Unsere Aufgaben

Schon Hans Krasensky (Begründer der österreichischen Wirtschaftspädagogik) skizzierte drei zentrale Aufgabenfelder der Wirtschaftspädagogik am Standort Wien, die sich mit dem disziplinären Selbstverständnis der aktuellen Lehrstuhlinhaberin Bettina Fuhrmann weitgehend decken. Demnach hat die Wirtschaftspädagogik im Kern in folgenden Handlungsfeldern in Forschung und Lehre aktiv zu werden:

1. Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern

Die zentrale Zielvorstellung einer modernen und zukunftsgerichteten Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern für wirtschaftliche Fächer wird durch das aktuell angebotene Wirtschaftspädagogik-Studium (Vollzeit und berufsbegleitend) eingelöst.

In einer eigenen Forschungsreihe des Wiener Instituts für Wirtschaftspädagogik werden vorwiegend wissenschaftliche, theoriegeleitete empirische Studien und Arbeiten zu Fragestellungen, die für eine moderne wirtschaftspädagogische Lehrer:innenbildung relevant sind, publiziert. Zusätzlich verdeutlichen fachdidaktische Entwicklungsarbeiten unter besonderer Berücksichtigung der Erstellung moderner Lehrbücher den Stellenwert dieser Zielvorstellung.

2. Betriebliche Bildungsarbeit

Auch die Qualifizierung der Studierenden für berufliche Handlungsfelder im Spektrum zwischen betrieblicher Weiterbildung und beratenden Berufen war ein besonderes Anliegen von Hans Krasensky. Deshalb ist der Aspekt der betrieblichen Weiterbildung ein weiterer Schwerpunkt in Lehre und Forschung des Instituts für Wirtschaftspädagogik.

Einerseits wurde im Rahmen des Bachelorprogramms Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sehr erfolgreich die SBWL Wirtschaftstraining & Bildungsmanagement etabliert. Dieses Ausbildungsangebot fokussiert primär den außerschulischen - nämlich betrieblichen - Bereich. Unter bestimmten Voraussetzungen und bei entsprechenden Zusatzqualifikationen im Bereich der Sozialen Kompetenz (Moderationstechnik, Kommunikation und Konfliktmanagement etc.) kann ein eigener Kompetenznachweis erworben werden. Die starke betriebliche Fokussierung dieses Studienangebots im Bachelorprogramm wird zusätzlich durch enge Kooperationen mit der betrieblichen Praxis(z. B. Raiffeisen Campus Wien) untermauert.

Anderseits werden im Wipäd-Masterprogramm im Rahmen der verpflichtenden Vertiefungsbereiche verstärkt Module angeboten, die für den Bereich der betrieblichen Weiterbildung und generell für beratende Berufe relevant sind. In diesem Kontext ist die Anmerkung wichtig, dass die Studienstruktur polyvalent angelegt ist, weil man das Masterstudium Wirtschaftspädagogik nur nach Absolvierung eines (betriebs)wirtschaftlichen Bachelorstudiums beginnen kann. Dadurch wird die Relevanz der "marktfähigen" Fachlichkeit - Studium an einer renommierten wirtschaftswissenschaftlichen Tertiäreinrichtung und nicht an einer Pädagogischen Hochschule (die über diese marktfähige Fachexpertise nicht verfügt) - dokumentiert.

3. Ökonomische Bildung einschließlich Finanzbildung

Die Förderung der ökonomischen Allgemeinbildung war schon Hans Krasensky eine Herzensangelegenheit. Bereits in der digitalen "Steinzeit" der 1960er Jahre realisierte Krasensky Wege der ökonomischen Alphabetisierung. Mit großer Breitenwirkung betreute er mit Unterstützung der Sparkassen die Reihe Wirtschaft geht jeden an. Für ein Millionenpublikum wurden Schlüsselfragen der ökonomischen Grundbildung von Inflation und Inflationsbekämpfung über Wertpapiere und Wertpapiersparen bis Kommunale Versorgungswirtschaft thematisiert.

Diese Tradition wird am Institut für Wirtschaftspädagogik mit anderen Mitteln fortgesetzt. Dazu gehört einerseits die Entwicklung von didaktischen Materialien auf elektronischen (Lern)Plattformen. Auf der anderen Seite gibt es internationale Bildungskooperationsprojekte der EU, wo es auch um die ökonomische Alphabetisierung in Transformationsstaaten geht.

Mit der Gründung des WU Zentrums für Finanzbildung unter der Führung von Bettina Fuhrmann im Jahr 2023, wird der Bedeutung von Finanzbildung in Österreich und darüber hinaus noch weiter Ausdruck verliehen.