Seitlicher Blick auf das D2 Gebäude.

Betriebsrat für das wissenschaftliche Personal

Nachhaltigkeitsmaßnahmen an der WU

Klima

Eines der Schwerpunktthemen des wissenschaftlichen Betriebsrats ist schon seit längerem das Thema Klima. Dazu gab es auch bereits eine von beiden Betriebsräten organisierte Veranstaltungsreihe „Klima und Arbeit“, wobei die letzte Veranstaltung im Jänner 2020 stattgefunden hat. Die dabei entwickelten Ideen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit der WU und die von den teilnehmenden Mitarbeiter*innen gewünschten Maßnahmen haben wir damals gesammelt und dem Rektorat übergeben. Schwerpunkte dabei waren die Themen Sozialleistungen und Mobilität. Für den wissBR ist es daher sehr erfreulich, dass nunmehr im Bereich der Nachhaltigkeit konkrete Maßnahmen im Bereich der Reiseaktivitäten durch das Rektorat gesetzt werden. Diese Neuerungen möchten wir auch zum Anlass nehmen, breiter über das Thema Nachhaltigkeit an der WU zu berichten.

Bezüglich der Reiseaktivitäten sind dem wissBR vor allem Verbesserungen bei der Übernahme von Kosten für Bahnfahrten wichtig (bspw. die Übernahme von Kosten für Schlafwagen auf längeren Strecken als Alternative für Flugreisen oder auch die Kostenübernahme für Bahnfahrten in Fällen, in denen das Flugzeug die billigere Alternative wäre), um Anreize für den Umstieg auf die Bahn zu schaffen. Bei den Sozialleistungen gibt es vor allem Wünsche aus der Belegschaft, Anreize für nachhaltigere Alltagsmobilität zu setzen, bspw. Angebote für Jobräder oder das Jobticket. Viele andere Unternehmen sind in diesem Bereich mittlerweile sehr aktiv. Wir denken, dass solche Maßnahmen generell die Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz WU verbessern können und Bekenntnissen zur stärkeren ökologischen Sensibilität einen realen Inhalt geben.

Dienstliche Reisebewegungen

Konkrete Änderungen gibt es an der WU nunmehr bei den Regelungen für Tagungsreisen des wissenschaftlichen Personals im Rahmen der Reisekostenzuschuss-Richtlinie, die auch in Kürze in der BV Dienstreise nachgezogen werden sollen. Zentral ist dabei die Aufnahme des Grundsatzes einer nachhaltigen Mobilität, wodurch Reiseaktivitäten nicht mehr nur nach ökonomischen, sondern auch nach ökologischen Gesichtspunkten bewertet werden. Dadurch können Maßnahmen zur Attraktivierung von Bahnfahrten, wie die Übernahme von Kosten für Schlafwagen und 1. Klasse Tickets (beides in begründeten Fällen) sowie eine Regelung für die Abrechnung bei einem privat erworbenen Klimaticket (oder anderer Zeitkarten) umgesetzt werden. Durch diese Neuerungen wird die Bahnnutzung für die Mitarbeitenden der WU attraktiver. Der wissBR sieht diese Änderungen daher ausgesprochen positiv. Eine weitere Maßnahme ist die Einschränkung der Kostenübernahme bei Destinationen, die mittels öffentlicher Verkehrsmittel innerhalb von fünf Stunden erreichbar sind. In diesem Fall werden Flugkosten nicht mehr erstattet. Genehmigte Ausnahmen kann es aber bspw. aufgrund von Zeitfriktionen oder Betreuungspflichten weiterhin geben. Der wissenschaftliche Betriebsrat rät den Mitarbeitenden, in möglichen Grenzfällen vorab mit der Reisestelle zu klären, ob eine Destination in der Zeit von fünf Stunden erreichbar ist und welche Nachweise gegebenenfalls zu erbringen sind.

Neben der Einführung dieser neuen Verrechnungsregelungen erfolgt auch eine Umstellung des Prozesses zur Abwicklung von Tagungsreisen und Dienstreisen auf SAP. Bezüglich der Dienstreisen bedarf es für diese Umstellung allerdings noch einer entsprechenden Änderung der zugehörigen Betriebsvereinbarung. Diese Neutextierung befindet sich (gemeinsam mit den oben beschriebenen neuen Verrechnungsregelungen) derzeit noch in Ausarbeitung. Die Nutzung von SAP zur Beantragung und Abrechnung von Dienstreisen ist allerdings bereits jetzt möglich. Sollten dabei Probleme oder Fragen auftreten, können diese gerne unter wiss.betriebsrat@wu.ac.at an uns gemeldet werden. Die Umstellung der Prozesse rund um die vom wissenschaftlichen Personal häufiger genutzten Tagungsreisen auf SAP wird erst in den nächsten Monaten erfolgen. In beiden Fällen (Dienstreise und Tagungsreise) ist daher weiterhin die gewohnte Abwicklung möglich (Dienstreise) bzw sogar erforderlich (Tagungsreise). Näheres dazu findet sich auch hier.

Klimaneutrale WU

Insgesamt hat sich die WU das Ziel gesetzt, in der Leistungsvereinbarungsperiode 2025-2027 klimaneutral zu werden. Dies wäre noch deutlich vor dem im gesamtösterreichischen Universitätsentwicklungsplan genannten Ziel, laut dem dies bis 2035 für alle Universitäten vorgesehen ist.

Um dieses Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, prüft und plant die WU mögliche Verbesserungen bei den Gebäuden am Campus. Aufgrund der neuen Bausubstanz haben die Gebäude zwar ohnehin bereits eine sehr gute CO2 Bilanz. Dennoch wurde bspw. die nachträgliche Ausstattung der Gebäude mit Photovoltaik geprüft. Aufgrund einer errechneten geringen Abdeckung des Strombedarfs bei Ausstattung der geeignetsten Dachflächen wurde diese bisher noch nicht umgesetzt. Aktuell läuft allerdings eine erneute Bewertung. Danach ist der Einbau von Photovoltaik in gewissen Bereichen der WU-Dachflächen grundsätzlich geplant.

Eine dauerhafte Temperaturreduktion in den Gebäuden, wie sie im Winter 2022/23 an der WU aufgrund der gestiegenen Energiepreise durchgeführt wurde, wird derzeit nicht als Nachhaltigkeitsmaßnahme angedacht. Im aktuellen Winter ist man wieder zur Normaleinstellung von 22 Grad übergegangen, da dies den effizientesten Betrieb der Anlage ermöglicht. Aufgrund der Temperaturreduktion wurden aber in einigen Bereichen Übersteuerungen erkannt, die nun behoben sein sollten und zu signifikanten Energieeinsparungen führen.

Als weitere Maßnahme im Bereich der Nachhaltigkeit wurde von Seiten der WU auch damit begonnen den CO2 Ausstoß der WU (dieser beinhaltet die Energie der Campusgebäude, den Materialeinsatz sowie die Alltags- u. Reisemobilität der Mitarbeitenden) mit Hilfe eines Bilanzierungstools strukturell zu berechnen. Mit diesen Zahlen werden in Zukunft treffsichere Maßnahmen zur CO2-Reduktion möglich sein. Nach Vorlage der ersten Ergebnisse ist bspw. der Umstieg auf CO2-neutralen Ökostrom im Jahr 2025 vorgesehen. Nach diesem Umstieg werden die Alltagsmobilität der Mitarbeitenden und die dienstlichen Reisen die Hauptfaktoren des CO2 Ausstoßes der WU sein.

Der wissBR wünscht sich daher als weiteren Schritt Anreize zu nachhaltigerem Verhalten in der Alltagsmobilität, indem das Rektorat bspw. den Wünschen der Mitarbeitenden nach Angeboten zu Jobrädern und Jobticket nachkommt. Zu diesem Thema wird sich der wissenschaftliche Betriebsrat auch weiterhin aktiv in die Diskussionen an der WU sowie in direkten Gesprächen mit dem Rektorat einbringen. Wer als Mitarbeitende*r der WU selbst aktiv werden will, kann sich den Green Buddies anschließen, eine Gruppe von WU Studierenden und Mitarbeitenden, die sich für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz am Campus engagieren.

01.02.2024

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