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OeNB-Jubiläumsfonds: Förderungen für WU-Forschungsprojekte

15. Juli 2024

Die Oesterreichische Nationalbank fördert Projekte von WU Forscher*innen zu den Themen Gewinnverlagerung und Pflegegeld.

Der Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) vergibt jedes Jahr Fördermittel an ausgewählte Forschungsprojekte, um die Grundlagenforschung in Österreich zu stärken. Aus 34 Anträgen wurden heuer 14 Projekte ausgewählt, die mit rund drei Millionen Euro gefördert werden.

Mit dabei sind dieses Jahr zwei Projekte von WU Forscher*innen: Michael Lang vom WU Institut für Österreichisches und Internationales Steuerrecht sowie Astrid Pennerstorfer vom WU Institut für Sozialpolitik.

Der Mehrfachbesteuerung auf der Spur

Lang

Michael Langs Forschungsprojekt trägt den Titel „The legal position of the taxpayer after BEPS – A legal study taking into account economic aspects“. Die Abkürzung BEPS steht für „Base Erosion and Profit Shifting“, auf Deutsch Gewinnkürzung und -verlagerung. Eine entsprechende Initiative von OECD und G20 hat Maßnahmen erarbeitet, um internationale Steuerstandards zu stärken und unfairen Steuerwettbewerb zu verhindern.

Die Unternehmen verlieren dadurch ihren Spielraum für Steuergestaltungen. Allerdings kann es durch die neuen Maßnahmen auch leichter passieren, dass Fisci aus mehreren Staaten auf dieselben Gewinne zugreifen, und Unternehmen dadurch einer Doppel- oder Mehrfachbesteuerung ausgesetzt sind. In diesem Forschungsprojekt analysiert Michael Lang, wie sich die neuen globalen Regelungen auf die Rechtsposition der Steuerpflichtigen und insbesondere deren Rechtsschutz auswirken.

Ungleichheit beim Pflegegeld

Pennerstorfer

Astrid Pennerstorfer beschäftigt sich in ihrem Projekt „Inequalities in the take-up of the long-term care allowance in Austria“ mit dem Pflegegeld in Österreich: Im Jahr 2023 bezogen 476.228 Menschen Pflegegeld, in einer durchschnittlichen Höhe von 535 Euro pro Monat. Die Zuerkennung erfolgt je nach Pflegebedürftigkeit in sieben Stufen. In einer Studie aus dem Jahr 2023 hat die WU Forscherin regionale Ungleichheiten bei der Inanspruchnahme und Verteilung des Pflegegeldes festgestellt.

Aufbauend auf dieser Studie zielt das Projekt darauf ab, mit einem Mixed-Methods-Design das Ausmaß der Nichtinanspruchnahme von Pflegegeld quantitativ zu erfassen und die Gründe dafür besser zu verstehen. Dabei werden vor allem die Barrieren im Prozess, der zur Antragstellung führt, und die Hürden bei der Prüfung der Anspruchsberechtigung untersucht.

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