heutige APA-Meldungen betreffend geplante Demonstration Mi. 18.12.2013 GÖD u n d GDG-KMSfB
APA0287 5 II 0311 Siehe APA0206/11.12 Mi, 11.Dez 2013
Gewerkschaften/Gehälter und Löhne/ÖffentlichBedienstete/Österreich
Beamte: Auch GÖDbeschließt Demonstration am 18. Dezember in Wien
Utl.: GÖD-Vorstand beauftragt Vorbereitungen, um jederzeit
Kampfmaßnahmen in allen notwendigen Intensitäten umsetzen zu
können =
Wien (APA) - Ebenso wie die Gewerkschaftder Gemeindebediensteten(GdG) hat auch die GewerkschaftÖffentlicherDienst(GÖD) eine Demonstration für 18. Dezember in Wien beschlossen. Der Organisationsausschuss der GÖDwurde am Mittwoch vom Vorstand beauftragt, eine "Großdemonstration" vorzubereiten.
Außerdem wurde der Organisationsausschuss beauftragt, Vorbereitungen zu treffen, "um jederzeit gewerkschaftlicheKampfmaßnahmen in allen notwendigen Intensitäten" umsetzen zu können. Einen entsprechenden Vorratsbeschluss hatte bereits die GÖD-Bundeskonferenz gefasst.
In einer vom Vorstand beschlossenen Resolution heißt es, dass die gewerkschaftlichenKampfmaßnahmen nun zur Durchsetzung einer akzeptablen Gehaltserhöhung, der Einhaltung der sozialpartnerschaftlichen Gepflogenheiten sowie von Personalaufnahmen im erforderlichen Ausmaß einzuleiten seien. Begründet werden die Maßnahmen damit, dass die Bundesregierung bisher den diesbezüglichen Forderungen der GÖDnicht näher getreten sei.
Zur Gehaltsrunde hält die GÖDin ihrer Resolution nochmals fest, dass BeamtenministerinGabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) nicht in der Lage gewesen sei, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Daher werden umgehend Verhandlungen mit den Spitzen der Bundesregierung eingefordert.
Um die hohe Qualität des öffentlichenDiensteshalten zu können, fordert die GÖDdie Bundesregierung auf, die entsprechenden Personal- und Sachressourcen ausreichend zur Verfügung zu stellen. Insbesondere verlangt die GÖD, umgehend das erforderliche Personal einzustellen, damit die vollstreckbaren Steueraußenstände eingetrieben werden können und Steuerbetrug wirksam bekämpft werden kann. Die vollstreckbaren Steueraußenstände des Staates werden mit rund 1,8 Milliarden Euro beziffert. Diese Rückstände seien entstanden, da zu wenig Personal im Bereich der Steuerverwaltung vorhanden sei. Ein Betriebsprüfer bringe dem Staat 350.000 Euro jährlich mehr an Steuereinnahmen.
Außerdem fordert die GÖDneuerlich die Bundesregierung auf, die sozialpartnerschaftlichen Gepflogenheiten einzuhalten. "Es bedeutet einen Bruch der Sozialpartnerschaft, wenn arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen ohne Zustimmung der Arbeitnehmervertreterinnen-und vertreter beschlossen werden", kritisiert die Gewerkschaftohne konkret die Vorgangsweise beim Lehrerdienstrechtzu nennen.
(Schluss) mk/has
APA0287 2013-12-11/13:00
Ö1 Mittagsjournal 12:00 vom 11.12.2013 12.00 Uhr
Beamtengehälter-Verhandlungen: Interview mit Gewerkschafter Meidlinger
Vospernik Cornelia (ORF)
Weiter verhandelt wird auch mit den Beamten. Gestern Abend ist man sich ja
nicht einig geworden. Gewerkschafter Fritz Neugebauerfordert nun
Verhandlungen mit der Regierungsspitze. Sein roter Mitverhandler auf der
Gewerkschafterseite ist Christian Meidlinger. Er vertritt rund 150 000
Gemeindebedienstete - vom Feuerwehrmann bis zum Rettungsfahrer oder
Krankenpfleger. Inhaltlich schließt er sich Neugebaueran. Heute Vormittag
haben die Spitzengremien der Gewerkschaft der Beamtenund der
Gemeindebediensteten über konkrete Kampfmaßnahmen beraten. Was dabei
herausgekommen ist, hat Helga Lazar Christian Meidlinger gefragt.
Lazar Helga (ORF)
Was ist denn heute herausgekommen?
Meidlinger Christian (GdG-KMSfB - Gewerkschaft der Gemeindebediensteten - Kunst, Medien, Sport, freie Berufe)
Na ja, wir haben schon vorige Woche Bundesvorstand gehabt. Haben uns dort
das Pouvoir, im Präsidium zu sprechen und wir haben heute natürlich sehr
lange über den Unmut mit den Landesvertretern diskutiert der da herrscht
über das Angebot der Bundesregierung. Und die GÖDtagt ja noch oder beginnt
erst zum Tagen und wir würden also hier eine gemeinsame Demo am 18ten
unterstützten, mitgehen und mitmachen.
Lazar Helga (ORF)
Welche Erwartungen haben Sie denn? Die, der Spielraum der Regierung ist ja
eigentlich sehr gering.
Meidlinger Christian (GdG-KMSfB - Gewerkschaft der Gemeindebediensteten - Kunst, Medien, Sport, freie Berufe)
Ja, aber Sie haben eh gesagt, es gibt Spielraum anscheinend und genau diesen
Spielraum wollen wir noch auch nützen. Denn es kann nicht sein, dass wir
nach wirklich jahrelangen sehr, sehr solidarisch mit, mit allen
mitgetragenen Lohnverhandlungen kann es nicht sein, dass der Öffentliche
Dienst immer die mehrfach - oder mehrfach zur, zur Kassa gebeten wird.
Unsere Beschäftigen sind natürlich von allen Maßnahmen, die da kommen
sollen und, und, und schon sind, getroffen und das Leben wird teurer. Der
Warenkorb ist natürlich extrem gestiegen und unsere Kolleginnen und
Kollegen müssen sich auch was zum Essen kaufen. Daher brauchen wir eine
vernünftige Lohnerhöhung.
Lazar Helga (ORF)
Welche Vorstellungen haben Sie da von Ihrer Seite? Gibt es da Prozentpunkte
oder so?
Meidlinger Christian (GdG-KMSfB - Gewerkschaft der Gemeindebediensteten - Kunst, Medien, Sport, freie Berufe)
Zahlen nennen wir am Verhandlungstisch, aber wir haben immer auch gesagt,
dass jedenfalls einmal die Inflation hier als Basis abgegolten werden muss.
Denn das ist sozusagen - alles andere würde einen Reallohnverlust bedeuten.
Lazar Helga (ORF)
Das ist aber sehr weit vom Angebot der Beamtenministerinentfernt. Wie
wollen Sie denn dahin kommen?
Meidlinger Christian (GdG-KMSfB - Gewerkschaft der Gemeindebediensteten - Kunst, Medien, Sport, freie Berufe)
Na ja, in dem wir erstens einmal jetzt ja gefordert haben, dass die
Regierungsspitze an den Verhandlungstisch kommt - das eine. Das zweite ist,
wir werden auch, zumindest die Landeshauptleute, den Landeshaupt... den,
den Vorsitzenden der Landeshauptleutekonferenz, Michael Häupl, informieren
von der Geschichte und ich glaube auch, dass Erwin Pröll informiert wird.
Denn es geht hier schon auch um Kaufkrafterhaltung im Land. Geht schon
darum, wie man wertschätzend den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
gegenüber tritt und da sind wir noch weit entfernt, da haben Sie Recht,
aber ich hoffe, dass es doch zu einer Bewegung kommt.
Lazar Helga (ORF)
Was werden denn die nächsten Schritte dann sein?
Meidlinger Christian (GdG-KMSfB - Gewerkschaft der Gemeindebediensteten - Kunst, Medien, Sport, freie Berufe)
Auch noch einmal klar gesagt, wir reden rund um Uhr zur Verfügung, wenn es
um Verhandlungen geht. Das ist natürlich in unserer, so wie es wir
verstehen, sozialpartnerschaftlichen Tradition der erste Weg. Also da
glauben wir, da hoffen wir noch immer, dass die Bundesregierung hier zu
echten Verhandlungen einlädt und nicht nur zu Mitteilungen. Und wenn diese
echten Verhandlungen stattfinden, glaube ich, dass wir zu einem Ergebnis
kommen können und wenn nicht, dann beginnen wir halt einmal mit der
Demonstration und dann schauen wir weiter.