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Das Institut für Wirtschaftspädagogik an der WU Wien hat in Österreich die längste Tradition. Der Begründer der österreichischen Wirtschaftspädagogik Hans Krasensky leitete in den 50er- und 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts den ersten österreichischen Lehrstuhl, wobei anzumerken ist, dass an der Wirtschaftsuniversität Wien (früher: Hochschule für Welthandel) bereits seit den 20er-Jahren die Ausbildung für Wirtschaftslehrer von betriebswirtschaftlichen Instituten wahrgenommen wurde.

Die Philosophie der wirtschaftspädagogischen Ausbildung am Standort Wien orientiert sich an den beiden Polen Tradition und Innovation. Wirtschaftspädagog/inn/en sind Expert/inn/en für anspruchsvoll geplante, erfolgreich durchgeführte und sorgsam reflektierte Lehr-/Lernprozesse zu ökonomischen (betriebs- und volkswirtschaftlichen) Themenstellungen im schulischen und betrieblichen Kontext. Obwohl die Ausbildung deutlich auf die Unterrichtstätigkeit an österreichischen Sekundarschulen fokussiert ist, werden auf Basis eines fundierten betriebswirtschaftlichen Wissens Kompetenzen vermittelt, die ebenso für vielfältige Handlungsfelder im betrieblichen Kontext (Personalentwicklung, beratende Berufe) qualifizieren.

Die beruflichen Optionen von Wipäd-Absolvent/inn/en können wie folgt zusammengefasst werden:

  • berufsbildendes Schulwissen

  • betriebliches Bildungs- und Personalwesen

  • berufliche Weiterbildung in öffentlicher und privater Trägerschaft

  • Bildungsmanagement und Bildungspolitik

  • beratende Berufe

Dieses breit gefächerte Kompetenzportfolio ist sicherlich hauptverantwortlich dafür, dass Wirtschaftspädagog/inn/en in den letzten Jahrzehnten über exzellente Arbeitsplatzchancen verfügten und auch derzeit in einer schwierigen Arbeitsmarktsituation die Berufsperspektiven von Wipäd-Absolvent/inn/en vergleichsweise hervorragend sind.

Das Institut für Wirtschaftspädagogik ist aufgrund seiner Aufgabenstellung interdisziplinär ausgerichtet, es nimmt also eine Schnittstellenfunktion zwischen wirtschaftswissenschaftlichen und pädagogisch-didaktischen sowie psychologischen Fragestellungen ein. Diese interdisziplinäre Orientierung dokumentiert sich in allen drei zentralen Handlungsfeldern des Instituts, also in der Forschung, der Lehre, sowie der Lehrer/innenfortbildung und Weiterbildung.

Als wirtschaftspädagogischer Lehrstuhl wird der Lehre sui generis ein größerer Stellenwert als in "normalen" betriebswirtschaftlichen Instituten eingeräumt. Sie stellt nicht nur eine große hochschuldidaktische Herausforderung dar, sondern ist auch ein interessantes Feld für die Forschung. Generell wird der Theorie-Praxis-Verknüpfung eine große Bedeutung zugeordnet, ebenso der Zielvorstellung eine professionelle Lehrer/innenausbildung mit dem Prinzip der Polyvalenz, also der Vorbereitung der Absolvent/inn/en für Schule und betriebliche Handlungsfelder, zu verknüpfen.

Ebenso wird angestrebt, fundiertes wissenschaftliches Wissen, das sich teilweise am Kerncurriculum der Sektion für Berufs- und Wirtschaftspädagogik orientiert, mit beruflicher Handlungskompetenz - also "Können" - zu verknüpfen, wobei Letzteres durch Standards operationalisiert wird.

Als wirtschaftspädagogischer Lehrstuhl, der für die Ausbildung von Lehrer/inne/n bzw. Erwachsenenbildner/inne/n verantwortlich ist, erachten wir die Verwirklichung eines pädagogisch angemessenen Umgangs mit den Studierenden ("Beziehungskultur") als ein wesentliches Ziel unseres Selbstverständnisses - bei gleichzeitiger Realisierung klarer und transparenter Leistungsansprüche auf der Sachebene.