Universität

Neue Rechtsprofessorin an der WU

07. Juli 2020

Karoline Spies verstärkt Forschung und Lehre mit Schwerpunkt Umsatzsteuerrecht

Die WU freut sich, mit Juli eine neue Professorin aus dem Bereich der Rechtswissenschaften zu begrüßen. Karoline Spies (34) promovierte 2014 an der Wirtschaftsuniversität Wien, erhielt 2015 das Dr.-Maria-Schaumayer-Habilitationsstipendium und schloss 2019 ihre Habilitation ab. Im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Karriere verbrachte sie Auslandsaufenthalte an der Universität Münster, an der Université catholique de Louvain (Belgien) und an der Singapore Management University (Singapur). Für ihre wissenschaftlichen Arbeiten erhielt Karoline Spies zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Alleine ihre Dissertation über „Die Kapitalverkehrsfreiheit in Konkurrenz zu den anderen Grundfreiheiten“ wurde mit sechs Preisen, u.a. dem European Academic Tax Thesis Award und dem Jean-Monnet Science Award for European Law, ausgezeichnet. Seit 2019 ist sie Mitglied der VAT Expert Group der Europäischen Kommission. Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit sammelte Karoline Spies auch Erfahrung in der Steuerberatungspraxis und wird neben ihrer Halbtags-Professur weiterhin in einer internationalen Steuerberatungskanzlei tätig sein.

Digitalisierung: große Herausforderung für Umsatzsteuersystem

In ihrer Forschung beschäftigt sich Karoline Spies vor allem mit der Umsatzsteuer im nationalen und internationalen Kontext und der Harmonisierung des Steuerrechts in der EU, sowohl hinsichtlich indirekter als auch direkter Steuern. Für ihre neue Tätigkeit als Professorin hat sie sich daher viel vorgenommen. „Ich möchte mich in der Forschung tiefergehender mit den Grundsätzen des EU-Rechts, also den Grundrechten und allgemeinen Rechtsgrundsätzen, wie z.B. dem Verhältnismäßigkeitsprinzip, auseinandersetzen. Dabei interessiert mich ganz besonders deren spezifische Bedeutung für die Umsatzsteuer und zwar sowohl in der bisherigen EuGH-Rechtsprechung als auch für zukünftige Reformpläne. Die Digitalisierung und Globalisierung stellt große Herausforderungen an das geltende Umsatzsteuersystem, da immer mehr Leistungen über die Ferne ohne physische Präsenz des Unternehmers im Verbrauchsland erbracht werden. Einige Staaten überlegen daher verstärkt Intermediäre (wie Online-Plattformen und Zahlungsdienstleister) in die Erhebung der Umsatzsteuer miteinzubinden. Bei diesen Reformplänen und der Sicherstellung der Steuererhebung ist auf eine ausgewogene Verteilung des Verwaltungsaufwands zwischen den Finanzbehörden und Wirtschaftsteilnehmern zu achten” sagt Karoline Spies. Und auch in der Lehre will sie sich stark einbringen. „Ich möchte die Ausbildung im Bereich der Umsatzsteuer an der WU durch gezieltere umsatzsteuerspezifische Seminare und Zusatzprogramme stärken. Umsatzsteuer hat in der Praxis eine bedeutende Rolle, weil den UnternehmerInnen bei jeglicher Fehlbeurteilung eine Kostenmehrbelastung von bis zu 20% droht. Mit einer fundierten Ausbildung in der Umsatzsteuer steht den WU-Studierenden daher die Arbeitswelt offen“.

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