Hintere Außenansicht des D2 Gebäudes

Die lebenswerteste Stadt

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Seit mehreren Jahren in Folge wird Wien als die weltweit lebenswerteste Stadt gelistet. Dass bei der Entwicklung und Umsetzung solch erfolgsversprechender urbaner Initiativen ein möglichst breites Spektrum von Akteuer*innen miteinbezogen wird, ist kaum verwunderlich. Doch obwohl dieser Ansatz der “Interactive Governance“ bei der Konzeption smarter und lebenswerter Städte überaus anerkannt ist, bleibt das Wissen über die Hauptakteur*innen, die als Verantwortliche für solch gesellschaftlich-wertvolle Outcomes gesehen werden, sowie deren Austausch untereinander, nach wie vor fragmentiert. Durch einen Mixed-Methods-Ansatz soll herausgearbeitet werden, welche Akteur*innen als einflussreich für die Lebensfähigkeit Wiens gelten und wie ihre Bedürfnisse und Präferenzen in einem vernetzten Governance-System priorisiert und gegeneinander abgewogen werden. In der ersten Phase des Forschungsprojekts werden die Präferenzen beteiligter Akteuer*innen, sowie ihre Mitwirkung am urbanen Ökosystem auf qualitative Weise untersucht. Darauf folgt eine zweite Erhebungs-Phase, die durch eine quantitative Conjoint-Analyse, auf Grundlage von identifizierten kritischen Ereignissen aus der ersten Phase, gekennzeichnet ist. Ein vertieftes Verständnis über die Mitwirkung von Stakeholdern, sowie die gegenseitige Abwägung von Präferenzen und die Bereitschaft für Kompromisse, gewährt nicht nur einen Einblick in Governance und Management von lebenswerten Städten, sondern trägt auch zu Erkenntnissen über die Zusammenarbeit und den Widerstand verschiedener Stakeholder Gruppen bei. Die Ergebnisse dieses Projektes können somit zur Theoriebildung, wie auch zur Entwicklung von praktischen Empfehlungen in Bezug auf In- und Exklusionsdynamiken im urbanen Governance-Kontext beitragen.

Stadt Wien WU-Jubiläumsfonds: Die lebenswerteste Stadt der Welt – Wer ist dafür verantwortlich und wer darf mitgestalten?

Der Jubiläumsfonds der Stadt Wien unterstützt die Wirtschaftsuniversität Wien (WU) wirkungsvolle und nachhaltige Wirtschaftsforschung zu betreiben. Der Jubiläumsfonds hat vor allem die Aufgabe, im Sinne der Wirtschaftswissenschaften, der Wiener Wirtschaft und der Wiener Stadtverwaltung Wissenstransferflüsse zwischen diesen Bereichen zu verstärken und zu verbessern. Die Projekte des Jubiläumsfonds stehen daher in engem Zusammenhang mit den Forschungsbereichen des Instituts für Public Management und Governance, das sich unter anderem mit Public Value, prosoziales Verhalten und Reputationsmanagement beschäftigt. Angela Bounthong, Katharina Dinhof und Jurgen Willems präsentierten im Rahmen des Netzwerktreffens des WU-Jubiläumsfonds der Stadt Wien ihre ersten Ergebnisse des Forschungsprojekts "Die lebenswerteste Stadt der Welt - Wer ist dafür verantwortlich und wer darf mitgestalten?“. Ihr Forschungsprojekt besteht aus drei Studien, die sowohl auf qualitativen als auch quantitativen Datenerhebungen beruhen und  liefert konkrete Erkenntnisse über die relevanten Akteur_innen und deren Attribute, die auschlaggebend sind, um sich an der Stadtgestaltung zu beteiligen und die Städte lebenswert zu erhalten. In ihrer ersten Studie determinierten sie durch einen Mixed-Methods-Ansatz die konkreten Akteur_innen, die als einflussreich für den hohen Lebensstandard Wiens gelten. In ihrer zweiten Studie untersuchten sie die Bedürfnisse und Präferenzen der beteiligten Akteuer_innen, sowie ihre Mitwirkung am urbanen Ökosystem, auf qualitative Weise durch eine Medienanalyse. Anhand der Erkenntnisse von der ersten und zweiten Studie führten sie in ihrer dritten Studie fünf Conjoint Experimente durch um zu testen, inwieweit bestimmte Merkmale der Akteur_innen die öffentliche Meinung beeinflussen um sich aktiv an der Verbesserung der Lebensqualität in Städten zu beteiligen. Ihre Ergebnisse tragen nicht nur zum theoretischen Diskurs über Lebensqualität und Stadtgestaltung bei, sondern haben auch praktisch relevante Anwendungen. So ist es beispielsweise sehr wichtig für die Praxis zu verstehen, dass die Verwaltung von lebenswerten Städten auf Kompromissen zwischen den Präferenzen und Bedürfnissen verschiedener Interessengruppen beruht. Hier finden Sie weitere Informationen über die Veranstaltung.
 

Eingschlägige Publikationen

  • Bounthong, A.L., Dinhof, K., & Willems, J. Who Contributes to Successful Urban Governance? Academy of Management Proceedings 2022 (1), 16692; DOI: 10.5465/AMBPP.2022.16692abstract