Der 2016 Emerald/EFMD Outstanding Doctoral Research Award für die beste Dissertation im Bereich Management und Governance geht an Thomas Lindner, der am Institut für International Business als Assistenzprofessor tätig ist. Der Preis in Höhe von €1.500 wird von der Zeitschrift Management Decision gestiftet. Die Zuerkennung des Preises für die Dissertation mit dem Titel “Financing International Business: Distance, the Cost of Capital, and Financial Structure” erfolgte auf Basis der Evaluierung von vier Faktoren: Wissenschaftlicher Beitrag zu Theorie und Praxis, Originalität und Innovation, Angemessenheit der Methodik, und Gesamtqualität der Arbeit. Die verleihenden Organisationen sind Emerald Group Publishing und EFMD (European Foundation for Management Development). Emerald Group Publishing ist ein Wissenschaftsverlag, der etwa 300 wissenschaftliche Zeitschriften und mehr als 2,500 Bücher herausgibt. EFMD ist eine internationale Akkreditierungsorganisation, die unter anderem die EQUIS Akkreditierung vergibt.

In seiner Dissertation beschäftigt sich Herr Lindner mit Fragen, die für die Literatur in den Bereichen International Betriebswirtschaft und Finanzwissenschaften relevant sind. Trotz der fortschreitenden Integration von Produkt- und Kapitalmärkten bestehen weiterhin große internationale Unterschiede zwischen Regularien und kulturellen Begebenheiten in unterschiedlichen Ländern. Diese Unterschiede führen zu Nachteilen für Firmen, die entweder Produkte in anderen Ländern vermarkten oder Kapital in anderen Ländern aufnehmen möchten. In seiner Dissertation erklärt Herr Lindner, wie genau kulturelle und regulatorische Unterschiede zu solchen Nachteilen auf internationalen Märkten führen, und was Firmen unternehmen können um die Nachteile zu kompensieren. Insbesondere beschäftigt er sich mit der Frage wie sich Informationsasymmetrien auf Ratings und die Bewertung von Anleihen auswirken, die zum Beispiel von österreichischen Unternehmen in Großbritannien begeben werden. Ein anderes Beispiel für die Anwendung von Informationsasymmetrien auf die Unternehmensstrategie von multinationalen Konzernen ist der Einfluss von institutionellen Unterschieden auf die Expansion aus Industrienationen in wirtschaftlich weniger entwickelte Länder. Die Resultate, die in der Dissertation von Herrn Lindner präsentiert werden, zeigen, von welchen Faktoren die Effekte der Informationsasymmetrien auf diese Expansion abhängen.

Thomas Lindner absolvierte seine „Defensio Dissertationis“ am 1. Juni 2016 und bekam den akademischen Grad „PhD“ im August 2016 verliehen. Die Betreuer seiner Dissertation waren Univ.-Prof. Dr. Jonas Puck (Institut für International Business – IIB) und Univ.-Prof. Dr. Igor Filatotchev (IIB und Cass Business School). Außerdem waren Univ.-Prof. Dr. David Reeb (National University of Singapore) und Univ.-Prof. Dr. Anne D’Arcy (Institut für Corporate Governance) Teil des Dissertationskomitees. Das Institut für International Business ist eine der europaweit größten Forschungseinheiten im Bereich Internationale Betriebswirtschaft. Herr Lindner ist seit dem Wintersemester 2013/14 am IIB beschäftigt. Er verbrachte ein Semester seines Doktoratsstudiums an der Stern Business School (New York University). Vor seinem Doktorat erwarb Herr Lindner akademische Abschlüsse in Internationalem Management (WU/CEMS), Physik (Universität Wien) und den Bachelor in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der WU.