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Spitzenkandidat*innen der EU-Wahl diskutierten am Campus WU

04. Juni 2024

Am 3. Juni waren die österreichischen Spitzenkandidat*innen der EU-Wahl zu Gast am Campus WU.

Auf Einladung der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) und der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) diskutierten sie bei der Veranstaltung „EU matters“ über die Zukunft Europas. Das Audimax der WU war bis auf den letzten Platz mit interessierten Zuhörer*innen gefüllt.

Insgesamt mehr als 600 Interessierte waren gekommen, um die Diskussion der Politiker*innen zu verfolgen.  „Universitäten waren schon immer Orte des Diskurses und des Austausches, insofern freut es uns besonders, dass wir die Gelegenheit haben, die Kandidat*innen so kurz vor der Wahl am Campus WU zu begrüßen. Offenheit, Integrität und Wertschätzung, das sind die zentralen Werte der WU, und ich hoffe, dass sie auch die Basis für eine gelebte Demokratie in der EU sind", eröffnete WU-Rektor Rupert Sausgruber die Veranstaltung „EU matters“. Paul Schmidt, Generalsekretär der ÖGfE moderierte. Gabriel Felbermayr, Professor am WU-Department für Volkswirtschaft und Direktor des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) wies in seinem Impulsvortrag auf den Nutzen der EU hin. „Schon jetzt rechnet sich die EU. Circa 8% unseres wirtschaftlichen Wohlstands würden durch einen Zerfall der EU verschwinden, das sind fast 4.000 Euro pro Kopf. Der Nettobeitrag zum EU-Budget beträgt hingegen nicht mehr als 150 Euro pro Kopf“, so der Ökonom.

Verschiedene Perspektiven auf die EU

In der anschließenden Diskussion gingen die Kandidat*innen direkt auf den Impulsvortrag ein. „Gäbe es die EU nicht, wir müssten sie in dieser Stunde gründen. Die Union schützt und nützt, ganz klar“, so Reinhold Lopatka, Spitzenkandidat der ÖVP.  Evelyn Regner, die Kandidatin der SPÖ, strich Vorteile der EU hervor: „Die EU stärkt den europäischen Wohlfahrtsstaat. Die EU macht uns stärker, wir müssen aber die Verteilung innerhalb der Gesellschaft und der Länder selbst, verbessern“. Petra Steger, die Kandidatin der FPÖ, sah „Überregulierungen“ der EU: „Die EU ist vom Prinzip und Grundgedanken wichtig. Sie muss sich auf ihre Kerngebiete konzentrieren: Frieden, Freiheit, Wohlstand und Sicherheit. Aber bei diesen Themen sehen wir Fehlentwicklungen“. Die Spitzenkandidatin der Grünen, Lena Schilling, wies auf die Dringlichkeit der Klimapolitik hin. „Mobilität und Energieversorgung sind wichtige Zukunftsthemen für die EU.“ NEOS-Spitzenkandidat Helmut Brandstätter: „Die Herausforderungen der EU sind deutlich größer als vor ein paar Jahren noch. Wir müssen mehr in Forschung investieren, mehr in Bildung.“

Anschließend stellten sich die Politiker*innen den Fragen des Publikums. Wie können Korruption und Populismus in der EU verhindert werden? Was bedeutet das neue Lieferkettengesetz? Wie soll die EU mit der Wirtschaftsmacht China umgehen? Kann die EU in den nächsten 10 Jahren wirtschaftlich an Bedeutung gewinnen? Wie sieht ein funktionierendes europäisches Asylsystem aus?

Die gesamte Veranstaltung zum Nachschauen finden Sie hier.

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