Moderne Ausbildung von Lehrer/inne/n wirtschaftlicher Fächer für die BMHS - diese zentrale Zielvorstellung wird durch die aktuell angebotenen Masterstudien Wirtschaftspädagogik (Vollzeit und berufsbegleitend) eingelöst. In einer eigenen Forschungsreihe des Wiener Instituts für Wirtschaftspädagogik werden vorwiegend wissenschaftliche theoriegeleitete empirische Studien und Arbeiten zu Fragestellungen, die für eine moderne wirtschaftspädagogische Lehrer/innenbildung relevant sind, publiziert. Fachdidaktische Entwicklungsarbeiten unter besonderer Berücksichtigung der Erstellung moderner Lehrbücher verdeutlichen den Stellenwert dieser Zielvorstellung am Standort Wien. Im mehr als 30-jährigen Ordinariat von Wilfried Schneider wurde der Entwicklung innovativer schulischer Lehr- und Lernmaterialien ein hoher Stellenwert zugeordnet und im Besonderen die Bedeutung der Fachdidaktik für eine professionelle Wirtschaftspädagogik-Ausbildung betont.

Qualifizierung der Studierenden für berufliche Handlungsfelder im Spektrum zwischen betrieblicher Weiterbildung und beratenden Berufen war ein besonderes Anliegen von Krasensky und in den letzten Jahren positionierte das Institut den teilweise "verschütteten" Aspekt der betrieblichen Weiterbildung wiederum verstärkt in Forschung und Lehre. Einerseits wurde sehr erfolgreich im Rahmen des Bachelorprogramms "<link https: www.wu.ac.at studium bachelor wirtschafts-und-sozialwissenschaften ueberblick>Wirtschafts- und Sozialwissenschaften" die spezielle BWL "<link https: www.wu.ac.at wipaed study-programmes wirtschaftstraining-und-bildungsmanagement>Wirtschaftstraining & Bildungsmanagement" etabliert. Dieses Ausbildungsangebot fokussiert primär den außerschulischen, nämlich betrieblichen, Bereich - unter bestimmten Voraussetzungen und bei entsprechenden Zusatzqualifikationen im Bereich der <link https: www.wu.ac.at sozialekompetenz>Sozialen Kompetenz (Moderationstechnik, Konfliktmanagement etc.) kann ein eigener Kompetenznachweis erworben werden. Die starke betriebliche Fokussierung dieses Studienangebots wird noch durch enge Kooperationen mit der betrieblichen Praxis (z.B.<link https: www.wu.ac.at wipaed uni-schule-ges raiffeisencampus> Raiffeisen Campus Wien) untermauert. Im Masterstudium wurden im Rahmen der verpflichtenden Vertiefungsbereiche verstärkt Module angeboten, die für den Bereich der betrieblichen Weiterbildung und generell für beratende Berufe relevant sind. In diesem Kontext ist die Anmerkung wichtig, dass die Studienstruktur polyvalent angelegt ist, weil man das Masterstudium Wirtschaftspädagogik nur nach Absolvierung eines betriebswirtschaftlichen Bachelorstudiums beginnen kann und dadurch die Relevanz der "marktfähigen" Fachlichkeit (Studium an einer renommierten wirtschaftswissenschaftlichen Tertiäreinrichtung und nicht an einer Pädagogischen Hochschule, die über diese marktfähige Fachexpertise nicht verfügt) dokumentiert wird.

Die Förderung der ökonomischen Allgemeinbildung war eine Herzensangelegenheit Krasenskys, des Gründers der österreichischen Wirtschaftspädagogik. In der digitalen "Steinzeit" der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts realisierte Krasensky bereits Wege der ökonomischen Alphabetisierung mit einer großen Breitenwirkung, indem er unter anderem mit Unterstützung der Sparkassen die Reihe "Die Wirtschaft geht jeden an" betreute, die ein Millionenpublikum erreichte und in der unterschiedliche Schlüsselfragen einer ökonomischen Grundbildung im Spektrum von "Inflation und Inflationsbekämpfung" bis zu "Kommunale Versorgungswirtschaft" thematisiert wurden. In den letzten Jahren wird diese Tradition verstärkt aufgegriffen, einerseits durch die Entwicklung von didaktischen Materialien auf elektronischen Plattformen, andererseits durch internationale Bildungskooperationsprojekte der Europäischen Union, wo es auch um die "ökonomische Alphabetisierung" in Transformationsstaaten geht. Wie ein roter Faden zieht sich seit den Anfängen zu Beginn des letzten Jahrhunderts bis heute die Betonung der Fachlichkeit sowie der fachdidaktischen Kompetenz, weil Expertisen in diesen Bereichen ein breites berufliches Handlungsfeld im Spektrum zwischen Schule und Wirtschaft ermöglichen. Der fachdidaktische Forschungsraum ("Teaching & Research Lab") ermöglicht im neuen WU Campus eine exzellente Möglichkeit, die lange Wiener Tradition der besonderen Gewichtung der Fachdidaktik in den Wipäd-Studienordnungen durch eine zukunftsorientierte Videografie-gestützte Forschung zu ergänzen.