Hintere Außenansicht des D2 Gebäudes

Wirkungslandkarte

Eine Wirkungslandkarte dient der Darstellung komplexer Wirkungszusammenhänge. Im Rahmen einer Wirkungslandkarte wird ein sozialer Raum anhand der Stakeholder, der Organisation, des Unternehmens, Projekts oder Programms aufgespannt und hinsichtlich der Wirkungen vermessen. Der Fokus liegt hierbei auf Wirkungen der Aktivitäten oder eben Leistungen bzw. Produkte der betrachteten Organisation.

Die Erhebung der Wirkungen, Folgewirkungen und Wechselwirkungen kann qualitativ und oder quantitativ erfolgen. Im ersteren Fall werden die Zusammenhänge hypothetisch beschrieben und gegebenenfalls empirisch ohne Quantifizierung erhoben. Dies ermöglicht es, die Wirkungszusammenhänge zueinander in Bezug gesetzt darzustellen, noch ohne die Bedeutung einzelner Wirkungen in der Quantität und allenfalls Intensität betrachtet zu haben. Letzteres kann optional in eine Wirkungslandkarte, anhand dickerer Verbindungslinien oder Wirkungen mit größerer Schrift, integriert werden.

Wirkungslandkarte

© eigene Darstellung

Im Zentrum einer Wirkungslandkarte steht eine Organisation oder ein Unternehmen, es könnte aber auch ein Projekt, ein Programm oder eine ganze Branche sein. Diese Organisation erbringt verschiedene Leistungen, welche in der Wirkungslandkarte verortet werden (hellgraue Kreise, Leistungen 1-3). Darum herum befinden sich Stakeholder, also Anspruchsgruppen, die eine Wirkung seitens der Organisation bzw. ihrer Leistungen verspüren (hellgraue Kreise, Stakeholder 1-3). In einer Wirkungslandkarte können weiters Folgewirkungen bzw. Wirkungen, die nicht unmittelbar entstehen und auf einer vorgestuften Wirkung aufbauen, eingetragen werden. Sie können einerseits Wirkungen auf zweiter Ebene (WE2) sein, die auf Wirkungen erster Ebene (WE1) bei gleichem Stakeholder basieren. Andererseits können es auch Wirkungen erster oder zweiter Ebene sein, die auf Wirkungen anderer Stakeholder basieren.

Eine Wirkungslandkarte unterscheidet:

  1. Wirkungen, die ausgehend von einer gesamten Organisation/ Branche bei Stakeholdern entstehen (hellgrüner Pfeil)

  2. Wirkungen, die ausgehend von einer gesamten Organisation/ Branche bei einzelnen Leistungen eben dieser Organisation/ Branche entstehen (dunkelgrüner Pfeil),

  3. Wirkungen, die von einzelnen Leistungen bei anderen Leistungen der Organisation hervorgerufen werden (oranger Pfeil),

  4. Wirkungen, die von einzelnen Leistungen bei Stakeholdern hervorgerufen werden (roter Pfeil),

  5. Folgewirkungen bzw. Wirkungen, die nicht unmittelbar entstehen und auf einer vorgestuften Wirkung aufbauen (blauer Pfeil),

  6. Wechselwirkungen, die eine Sonderform der Folgewirkungen sind und in beide Richtungen gehen, weil zwei Wirkungen sich gegenseitig beeinflussen (lila Pfeil).

  7.  

Die Wirkungslandkarte entfaltet ihre Stärke insbesondere in der Darstellung von Wirkungsmodellen komplexer Organisationen oder Branchen mit etlichen Leistungen sowie von Wirkungsmodellen mit sehr vielen Stakeholdern und Wirkungen. Hier stoßen einfache Wirkungsmodelle in ihrer graphischen Darstellung an Grenzen. Weiters eignet sich die softwarebasierte Wirkungslandkarte als Darstellungsform, wenn zusätzlich zu den rein beschreibenden Zusammenhängen auch eine Quantifizierung hinzukommt.

Der wesentliche Vorteil der Wirkungslandkarte ist die vergleichsweise übersichtliche Darstellung der Komplexität eines vielfältigen Wirkungsmodells. Ein erster Blick zeigt die Komplexität, die sich beim zweiten Blick rasch in ihre Bestandteile auflösen lässt. Gerade deshalb ist es für die Kommunikation zu Fachpublikum und als Basis für die strategische Analyse geeignet. Eine vereinfachte Darstellung und einzelne Ausschnitte einer Wirkungslandkarte können auch für die Stakeholderkommunikation eingesetzt werden.