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Must-have für Unternehmen: Data Governance

09. Jänner 2020

Ein neues Kurzprogramm unterstützt Unternehmen dabei, datenbasiert die richtigen strategischen Entscheidungen zu treffen.

Ein neues Schlagwort ist seit kurzem in aller Munde, wenn es um Digitalisierung, Nutzung von Daten und Informationsmanagement im Unternehmen geht: Data Governance. Das Thema wurde kürzlich sogar zu einem der wichtigsten Business-Intelligence-Trends des Jahres 2020 gekürt. Doch was ist Data Governance überhaupt? 

Routenplaner für den Weg durch den Datendschungel

Data Governance bildet einen Rahmen für strategisches Informationsmanagement im Unternehmen und gibt die Regeln vor, wie mit den Daten umgegangen wird. Damit trägt sie wesentlich zur Steigerung der Datenqualität bei, hilft bei der Erfüllung gesetzlicher Vorgaben sowie Compliance-Richtlinien und ist die Voraussetzung für gutes Risikomanagement. Data Governance ist somit unverzichtbar, wenn ein Unternehmen sicherstellen will, dass die Daten quer über alle Abteilungen richtig und zielführend gesammelt, ausgewertet und verwendet werden. Das erleichtert die tägliche Arbeit, vermeidet Risiken und senkt die Kosten. Anders gesagt: Data Governance ist der Routenplaner für den Weg durch den Datendschungel. Sie sorgt konkret für eine Definition von Rollen, Verantwortlichkeiten, Prozessen, Standards und Regeln für den Umgang mit Daten im Unternehmen.

Volle Kontrolle über die Daten

Und damit ist auch die Abgrenzung zu Data Science sichtbar: Mit diesem Begriff wird ja jene interdisziplinäre Wissenschaft bezeichnet, die sich mit der Gewinnung von neuen Erkenntnissen aus Daten beschäftigt – zum Einsatz kommen unter anderem Informationstechnologie, Mathematik und Statistik. Die beiden ergänzen sich sinnvollerweise. Axel Polleres, Akademischer Direktor des Professional MBA Digital Transformation & Data Science der WU Executive Academy und Leiter des Instituts für Information Business an der WU Wien, sieht die Zeit gekommen, wo es ohne Data Governance im unternehmerischen Umfeld nicht mehr funktionieren wird:

„Data-Science-Vorhaben scheitern vielfach, weil die Unternehmen dafür einfach nicht bereit sind. Daten sind nicht in ausreichender Qualität vorhanden oder man weiß gar nicht, wo sie liegen.“

Diese Hürden könnten auch die besten Data Scientists nicht überwinden, es brauche dazu auch Data Governance. „Aus diesem Grund bieten wir ab Frühjahr 2020 ein neues Kurzprogramm an der WU Executive Academy zu diesem Thema an. Ein Kurzprogramm zu Data Science gibt es bereits. Und beim Professional MBA „Digital Transformation & Data Science“ kann Data Governance zukünftig ebenso wie beispielsweise Blockchain oder Organizational Design als Zusatzmodul ausgewählt werden“, ergänzt Polleres.

Während bei einer Ausbildung in Data Science also eher die Fähigkeiten und Fertigkeiten für eine Analyse und Interpretation von Daten und darauf aufbauende Entscheidungen umfasst, geht es bei den Data Governance-Inhalten um das Aufsetzen der vorgelagerten Steuerung und des entsprechenden Rahmens für den Umgang mit Daten im Unternehmen. „Oft geht es schon um das reine Erfassen der Datenlandschaften und welche Aspekte damit abgedeckt werden“, so Polleres.

Was Data Governance im Unternehmen leisten kann

Data Governance kann gleich in mehrfacher Hinsicht für mehr Qualität und Sicherheit sorgen. So wird damit beispielsweise garantiert, dass Daten tatsächlich als Grundlage für unternehmerische Entscheidungen dienen können und nicht einfach nur das bestätigen, was ohnehin beschlossen worden wäre – durch ständiges Hinterfragen und Kontrollieren wird erreicht, dass Daten stets objektiv beurteilt und in der richtigen Weise verwendet werden. Wie also ergänzen sich Data Science und Data Governance im unternehmerischen Alltag? „Gute Data Governance ist eine Grundvoraussetzung für Data Science – in vielen Fällen wird damit erst die Grundlage geschaffen, um aus Daten verifizierbare Erkenntnisse gewinnen zu können“, sagt Polleres.

Wichtig sei Data Governance in allen Sektoren, aber speziell in Branchen mit einem erhöhten regulatorischen Aufwand wie etwa der Finanzsektor mache es Sinn. Stichwort Datenschutz: Beim Umgang mit personenbezogenen Daten heißt es besonders aufpassen, daher sind verbindliche Regeln in diesem Bereich ausgesprochen wichtig. Zudem gilt in der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der Grundsatz der Datenminimierung, es dürfen Daten also nur gesammelt und verarbeitet werden, wenn sie für den jeweiligen Verwendungszweck benötigt werden, danach müssen entsprechende Daten auch wieder gelöscht werden. „Auch dafür braucht es entsprechende Prozesse, die aufgesetzt werden müssen“, sagt Polleres.

Bleibt die Frage, wie Experten für Data Governance in Zukunft bezeichnet werden können? „Da gibt es noch keinen genauen Begriff, manche nennen es Data Steward“, schmunzelt Polleres. Wichtig sei, dass die Bedeutung des Themas in der Unternehmensorganisation erkannt werde. „Es muss auch nicht nur eine Person sein, die sich darum kümmert.“ Jetzt gehe es darum, das Bewusstsein dafür zu schaffen.

Alles zum neuen Kurzprogramm: Data Governance

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