Seit Jahresbeginn finden regional etwas zeitlich versetzt Wahlen zur Arbeiterkammer (AK) statt. In Wien ist der Wahlzeitraum von 20.03. bis 02.04. festgesetzt und an der Wirtschaftsuniversität wird es ein eigenes Wahllokal geben.

Damit Sie sich ein umfassenderes Bild bzgl. der Rolle und Aufgabe der AK machen können, laden die Betriebsräte des wissenschaftlichen und des allgemeinen Personals am 19.3. von 10-14 Uhr im Sitzungssaal 1 (AD-Gebäude) zu einer gemeinsamen Informationsveranstaltung mit dem Titel „Wer macht die Arbeit?“ ein.

Die Arbeiterkammer ist Interessenvertretung aller ArbeitnehmerInnen in Österreich. Ihre Selbstverwaltungsorgane werden regelmäßig in Wahlen bestimmt. Zu diesen Wahlen treten unterschiedliche Listen mit jeweils eigenen Programmen an.

Die Arbeiterkammer ist – neben dem Österreichischen Gewerkschaftsbund –  eine der beiden Interessenvertretungen der ArbeitnehmerInnen im Rahmen der Sozialpartnerschaft. Als solche hat sie grundsätzlich auch die Möglichkeit arbeitnehmerInnenspezifische Sichtweisen in den Gesetzgebungsprozess einzubringen.

Sie berät und unterstützt ArbeitnehmerInnen individuell bei arbeitsrechtlichen Problemen sowie in so gut wie allen anderen rechtlichen Fragen, wie z.B. des KonsumentInnenschutzes oder des Mietrechts.

Sie unterstützt mit ihrer Expertise Betriebsräte wirksam bei ihrer Arbeit. Ihre Expertise kommt auch den Gewerkschaften bei der Aushandlung von Kollektivverträgen – in Fragen wie Lohnhöhe und -struktur, Arbeitszeitmodellen oder Arbeitsbedingungen – zu Gute.

Um kompetent in Gesetzgebungsprozessen und öffentlichen Debatten intervenieren zu können, unterhält die Arbeiterkammer eigene Wissenschaftsabteilungen. Diese arbeiten auch eng mit Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen zusammen. Die Forschungskooperation mit Universitäten ist in den letzten Jahren ausgebaut worden. Die Arbeiterkammer hat außerdem in Wien eine große sozialwissenschaftliche Fachbibliothek.

Die Arbeiterkammer ist zusammen mit Gewerkschaften und Betriebsräten eine der drei Säulen der ArbeitnehmerInnenvertretung in Österreich. Sie hat vor allem die gesamtgesellschaftliche und –politische Ebene im Auge. Gewerkschaften sind vor allem als Interessenvertretung auf Branchenebene, beispielsweise in Kollektivvertragsverhandlungen, ggf. auch bei Arbeitskonflikten, aktiv. Die Betriebsräte vertreten ArbeitnehmerInneninteressen auf betrieblicher Ebene, beispielsweise über Betriebsvereinbarungen sowie der Beratung auf betrieblicher Ebene. Diese drei Säulen ergänzen einander und kooperieren miteinander.

Daher ist eine starke und gut dotierte bzw. gut ausgestattete Arbeiterkammer eine zentrale Komponente für eine wirksame ArbeitnehmerInnenvertretung. Wie auch die Selbstverwaltung der Sozialversicherungen steht die Arbeiterkammer derzeit allerdings unter starkem Druck der Bundesregierung.

Die schon oben angesprochenen Informationsveranstaltung am 19. März (10:00 bis 14:00 Uhr) mit dem Titel „Wer macht die Arbeit?“ spannt den Bogen vom Blick zurück ins Gestern und den Wurzeln der Gewerkschaftsarbeit, die wesentlich für die Verankerung der Arbeiterkammer war, zum Heute der Interessensvertretung und beleuchtet dabei unter anderem, wie der Kollektivvertrag bzw. dessen Anpassungen für unseren Bereich zustande kommen. Präsentiert werden auch die im Jänner 2019 veröffentlichten Ergebnisse der Hochschulbefragung der AK Wien und hier ist für spannende Einblicke in die Einschätzung der Arbeitssituation am Hochschulstandort Wien gesorgt. Weitere Details zur Veranstaltung finden sich hier.

In diesem Zusammenhang wollen wir an dieser Stelle auch zu einer regen Beteiligung an den Wahlen zur Arbeiterkammer aufrufen, um dieser ein starkes Mandat zu verleihen:

Auch die Briefwahl ist möglich, speziell für die „freien DienstnehmerInnen“. Entsprechende Informationen sollten alle wahlberechtigten MitarbeiterInnen der WU bereits in den letzten Wochen per Post erhalten haben.

^14.03.2019

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