In einer SROI-Analyse wird immer ein Alternativszenario angenommen, um Wirkungen, die auch durch etwaige Substitutangebote entstehen würden, als Deadweight konsequent abzuziehen. Da mit bereits vorhandenen Daten aus der SAFE-Längsschnittstudie gearbeitet wurde, basiert das Szenario darauf, dass die Alternative das Fehlen des SAFE-Programms ist, die Eltern und Kinder allerdings an einem nicht-bindungsorientierten Präventionsprogramm namens „GUSTA“ (Guter Start) teilnehmen. Das heißt, der gesellschaftliche Mehrwert wäre entsprechend deutlich höher, wenn man auch ein Fehlen des GUSTA-Programms berechnen würde.

Insgesamt ergeben sich, auf Basis der hier durchgeführten Erhebungen und Berechnungen, für die acht ausgewählten SAFE-Modellkurse in Deutschland monetarisierte Wirkungen in der Höhe von rund 3 Mio. Euro. Demgegenüber stehen Investitionen von rund 161 Tsd. Euro. Durch die Gegenüberstellung der gesamten Investitionen in die Modellkurse zur Summe der monetarisierten Wirkungen ergibt sich ein SROI-Wert von 18,68. Dies bedeutet, dass jeder investierte Euro Wirkungen im monetarisierten Gegenwert von 18,68 Euro schafft. Die Investitionen kommen somit als positive gesamtgesellschaftliche Wirkungen mehr als 18-fach wieder zurück – ein vergleichsweise hoher SROI-Wert und somit ein sehr hoher gesellschaftlicher Mehrwert.

Für die drei ausgewählten SAFE-Modellkurse in Österreich ergibt sich insgesamt ein monetarisierter Mehrwert in der Höhe von rund 1,37 Mio. Euro. Die Investitionen betragen insgesamt rund 69 Tsd. Euro. Aus dem Verhältnis zwischen Investitionen und Gesamtmehrwert resultiert ein SROI-Wert von 19,72.

Im Rahmen eines Szenarios wird angenommen, dass bei unsicherer oder desorganisierter Bindung ein weiteres Viertel der SAFE-Kinder den gleichen Nutzen haben wie die sicher gebundenen Kinder. Die zur Verfügung stehenden Daten zeigten, dass tatsächlich auch weniger sicher gebundene Kinder positiv beeinflusst wurden. Dennoch wurde in der Basisberechnung dieser Effekt nicht berücksichtigt, um einen gut abgesicherten SROI-Wert zu erhalten. Wird dieser Effekt dennoch inkludiert, erhöht sich der SROI-Wert auf 32,12 für die acht SAFE-Modellkurse in Deutschland. Bei Berücksichtigung dieses zusätzlichen Effekts für die drei SAFE-Modellkurse in Österreich erhöht sich der SROI-Wert auf 29,09. Diese sind vergleichsweise extrem hohe Werte. Hauptgrund hierfür ist der stark präventive Charakter, der im Rahmen des SAFE-Programms erbrachten Leistungen, insbesondere für die Stakeholdergruppen der Kinder und Säuglinge, der Eltern sowie der Geschwisterkinder. Etliche Wirkungen treten über einen langen Zeitraum auf und haben wesentlichen Einfluss auf das Leben der Betroffenen. Gleichzeitig ist die Intervention finanziell vergleichsweise günstig.

Die vorliegende Studie zeigt somit einmal mehr die Sinnhaftigkeit von Präventionsprojekten, mit Blick auf den gesellschaftlichen Mehrwert. In Summe handelt es sich beim SAFE^® – „Sichere Ausbildung für Eltern“ – Programm um ein sehr effektives Präventionskonzept zur Förderung der gesunden Bindungsbeziehung zwischen Eltern und Kindern. Dies bringt, vor allem auf Langfristperspektive gesehen, einen sehr bedeutenden Beitrag zum gesellschaftlichen Mehrwert.