Asynchrone Online-Phasen sind angeleitete Selbstlernphasen mit definierten Lernaktivitäten, die die üblichen synchronen LV-Einheiten ersetzen:

• Lernaktivitäten haben einen eher kleinen Umfang, der studentische Arbeitsaufwand dafür orientiert sich an den ersetzten Kontaktstunden.

• Lernaktivitäten sind für Studierende orts- und zeitunabhängig (in einem bestimmten Zeitrahmen erfüllbar).

• Lernaktivitäten zählen nicht zur Leistungsbeurteilung und werden selbst nicht beurteilt, sind jedoch für die positive Absolvierung der Lehrveranstaltung notwendig, im Rahmen der Erfüllung der Anwesenheitspflicht.

• Eine „Lernaktivität“ sollte umfassen:

  • angeleitete studentische Lernaktivität (z.B. Aufgabe, Arbeitsanweisung, Quiz nach Video)

  • Rückfragemöglichkeiten für Studierende

  • Lehrenden-Feedback auf die Lernaktivitäten (mögliche Formen des Feedbacks sind im FAQ beschrieben)

Der Aufwand für Studierende und Lehrende während der asynchronen Phasen ist Teil des üblichen Gesamtworkloads für die Lehrveranstaltung, der Workload ändert sich dadurch nicht.

Ein Richtwert für Lernaktivitäten statt Kontaktstunden ist, dass pro ca. 10 % ersetzter Kontaktstunden eine asynchrone Lernaktivität angeboten wird. Ein Beispiel für das Verhältnis von Lernaktivitäten zum Ausmaß der Selbstlernphasen: Eine Lehrveranstaltung hat 2 SSt, d.h. es sind ca. 22,5 Kontaktstunden vorgesehen. Werden 8 Kontaktstunden durch eine oder mehrere asynchrone Selbstlernphasen ersetzt, entspricht das ca. 36 %. Entsprechend des Richtwerts wären 3 bis 4 Lernaktivitäten ein guter Ersatz um das studentische Lernen auch ohne LV-Einheiten zu fördern. Als Richtwert für den Arbeitsaufwand für eine Lernaktivität, können ebenfalls die ersetzten Kontaktstunden herangezogen werden. Für das oben beschriebene Beispiel könnte für jede Lernaktivität eine Bearbeitungsdauer der Studierenden von ca. 2-3 Stunden vorgesehen werden.

Bei der Planung asynchroner Selbstlernphasen sollte darauf geachtet werden, dass Studierende ausreichend Zeit und Flexibilität für die Bearbeitung haben um möglichen Verhinderungsgründen von Studierenden (z.B. Krankheit) von vornherein entgegenzuwirken. Studierende haben entsprechend der Regelung für die jeweilige Lehrveranstaltung in der Selbstlernphase Aufgaben zu erfüllen und sie sind selbst verantwortlich, diese im vorgesehenen Zeitrahmen abzuschließen. Haben Studierende z.B. 4 Wochen für die Bearbeitung Zeit, planen diese erst kurz vor der Deadline zu erledigen und sind dann krank, gilt dies nicht als Entschuldigungsgrund für die Nichterbringung und kann entsprechend als „Fehlen“ für die Erfüllung der Anwesenheitspflicht gerechnet werden. Sollte es Studierenden nachweislich im gesamten festgelegten Zeitraum aus Gründen außerhalb des eigenen Einflussbereichs (z.B. Krankheit), nicht möglich gewesen sein, die Lernaktivität(en) abzuschließen, gilt dies wie bei allen entschuldigten Abwesenheiten in Lehrveranstaltungen entsprechend den Anwesenheitsregelungen.

Prüfungen können sowohl in Präsenz als auch online abgehalten werden. Lernaktivitäten zählen nicht zur studentischen Leistungsbeurteilung, die üblichen Teilleistungen können aber wie bisher durchgeführt werden und die Lernaktivitäten können selbstverständlich zur Vorbereitung auf diese Leistungen zur Beurteilung dienen.

Asynchrone Online-Phasen können im LV-Ankündigungsprozess nicht wie LV-Termine dargestellt werden, sondern müssen im Syllabus beschrieben werden, inklusive der dafür festgelegten Zeiträume. Da sich diese Zeiträume auf die Semesterplanung der Studierenden auswirken, sollten diese Zeiträume (zumindest grob) ebenfalls zu Semesterbeginn feststehen, entsprechend den gesetzlichen Vorgaben.

Für die Vorbereitung und Umsetzung von digitalen Lernmaterialien/-aktivitäten können die zentralen Lernmanagementsysteme der WU, Canvas WU bzw. MyLEARN, sowie die Medienplattform Planet eStream WU genutzt werden. Anleitungen zu diesen Systemen finden Sie in den entsprechenden Online-Guides: Canvas WU Guide, MyLEARN Guide, Planet eStream Guide. Ein Überblick über digitale Tools sowie didaktische Anregungen für mediengestützte Lehre werden bereitgestellt bzw. in den Qualifizierungsangeboten der Digital Teaching Services thematisiert.

Nein, das hat keine Auswirkung auf die Erfüllung der Lehrverpflichtung. Die Reduktion der synchronen Kontaktstunden ist ein essentieller Bestandteil dieses Abhaltungsformats, die geringere Anzahl an angekündigten Stunden ist daher notwendig und es sollten keine Termine angekündigt werden, die nicht tatsächlich abgehalten werden.

Nein, es können immer ca. 30-50 % der vorgesehenen Kontaktstunden auch als asynchrone Online-Phase geplant werden, der Bezugspunkt sind dabei die Kontaktstunden. Auch für die Anzahl der geplanten Lernaktivitäten spielt das Ausmaß der Anwesenheitspflicht keine Rolle, sondern die ersetzten Kontaktstunden (z.B. werden 40 % der Kontaktstunden als asynchrone Online-Phase abgehalten, sollte es ca. 4 Lernaktivitäten geben).

Das festgelegte Ausmaß der Anwesenheitspflicht spielt nur eine Rolle bei der Frage, wie viele Lernaktivitäten (neben der Anwesenheit in den synchronen LV-Einheiten) Studierende absolvieren müssen. Bei reduzierter Anwesenheitspflicht müssen diese auch weniger Lernaktivitäten absolvieren. Es kann aber wie bei synchronen LV-Einheiten für einzelne Lernaktivitäten festgelegt werden, dass diese jedenfalls zu absolvieren sind.

In einer LVP sind in geringem Ausmaß grundsätzlich freiwillige Bonuspunkte möglich. Die Bedingungen für die Bonuspunkte bei LVP (insb. Ausmaß und Aufbewahrungsdauer) sind in den Erläuterungen der Prüfungsordnung definiert.

Da üblicherweise die freiwilligen Bonuspunkte in den LV-Einheiten erworben werden können, um einen Anreiz für die Anwesenheit zu setzen, können Bonuspunkte bei einer LVP mit Blended-Format auch für die Lernaktivitäten in den asynchronen Selbstlernphasen vergeben werden.

Zur zeiteffizienten Bearbeitung auftretender Fragen empfiehlt sich das Forum in Ihrer Lehrveranstaltung auf MyLEARN (siehe MyLEARN-Guide) oder eine Diskussion in Canvas WU (siehe Canvas WU Guide), da alle Studierenden dort bereits von Ihnen beantwortete Fragen nachlesen können.