Seitlicher Blick auf das D2 Gebäude.

Betriebsrat für das wissenschaftliche Personal

Dienstliche Reisen während der Corona-Krise und danach

Dienstreisen

Derzeit gilt für WissenschaftlerInnen, Lesen ist Reisen im Kopf. Physische Reisen sind aufgrund der Corona-bedingten Beschränkungen momentan nicht möglich, Grenzen sind kaum durchlässig. Es ist davon auszugehen, dass Reisebeschränkungen noch einige Zeit bestehen werden – länger im Fall von Nicht-EU-Ländern als innerhalb der EU. Größere Veranstaltungen – und damit auch wissenschaftliche Kongresse – werden länger unter Beschränkungen fallen als kleinere Tagungen oder Workshops. Digitale Formate können den direkten Austausch nur teilweise ersetzen. Informelle Gespräche, wie sie am Rande von Tagungen stattfinden, sind digital nicht möglich. Diese Beschränkungen werden stärker jüngere KollegInnen treffen, die international weniger vernetzt sind und so weniger Gelegenheiten haben, ihre Forschungen vorzustellen.

Aber auch Forschungsarbeiten können direkt betroffen sein, da Archivarbeiten oder Interviews bei Feldforschungen nicht durchgeführt werden können. Solche Fälle können sowohl bei Dissertations- als auch bei Forschungsprojekten auftreten. Bei Dissertationen sollten betroffene KollegInnen diese Fragen mit ihren BetreuerInnen besprechen, um sinnvolle Möglichkeiten des Umgangs mit dem Problem auszuloten. Bei Forschungsprojekten dürfte das Vorgehen sehr stark von der finanzierenden Institution, dem Forschungsdesign und Zeithorizont des Projektes abhängen.

Die ökologischen Folgen von Reisen waren in den Wochen vor der Corona-Krise einer der Gegenstände einer Veranstaltungsreihe der Betriebsräte für das wissenschaftliche und allgemeine Personal zu guter Arbeit an einer klimaneutralen Universität. Das Ergebnis dieser Veranstaltungsreihe wurde von beiden BR-Gruppen in eine Roadmap zusammengefasst - Details dazu finden sich hier. Diese Roadmap wurde am 10. März – also ganz knapp vor dem Beginn des COVID19-Ausnahmezustands – von beiden BR-Gruppen den beiden zuständigen VR Lang und VR Oppitz vorgestellt. Beim Austausch dazu war sehr erfreulich zu hören, dass auch das WU Management sich eine „Green Agenda“ gegeben hat und hier dem Thema Mobilität ein besonderes Augenmerk widmet und gerade dabei war und ist die Datenlagen zu den Reisebewegungen der WU MitarbeiterInnen entsprechend aufzubereiten.

Auch wenn es zu einer zeitweiligen Unterbrechung bzw. Reduzierung beruflich bedingter Reisen kommt, hat die Frage ökologisch möglichst wenig belastender Reisetätigkeit dadurch nicht an Wichtigkeit eingebüßt. Hier geht es um die Förderung von Reisealternativen zu Tagungen und Forschungszwecken, die möglichst wenig ökologische Folgewirkungen aufweisen, also beispielsweise die Bevorzugung von Bahn- gegenüber Flugreisen, sofern dies machbar ist. Vorschläge und Ideen können auch weiterhin auf der Mailing-Liste klimaundarbeit@wu.ac.at eingebracht werden.

Mit konkreten Vorschlägen, die Schritte in Richtung auf eine klimaneutrale Universität mit guten Arbeitsbedingungen verbinden, werden wir  das Gespräch mit dem Rektorat spätestens im Herbst weiterführen.

27.04.2020

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