Seitlicher Blick auf das D2 Gebäude.

Betriebsrat für das wissenschaftliche Personal

Gehaltsverhandlungen 2019

Die jährlichen Valorisierungsverhandlungen für die Kollektivvertrags-Gehälter haben heuer in manchen Branchen für einigen Aufruhr gesorgt. So haben Metaller und Eisenbahner teilweise zu Kampfmaßnahmen gegriffen und es wurde außerdem in manchen Bereichen im Vergleich zu den Vorjahren länger und härter miteinander verhandelt.

Für die Beschäftigten an Universitäten sind jedes Jahr zwei Abschlüsse relevant.

Der Abschluss für die Bediensteten im öffentlichen Dienst ist für eine noch immer relativ große Zahl an Beschäftigten der Bezugspunkt für die Gehaltsanpassungen. Hier wurde Ende November ohne großen medialen Rummel ein Abschluss erzielt, durch den die

  • Gehälter staffelwirksam zwischen 3.45% und 2,51% und die

  • Zulagen und Nebengebühren um 2,76%

erhöht werden.

Die Gehaltstabellen finden sich hier.

Für eine immer größer werdende Zahl der WU-Beschäftigten gilt allerdings der Kollektivvertrag für Universitäten. Die entsprechenden Gehaltsverhandlungen sind am 6. Dezember 2018 aufgenommen worden, da die Geltungsdauer der letzten Vereinbarung bis Ende Jänner 2019 vereinbart wurde. In diesem ersten Termin wurde vorerst einmal ein über der Inflationsrate liegendes Abschlussergebnis außer Streit gestellt. Auch wenn das nicht in jedem der vergangenen Jahre so war, wurde hier angesichts der guten Wirtschaftslage und der erfolgreichen Leistungsvereinbarungsabschlüsse eine zu erwartende Ausgangsbasis für die weiteren Gespräche geschaffen, die am 10. Jänner 2019 fortgesetzt werden.

Bei den Vorstellungen über die Höhe des Abschlusses scheiden sich allerdings auch heuer wieder die Geister zwischen den VertreterInnen der ArbeitgeberInnen und jener der ArbeitnehmerInnen und wir sind gespannt, welche Referenzgröße sich dieses Mal durchsetzen wird.

Der Abschluss des öffentlichen Dienstes ist in den letzten Jahren überwiegend als Referenzgröße für die KV-Verhandlungen herangezogen worden, wobei es hier in jüngerer Vergangenheit (2016, 2017) sogar KV-Abschlüsse darunter gegeben hat und das darf aus unserer Sicht heuer nicht passieren.

Neben den Abschlüssen für den öffentlichen Dienst könnte aber auch der Blick auf den nah angrenzenden Bereich der außeruniversitären Forschungsinstitutionen gerichtet werden. Zu diesen Institutionen zählen zum Beispiel das Austrian Institute of Technology und das Joanneum Research. Dort wird Spitzenforschung betrieben – ähnlich wie bei uns an den Universitäten. Für diesen Bereich wurde heuer eine Erhöhung der Gehälter um 3,1 % vereinbart.

Aus unserer Sicht sollte dieser Wert als unterer Richtwert für Abschlüsse an Universitäten dienen, denn in den außeruniversitären Institutionen liegt der Fokus auf reiner Forschungstätigkeit. Darin unterscheiden sich unsere Tätigkeitsbereiche: So wird an den österreichischen Universitäten neben Spitzenforschung auch qualitativ hochwertige Lehre angeboten und somit leisten wir einen sehr hohen Beitrag für die Produktivität im Wissenschaftsbereich. An den Universitäten ist dies auch quantitativ beobachtbar, denn seit einigen Jahren ist ein stetiger Wertschöpfungszuwachs an den österreichischen Universitätsstandorten festzustellen und dieser geht einher mit einer wachsenden Prokopf-Produktivität. Wenn wir jetzt einen Blick in die nähere Zukunft werfen, dann sind es die derzeit an den Universitäten Beschäftigten, die maßgeblich für die Erfüllung der jetzt vereinbarten Maßzahlen in Lehre und Forschung verantwortlich sein werden, denn die StelleninhaberInnen der neu zugesagten Stellen werden überwiegend erst 2021 zur Verfügung stehen und somit erst dann ihren Beitrag zur Erreichung der vorgegebenen Kennzahlen liefern.

Ein Abschluss, der sich an den außeruniversitären Forschungseinrichtungen orientiert, würde den Beschäftigten signalisieren, dass sich die Universitätsleitungen der schon bisher hohen Produktivität ihrer MitarbeiterInnen bewusst sind, und wäre ein kräftiges Zeichen der Wertschätzung, das wir alle wohl für die gemeinsame Erfüllung der bevorstehenden Herausforderungen nur zu gut brauchen könnten.

Sobald es neue Informationen zu den KV-Verhandlungen gibt, werden wir natürlich wieder informieren.

19.12.2018

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