Hintere Außenansicht des D2 Gebäudes

Begleitevaluation zur Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Beeinträchtigungen in Oberösterreich

Ausgehend von den Ergebnissen der im Jahr 2017 durchgeführten Evaluierung des Leistungsspektrums des Sozialressorts des Landes Oberösterreich, wurden Ziele zur stärkeren Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung in den Arbeitsmarkt gesetzt. Dafür forciert das Land das Konzept der integrativen Beschäftigung. In diesem Konzept werden Menschen mit Beeinträchtigung, die nicht in der freien Wirtschaft Fuß fassen können, mit Unterstützung von Betreuer:innen bzw. Arbeitsbegleiter:innen direkt in Betrieben des ersten Arbeitsmarktes oder Sozialbetrieben beschäftigt.

Die Zielwerte für den Anteil der integrativen Beschäftigung sollen bis zum Jahr 2023 erreicht werden. Ihre Höhe hängt dabei von der Art des jeweiligen Leistungsangebotes ab. So sollen in der Fähigkeitsorientierten Aktivität 30% und in der Geschützten Arbeit in Betrieben 70% der bewilligten Wochenstunden integrativverrichtet werden.Im Zuge dessen sind die 26 für das Land Oberösterreich tätigen Trägerorganisationen, die Arbeitsleistungen für Menschen mit Beeinträchtigungen anbieten, aufgefordert, Konzepte für eine Erhöhung der integrativen Beschäftigung vorzulegen.

Ziel der Evaluation ist es zu beurteilen, ob und inwieweit die Umsetzung der verstärkten Arbeitsmarktintegration von beeinträchtigen Menschen erfolgt ist und welche Probleme hierbei allenfalls aufgetreten sind. Dabei stützt sich das NPO-Kompetenzzentrum auf ausgewählte Fallstudien, Benchmarks sowie qualitative Erhebungen. Darüber hinaus werden auf Basis der inhaltlichen und wirtschaftlichen Analysen bei jährlichen Plattformveranstaltungen mit den Trägerorganisationen Empfehlungen für das Projekt abgegeben.

Bisher wurden im Zuge der Evaluation der Fortschritt des Ausbaus integrativer Beschäftigung über 23 Trägerorganisationen anhand 15 relevanter Kennzahlen gemessen und in einem jährlichen Benchmark dargestellt. Sechs Trägerorganisationen wurden darüber hinaus als Fallstudien analysiert. Dabei wurden insgesamt 130 qualitative Interviews mit Personen aus Geschäftsführung und operativer Leitung, den Kooperationsunternehmen sowie den Betreuer:innen und Klient:innen geführt. Nach diesem Schema werden bis Ende des Jahres weitere Fallstudien durchgeführt.

Die Befragungen der beeinträchtigten Menschen erfolgten mittels Peer-Befragung.  Besonders hierbei ist, dass die Evaluator:innen selbst Kund:innen von Dienstleistungen für Menschen mit Beeinträchtigung sind oder waren. Für die Evaluation kooperiert das NPO-Kompetenzzentrum mit dem Kompetenznetzwerk Informationstechnologie zur Förderung der Integration von Menschen mit Behinderungen (KI-I) .

Kontakt
Mag.rer.soc.oec. Selma Sprajcer

Selma Sprajcer

Senior Researcherin
Aufgaben: Themen im Bereich Menschen mit Behinderung und Barrierefreiheit, Freiwilligenarbeit, Zivilgesellschaft, wissenschaftliche Begleitung von Projekten
Julian Kettl, BA

Julian Kettl

Researcher
Aufgaben: Arbeitsmarktintegration, quantitative Methoden
Bich Diem Thy Nguyen, B.A.

Bich Diem Thy Nguyen

Junior Researcherin
Aufgaben: Arbeitsmarktintegration, Inklusion, Kinder und Jugendliche
Mag.Dr.rer.soc.oec. Christian Grünhaus

Christian Grünhaus

(ehm. Schober) Wissenschaftlicher Leiter, Senior Researcher
Aufgaben: Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Evaluation, SROI-Analysen, Finanzierung, Spendenverhalten, Arbeitszufriedenheit und Motivation, Altenpflege und –betreuung, Menschen mit Behinderung bzw. Barrierefreiheit