron online.
Asynchrone Online-Phasen sind angeleitete Selbstlernphasen mit definierten Lernaktivitäten, in denen Studierende orts- und teilweise zeitungebunden lernen können.
Asynchrone Online-Phasen können im LV-Ankündigungsprozess nicht wie LV-Termine dargestellt werden, sondern müssen im Syllabus beschrieben werden, inklusive der dafür festgelegten Zeiträume.
Kontaktstunden im Blended Format:
Die Kontaktstunden zwischen Lehrenden und Studierenden entsprechen den für die Lehrveranstaltung vorgesehenen Semesterstunden.
Die Kontaktstunden bei asynchronen Online-Phasen werden für Studierende durch die verpflichtende Bearbeitung von angeleiteten Lernaktivitäten realisiert, für Lehrende durch vereinbarte synchrone/asynchrone Kommunikationsmöglichkeiten (z.B. Sprechstunde, Forum) und begleitendes Feedback auf die Lernaktivitäten.
Richtwert für den Ersatz von Kontaktstunden ist, dass es pro 10 % ersetzter Kontaktstunden eine Lernaktivität gibt.
Anwesenheit im Blended Format:
Der LV-Typ regelt das Ausmaß der Anwesenheitspflicht, sowohl für die Präsenzlehre als auch für die asynchrone Online-Phasen.
In asynchronen Online-Phasen wird die Anwesenheit über Lernaktivitäten und Aufgaben, die Studierende verpflichtend bearbeiten, geregelt. Lehrende leiten diese Aktivitäten und Aufgaben an und geben Feedback.
Workload im Blended Format:
Der Aufwand für Studierende und Lehrende während der Online-Phasen ist Teil des üblichen Gesamtworkloads für die Lehrveranstaltung und darf nicht darüber hinausgehen.
Wofür eignet sich das Blended Format generell?
Lehrveranstaltungen, in denen Aktivitäten für die Wissensaneignung oder Festigung des Gelernten vor allem digital stattfinden bzw. diese mit entsprechenden Online-Tools besser umsetzbar sind als in Präsenz. Z.B. Inverted Classroom Ansatz: Die Wissensaneignung und Erarbeitung von Kompetenzen erfolgt in den Online-Phasen. In der Präsenzlehre wird das Wissen aus den Online-Phasen vertieft.
Lehrveranstaltungen, in denen umfangreiche und selbstverantwortliche Gruppenarbeiten vorgesehen sind, die in den Online-Phasen begleitet werden.
Lehrveranstaltungen, die Wert auf den Erwerb digitaler Kompetenz legen.
An der WU fand 2018 bis 2020 ein Pilotprojekt zu Blended Learning statt. Im Rahmen des Projekts wurden theoretische Grundlagen definiert sowie Praxiserfahrungen durch die Umstellung von Lehrveranstaltungen auf das Blended Format gesammelt. Erfahrungen aus dieser Pilotierung flossen auch in das neue Lehr-/Lernformat Blended Learning ein.
Tipps für Blended Lehrveranstaltungen:
Tipps zur Konzeption des Lehr-/Lerndesigns
Was ist bei der Konzeption des Lehr-/Lerndesign zu berücksichtigen?
Didaktische, inhaltliche und zeitliche Verzahnung
Achten Sie darauf bei Ihrer Blended Lehrveranstaltung die Präsenzlehre und asynchrone Online-Lehre didaktisch, inhaltlich und zeitlich so aufeinander abzustimmen, dass Präsenzlehre und asynchrone Online-Lehre ein kohärentes gemeinsames Ganzes bilden.Rhythmisierung
Machen Sie sich bei der Planung Ihrer Blended Lehrveranstaltung Gedanken über die Verteilung von Präsenzeinheiten und asynchronen Online-Einheiten/Online-Phasen im LV-Verlauf (Rhythmisierung). Eine Skizzierung der Rhythmisierung (z.B. mit PowerPoint) hilft Ihnen bei den weiteren Überlegungen zur Verzahnung. Übliche Umsetzungen der Rhythmisierung sind:
„Erweiterungsstruktur“: Präsenz- und asynchrone Online-Lehre wechseln sich regelmäßig ab. Sie dienen der Erweiterung (Vorbereitung, Nachbereitung oder Vertiefung) der jeweils anderen Komponente. Wissenserwerb, Anwendung und Übung, Feedback und Reflexion können zwischen beiden Komponenten verteilt werden. Die klare zeitliche Abfolge gibt den Studierenden eine übersichtliche Struktur. Die Erweiterungsstruktur eignet sich für alle Lehrveranstaltungen, ob LVPs, VUEs oder kleinere PIs. Ein bekannter Ansatz ist das Inverted Classroom Modell (ICM), bei dem die Online-Phase dem Wissenserwerb und als Vorbereitung auf die Präsenzeinheit dient.
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„Ergänzungsstruktur“: Die Abfolge von Präsenz- und asynchroner Online-Lehre kann regelmäßig oder unregelmäßig sein und hängt von den Lerninhalten ab. Präsenz- und asynchrone Online-Lehre sind dabei im LV-Verlauf nicht immer gänzlich miteinander verzahnt, sondern eine Abfolge von mehreren verzahnten Komponenten kann für sich stehen, danach beginnt ohne Übergang eine neue verzahnte Abfolge. Im LV-Verlauf kommen den beiden Komponenten unterschiedliche Funktionen zu. Einmal dient die asynchrone Online-Lehre dem Wissenserwerb, ein anderes Mal der Anwendung/Vertiefung von Wissen. Die Ergänzungsstruktur ermöglicht Ihnen Flexibilität bei der Gestaltung Ihrer Lehrveranstaltung, erfordert von den Studierenden jedoch Eigenverantwortung und Kompetenzen im Selbst- und Zeitmanagement. Informieren Sie Ihre Studierenden daher umfassend über die Struktur der Lehrveranstaltung und über die Erwartungen, die Sie an jede Komponente knüpfen.
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„Parallelarbeit“: Präsenz- und asynchrone Online-Lehre laufen parallel (z.B. übergreifende Aufgaben) und sind durch Kreuzungen miteinander verzahnt. In diesen Kreuzungen können z.B. die studentischen Arbeiten aus der asynchronen Online-Phase in der Präsenzeinheit besprochen werden, es können auch neue Lerninhalte vermittelt werden, die in den studentischen Arbeiten parallel eingearbeitet und weiterentwickelt werden. Die Parallelarbeit eignet sich für kleinere PIs mit hoher studentischer Kooperation. In LVPs und VUEs können die studentischen Arbeiten durch Gruppenaustausch in den Präsenzeinheiten unterstützt werden.
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Aktivierung und Methodenvielfalt in Präsenz- und asynchroner Online-Lehre
Methodenvielfalt regt das Interesse der Studierenden an und bietet Abwechslung im Lernprozess. Dies gilt sowohl für die Präsenzeinheiten als auch die asynchrone Online-Phasen. Mit dem Wechsel von kurzen Inputs und aktivierenden Lehrmethoden in unterschiedlichen Arbeitsformen (Einzelarbeit, Paararbeit, Kleingruppen, Austausch mit anderen durch digitale Miniübungen oder im Plenumsgespräch) fördern Sie das Lernen. In den Präsenzeinheiten können Sie auf bereits bekannte und bewähre Methoden zurückgreifen. Auch die Integration digitaler Tools bietet wunderbare Möglichkeiten der studentischen Aktivierung und Partizipation in der Präsenzlehre. Mit unterschiedlichen Aktivitäten unterstützen Sie Studierende dabei, sich aktiv mit den Lerninhalten auseinanderzusetzen und diese zu verarbeiten, sodass das Wissen nachhaltig bestehen bleibt. Auch in den asynchronen Online-Phasen können Sie Lernaktivitäten (Aufgaben, Übungen, Quizze, Selbsteinschätzungstests) vielfältig einsetzen, je nach geplanter Funktion (Wissenserwerb, Anwendung und Übung, Feedback und Reflexion
Tipps zur Information & Erwartungsklärung
Information über das Lehr-/Lernformat
Machen Sie den Studierenden bereits im Syllabus klar, dass Ihre Lehrveranstaltung in einem „anderen“, neuen Lehr-/Lernformat durchgeführt wird. Aufgrund der Neuheit wissen Studierende eventuell noch nicht was dieses neue Format bedeutet und Unklarheiten könnten entstehen. Beschreiben Sie daher im Syllabus im Feld „Lehr-/Lerndesign“ Ihre Blended Lehrveranstaltung detailliert (Rhythmisierung, Funktion, Lernmaterialien, zentrale Aktivitäten, Art des Feedbacks sowie Kommunikation).Lernziele der asynchronen Online-Phasen
Geben Sie im Syllabus die Lernziele für die asynchronen Online-Phasen gesondert an. Beschreiben Sie, welche Erwartungen Sie an die asynchronen Online-Phasen stellen. Dies hilft den Studierenden, die Relevanz von Online-Phasen einschätzen zu können.Studentischer Workload
Weisen Sie den studentischen Workload für die asynchronen Online-Phasen ebenfalls gesondert aus. Manchmal ist dies nicht ganz einfach, da z.B. die Bearbeitungsdauer für ein Erklärvideo maßgeblich variieren kann, je nachdem ob Studierende es bloß ansehen oder sich begleitend Notizen machen und daher das Video öfter unterbrechen. Bemessen Sie im Zweifel den studentischen Workload eher großzügig. Studierende müssen den Aufwand für die asynchronen Online-Phasen (wie lange benötigen sie) kennen, um planen zu können. Beachten Sie, dass der Gesamt-Workload für die Lehrveranstaltung durch den Ausbau des Selbststudiums in den Online-Phasen nicht überschritten werden darf.Zeit und Flexibilität in asynchronen Online-Phasen
Achten Sie bei der Planung von asynchronen Online-Phasen darauf, dass Studierende ausreichend Zeit und Flexibilität für die Bearbeitung haben. So können Sie möglichen Verhinderungsgründen von Studierenden (z.B. Krankheit) von vornherein entgegenwirken.
Tipps zu Inhalten & Lernaktivitäten für die asynchrone Online-Phase
Selbststudienelemente, die Studierende in der asynchronen Online-Phase beim Lernen unterstützen, können SIe z.B. in folgender Form anbieten:
Screen Recordings und kommentierte Folien
Inhalte, die die Studierenden sich nicht selbst aneignen können, können als E-Lecture bzw. Screen Recordings für die Studierenden flexibel zugänglich gemacht werden. Dazu können Sie PowerPoint nutzen und Ihre Stimme dazu aufnehmen. Möglicherweise reicht es aber auch, die Folien ausführlich zu kommentieren und/oder auf bestimmte Lehrbuchkapitel/Skripten für weiterführende Informationen zu verweisen.Buchkapitel oder Journal-Beiträge einsetzen
Wenn die Studierenden sich einen gut abgegrenzten Themenbereich erarbeiten sollen, können Buchkapitel oder Journal-Beiträge eingesetzt werden, die via VPN-Zugang für die Studierenden verfügbar sind (siehe Homepage der Bibliothek).Weblinks nutzen
In manchen Fällen ist es auch möglich, Links zu Webseiten/online verfügbaren Dokumenten zur Verfügung zu stellen und den Studierenden Rechercheaufträge dazu zu geben.
Hinsichtlich der Lernaktivitäten in asynchronen Online-Phasen empfiehlt es sich generell, sehr detaillierte Arbeitsaufträge zu geben. Zur zeiteffizienten Bearbeitung auftretender Fragen können SIe das Forum in Ihrer Lehrveranstaltung auf MyLEARN (siehe MyLEARN-Guide) oder eine Diskussion in Canvas WU (siehe Canvas WU Guide) nutzen, da alle Studierenden dort bereits von Ihnen beantwortete Fragen nachlesen können .
Leitfragen zur Texterarbeitung zur Verfügung stellen
Anstatt die Anweisung zu geben, einen bestimmten Text zu lesen, sollten Sie klare Leitfragen zu den einzelnen Abschnitten des Texts vorbereiten, die von den Studierenden beantwortet werden müssen. Das Ergebnis dieser Leseaufträge können Sie über MyLEARN oder Canvas WU abgeben lassen.Tabellen und Grafiken nutzen
Tabellen oder Grafiken, die mit Hilfe von Literatur vervollständigt werden müssen, bieten den Studierenden ebenfalls einen Orientierungsrahmen.Homework Assignments
Ideen für weitere Assignments finden Sie auf der Teaching & Learning Academy, besonders im Bereich Homework Assignment.
Tipps zur Unterstützung von Online-Gruppenarbeiten während der asynchronen Online-Phase
Arbeitsaufträge für virtuelle Gruppenarbeiten in den asynchronen Online-Phasen sollten detaillierter und kleinteiliger sein als im Präsenzbetrieb, da es keine Möglichkeiten gibt, auftretende Fragen ad hoc zu klären.
Bei größeren Aufgaben Milestones definieren
Anstelle einer einzigen Deadline für das gesamte Gruppenarbeitsprodukt, empfiehlt es sich Deadlines für Zwischenziele (milestones) zu definieren. Dadurch ist es möglich als Lehrende*r zu definierten Zeitpunkten ein kurzes Feedback zu geben und einen Überblick zu bekommen, wo die Studierenden im Prozess stehen.Ergebnisse von Gruppenarbeiten auf MyLEARN sammeln
Die Ergebnisse von Gruppenarbeiten können Sie auf Canvas WU oder MyLEARN an unterschiedlichen Orten sammeln:Nutzen Sie Diskussionen in Canvas WU oder das Forum in MyLEARN, wenn SIe möchten, dass auch andere Studierende mitlesen und die Abgaben kommentieren können. Studierende können dort alle Arten von Dateien (z.B. PDFs, Word-Dateien, Videos in MP4-Format, Bilder als PNG oder JPG) hochladen.
Nutzen Sie die Aufgaben in Canvas WUoder die Studierendenabgaben in Lernaktivitäten in MyLEARN, wenn die anderen Studierenden keinen Einblick in die abgegebenen Dateien haben sollen und Sie die Aufgaben beurteilen möchten.
Nutzen Sie die Anwendung Lecturecasts in MyLEARN dafür, Studierende eigene Videoproduktionen hochladen zu lassen. Sofern Sie die Kommentarfunktion aktivieren, können Sie und die Studierenden auch szenengenaues Feedback auf die Videos geben.
Tipps zur virtuellen Zusammenarbeit formulieren
Sowohl in physischen als auch virtuellen Gruppenarbeiten kann nicht vorausgesetzt werden, dass Studierende grundsätzlich wissen, wie konstruktive Zusammenarbeit funktioniert. Es ist also hilfrech, wenn Sie den Studierenden grundlegende Tipps dazu geben und in den synchronen Lehrveranstaltungen bewusst Zeit für Gruppenabsprachen einplanen. Es gilt dabei Verantwortlichkeiten innerhalb der Gruppe zu klären, Kommunikationstools festzulegen, Zeitslots für virtuelle Meetings zu vereinbaren, gemeinsame Projektdokumentation festzulegen, etc.Einen Gruppenarbeitsplatz zur Verfügung stellen
Sie können die Studierenden unterstützen, indem Sie einen Gruppenarbeitsplatz in MyLEARN oder in Canvas WU zur Verfügung stellen. In Canvas WU können Sie Studierenden auch ermöglichen, eigene Arbeitsgruppen anzulegen. In den Gruppenbereichen können die Studierenden mit ihren Gruppenkolleg*innen kommunzieren, Dateien austauschen und Gruppenaufgaben bearbeiten.Forum für Diskussion nutzen
Um Diskussionen in der Online-Lehre durchführen zu können, bieten sich das Forum auf MyLEARN oder die Diskussionen in Canvas WU an. Sie können im Forum/in der Diskussion beispielsweise Texte, welche die Studierenden vorab vorbereiten müssen, diskutieren lassen. Stellen Sie dazu eine Ausgangsfrage oder formulieren Sie eine These in einem Diskussionsfaden und fordern Sie die Studierenden auf, dazu Stellung zu nehmen.
Dazu ist es hilfreich, einige einfache Regeln vorab zu definieren, z.B.:Neue Postings müssen an die bereits erfolgte Diskussion anschließen und etwas Neues zur Diskussion beitragen. Das kann entweder bedeuten, dass die Studierenden einen neuen Aspekt einbringen, oder dass sie eine bereits erfolgte Aussage (kritisch) diskutieren.
Jede*r Studierende muss sich mindestens einmal "zu Wort melden". Dabei ist zu berücksichtigen, dass es bei vielen Studierenden in der Lehrveranstaltung nicht möglich sein wird, dass jede*r Studierende sich in jedem Diskussionsfaden einmal zu Wort meldet. Wenn Sie wollen, dass alle Studierenden sich beteiligen, sollten Sie also mehrere kleinteilige Diskussionsanlässe bereitstellen.
Als Lehrende*r sollten Sie die Rolle eines Moderators/einer Moderatorin einnehmen und sich in jedem Diskussionsfaden einbringen. Weitere Informationen finden Sie auf der Teaching & Learning Academy.
Tipps zum Feedback während der asynchronen Online-Phase
Es gibt unterschiedliche Formen des Feedbacks, die Wahl der Form hängt insbesondere von der Art der Aufgabe und der Anzahl an Studierenden ab:
Rubrics für schriftliches Feedback
Schriftliches Feedback ist eine effektive, aber relativ zeitaufwändige Form, Feedback zu geben. Mit Hilfe von Rubrics kann zeitsparend individuelles und relativ detailliertes Feedback an die Studierenden gegeben werden. Wie Sie Rubrics erstellen, können Sie auf der Teaching & Learning Academy nachlesen.Automatisiertes Feedback nutzen
Überlegen Sie, ob Sie einzelne Arbeitsaufträge so gestalten können, dass mittels Multiple-Choice Fragen überprüft werden können. Die Fragen können auf MyLEARN oder Canvas WU angelegt werden und die Studierenden bekommen unmittelbares Feedback.Feedback aufzeichnen
Alternativ dazu, können Sie Feedback auch per Bildschirmaufnahme oder als Audioaufnahme (Podcast) geben. Beides lässt sich rascher als ein ausführliches Textgutachten erstellen.Feedback via (virtuelle) Sprechstunde
Feedback auf Gruppenarbeiten oder individuelles Feedback kann auch in einer (virtuellen) Sprechstunde erfolgen.Peer Feedback
Um Feedback zu geben und gleichzeitig die Interaktion der Studierenden zu fördern, kann auch auf die Möglichkeit eines unterstützenden Peer-Feedbacks zurückgegriffen werden. Auf MyLEARN kann man hierfür das Peer Review-Tool nutzen, auf Canvas WU können Sie eine Aufgabe zu einer Peer-Feedback-Aufgabe machen. Studierende laden die Ergebnisse ihrer (Gruppen-)Arbeit hoch und Studienkolleg*innen können sie direkt dort kommentieren. Beide Tools ermöglichen unterschiedliche Peer-Feedback-Varianten und erleichtern die Organisation und Durchführung des Feedbackprozesses. Als Lehrende*r sollten Sie vorab Hilfestellungen geben, welche Art von Feedback Sie erwarten und sich gegebenenfalls auch selbst in die Diskussion einbringen.
Tipps zur Moderation & Begleitung
Strukturierte Lernumgebung bereitstellen
In den asynchronen Online-Phasen moderieren und begleiten Sie die Lernprozesse der Studierenden indem Sie Lernmaterialien strukturiert bereitstellen und eine Lernumgebung schaffen, in der die Studierenden (durch-)geleitet werden – ähnlich wie Sie das in den Präsenzeinheiten machen mit Abwechslung von Input und Aktivität. Sie können den Studierenden entweder eine Empfehlung geben, wie sie die Lerninhalte in denasynchronen Online-Phasen am besten durcharbeiten, oder Sie legen die Durcharbeitungsschritte entlang eines vorgegebenen Pfades fix fest. Achten Sie darauf, digitale Lernmaterialien für die asynchrone Online-Phase zeitgerecht bereitzustellen. Je nach Materialien können das sieben bis 14 Tage sein. Sie ermöglichen den Studierenden dadurch im eigenen Tempo zu lernen und den Vorteil der Flexibilisierung durch das Blended Format nutzen zu können. Unterscheiden Sie bei den Lernmaterialien für die Studierenden sichtbar zwischen frei zu wählende Zusatzmaterialien und jenen Inhalten und Aktivitäten, die die Studierenden in der asynchronen Online-Phase jedenfalls bearbeiten sollten, um den Anschluss in der Präsenzlehre nicht zu verpassen. Dies hilft den Studierenden beim Setzen ihrer Prioritäten. Das problemlose Zurechtfinden in der Online-Umgebung ist das A und O für gelingende Lernprozesse in asynchronen Online-Phasen.
Beachten Sie bei der Gestaltung von asynchronen Online-Phasen folgende drei Aspekte:Einführung und Überblick: Geben Sie den Studierenden einen Überblick, indem Sie inhaltliche Schwerpunkte, Lernziele und studentischen Workload beschreiben.
Darstellung der Lerninhalte: Zur Wissensaneignung können Texte, Einbindung von Literatur, Lecturecasts, Erklärvideos und Audios herangezogen werden. Sie müssen nicht das gesamte Material für Ihre Lehrveranstaltung selbst entwickeln, sondern können freie Bildungsressourcen, sog. Open Educational Resources, nutzen.
Einsatz von Lernaktivitäten: Wechseln Sie den Input immer wieder mit Aktivitäten ab, so können Sie die Motivation und Aufmerksamkeitsspanne der Studierenden unterstützen. Aktivieren Sie die Studierenden in den Online-Phasen durch gezielt gesetzte Lernaktivitäten (Aufgaben, Übungen, Quizze, Selbsteinschätzungstests).
Digitale Kommunikationsmöglichkeiten schaffen
In den asynchronen Online-Phasen sind Sie für die Studierenden verfügbar, um Fragen zu beantworten oder bei der Lösung von Problemen zu helfen. Der Support in den Online-Phasen wirkt einer Verzögerung des Lernfortschritts und dem Gefühl des Alleingelassen-Werdens der Studierenden entgegen. Bieten Sie zu jeder zentralen Aktivität, die Studierende in der Online-Phase bearbeiten, eine Kommunikationsmöglichkeit (synchron und/oder asynchron) an und geben Sie diese den Studierenden bekannt.Synchrone Online-Kommunikation: Sie bieten zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Kontaktmöglichkeit (z.B. Chat, Online-Sprechstunde) an.
Asynchrone Online-Kommunikation: Die asynchrone Kommunikation erfolgt kontinuierlich. Sie geben den Studierenden Ihre maximale Rückmeldezeit bekannt, bis wann sie in der asynchronen Kommunikationsmöglichkeit (z.B. Forum, asynchroner Chat) mit einer Antwort von Ihnen rechnen können. Empfehlenswert ist eine Antwort innerhalb von 1-3 Werktagen.
Überleitung von der asynchronen Online-Phase in die Präsenzeinheit
Mit einer kurzen Zusammenfassung der Inhalte aus der Online-Phase am Beginn einer Präsenzeinheit erleichtern Sie den Studierenden den Anschluss an das Thema und weitere Diskussionen oder Gruppenarbeiten dazu fallen ihnen leichter. Da Studierende die Lerninhalte der asynchronen Online-Phasen in unterschiedlichem Tempo erarbeiten, kann bei manchen der Abschluss der asynchronen Online-Phase schon etwas länger zurückliegen. Sie können diese Überleitung auch dazu nutzen, Feedback zur Gestaltung der asynchronen Online-Phasen zu erhalten („Welche Inhalte wurden besonders schwierig wahrgenommen?“) oder den Wissensstand der Studierenden zu überprüfen, um in weiterer Folge auf Fragen oder Lücken einzugehen.
(Peer-)Feedback
Koppeln Sie an jede zentrale Aktivität in den asynchronen Online-Phasen (das sind Aufgaben, Übungen oder Selbsteinschätzungstests) ein Feedback (schriftlich, mündlich oder automatisiert). Das Feedback hilft Studierenden den eigenen Wissensstand zu überprüfen, den Lernfortschritt zu erkennen und ggf. das eigene Lernverhalten zu adaptieren. Überlegen Sie bereits bei der Planung der asynchronen Online-Phasen, in welcher Form (schriftlich, mündlich oder automatisiert) Sie Ihren Studierende Feedback geben werden. Als Lehrende*r erhalten Sie bei Aufgaben einen Überblick über den Wissensstand der Studierenden und können diese Erkenntnisse in der Planung der Präsenzeinheiten gezielt aufgreifen, indem Sie ggf. Inhalte wiederholen.
Sie können in Ihrer LV auch Peer-Feedback einsetzen. Beim Peer-Feedback geben Studierende ihren Mitstudierenden (Peers) konstruktive Rückmeldungen auf erbrachte Leistungen. Dieses Vorgehen muss von Ihnen als Lehrende*r gut vorbereitet und angeleitet werden. Beim Geben von Feedback analysieren und beurteilen Studierende kritisch die Leistung ihrer Peers und setzen sich intensiv mit den Lerninhalten auseinander, was wiederum den eigenen Lernfortschritt begünstigt.
MEHR ERFAHREN
Grundlegende Informationen zum Abhaltungsformat "Blended" finden Sie auf der Webseite LV-Abhaltungsformate.