Hintere Außenansicht des D2 Gebäudes

Der soziale Brutkasten: Wie gesellschaftliche Innovationen besser gelingen. Bedingungen der Entstehung, Umsetzung und Verbreitung, am Beispiel des österreichischen Gesundheitssektors

Die Studie „Der soziale Brustkasten: Wie gesellschaftliche Innovationen besser gelingen“ wurde 2016 in Kooperation mit der Vinzenz Gruppe durchgeführt.

Ziel des Projekts war es, Aussagen über das Potential und den Beitrag von sozialen Innovationen zur Lösung von Problemen im Sozial- und Gesundheitsbereich zu treffen und Empfehlungen für die Förderung und Skalierung sozial innovativer Projekte und Organisationen in diesem Bereich zu formulieren.

Zur Eingrenzung des vielschichtigen Phänomens „sozialer Innovation“ wurde eine Arbeitsdefinition erarbeitet, die im besonderen Maße die Intentionalität, d.h. die beabsichtigte Lösung sozialer Problemen, herausstreicht. Auf Basis dieser Definition wurden nationale und internationale Awards (z.B. Social Innovation Tournament, SozialMarie) gescreent, um Beispiele für soziale Innovationen im Gesundheitsbereich zu identifizieren. Theoriegeleitet wurden 13 Fallbeispiele für eine tiefergehende Analyse entlang der Prozessphasen sozialer Innovation (Prompts, Proposal, Prototyping, Sustaining, Scaling und Social Change) ausgewählt.

Die Analyse zeigt, dass soziale Innovationen wichtige Impulse für den gemeinnützigen Sektor liefern, die Kooperationen mit anderen AkteurInnen sowie über Sektorgrenzen hinweg fördern, und nicht zuletzt Mängel in den bestehenden Strukturen aufzeigen.

Hinderliche Rahmenbedingungen für soziale Innovationen, die systemischen Wandel erzielen wollen, sind unter anderem die kurzfristig angelegte Finanzierungslogik in Form von Projektförderungen, unklare Zuständigkeiten in der öffentlichen Verwaltung sowie eine gering ausgeprägte Innovationskultur.

Um den zukünftigen Herausforderungen im Gesundheitsbereich begegnen zu können gilt es die Übernahme von sozialen Innovationen in den Regelbetrieb sowie deren Verbreitung (Skalierung) zu fördern. Dazu bedarf es zusätzlichen öffentlichen wie auch privaten Risikokapitals, z.B. in Form von Social Impact Bonds (SIBs) und entsprechende öffentliche wie private Anlaufstellen und Unterstützungsstrukturen wie z.B. eine Agentur für Soziale Innovationen.

Kontakt

Mag.Dr. Paul Rameder, MSc.

Paul Rameder

Senior Researcher
Aufgaben: Freiwilligenmanagement, Freiwilligenarbeit und Soziale Ungleichheit, Community Service und Service Learning, Soziale Innovationen, Nonprofit Management, Gruppendynamik und Teamentwicklung, Führungskräfteentwicklung