Anlässlich des Internationalen Frauentags 2017 wurde die Bronze-Skulptur des Fearless Girls geschaffen, die mutig und unerschrocken auf die New York Stock Exchange, einem der wichtigsten Finanzplätze der Welt, blickt. Doch Frauen, die in finanziellen Angelegenheiten als "fearless girls" agieren, sind leider noch immer in der Minderheit. Bei Finanzbildungstests schneiden sie weltweit schlechter ab als Männer. Auch in Österreich zeigt sich dieser signifikante Wissensunterschied. Anlässlich des Internationalen Frauentags 2024 lädt die WU am 20. März zu einer Veranstaltung zum Thema Gender Gap in der Finanzbildung und erläutert u.a., wie sich dieser Gap erklärt, wie er entsteht und worin er sich besonders deutlich zeigt.

Untersuchungen zeigen, dass viele Frauen - unabhängig von Alter und Bildungsniveau - im Vergleich zu Männern weniger Finanzwissen besitzen und sich auch bezüglich Wissensstands unsicherer fühlen. Sie können im Durchschnitt weniger Fragen zu finanziellen Themen wie Inflation, Zinsen, Anleihen und Risikostreuung korrekt beantworten. Im Alltag selbst sind sie im Umgang mit Geld oft vorsichtiger und auch seltener von Schuldenproblemen betroffen. Gleichzeitig investieren sie häufig risikoavers und erzielen dadurch auch geringere Renditen. Berufswahl und Teilzeitphasen können zudem zu niedrigerem Einkommen und geringerer Pension führen.

Mehr Angebot notwendig

Bettina Fuhrmann, Professorin und Leiterin des Instituts für Wirtschaftspädagogik, ist maßgeblich an der Organisation der Veranstaltung beteiligt und sitzt auch selbst am Podium. Sie weiß: „Frauen in Partnerschaften verlassen sich bei größeren finanziellen Entscheidungen oft auf andere. So werden ihr Finanzwissen und ihr Erfahrungsschatz nicht reicher. Dementsprechend sieht man auch nur in der Subgruppe der alleinlebenden Frauen, die geschieden oder verwitwet sind, im Finanzwissen keinen Unterschied zu den befragten Männern. Daher braucht es mehr Unterstützung und Angebote für Frauen, sich Finanzwissen anzueignen, sich zu informieren, sich mit finanziellen Entscheidungen zu beschäftigen und sich einzubringen und sich schließlich zuzutrauen, auch selbstständig finanzielle Entscheidungen zu treffen: Wir brauchen mehr „fearless girls“.“

Im Rahmen der Veranstaltung beleuchten Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis den aktuellen Forschungsstand in der Finanzbildung und sprechen über Herausforderungen, vom Taschengeld über Karenzzeiten bis hin zur Altersarmut. Auch praktische Lösungen und wie der Gender Gap in der Finanzbildung überwunden werden kann, werden diskutiert.

Gender Gap in der Finanzbildung

Wann: 20. März 2024, 17:00 – 18:30 Uhr
Wo: Library & Learning Center, Clubraum, 1. Stock

Mehr zum Programm

Um Anmeldung unter presse@wu.ac.at wird gebeten.