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WU matters. WU talks.: Corona und die Frauen – Wirft uns die Pandemie um Jahrzehnte zurück?

05. Mai 2021

Bezahlte und unbezahlte Arbeit in Form von Home-Office, Kinderbetreuung, Home-Schooling und Distance-Learning wird seit Beginn der COVID-19-Pandemie hauptsächlich von Frauen geleistet. Bedroht die Pandemie die bisherigen Fortschritte in der Gleichberechtigung? Wie kann die ungleiche Verteilung von Arbeit und die Verantwortung der Frauen, die die Krise zu einem Großteil schultern, sichtbar gemacht werden? Bei „WU matters. WU talks.“ zeigen Expertinnen, welche langfristigen Auswirkungen die Renaissance veralteter Rollenbilder etwa auf den Arbeitsmarkt hat.

Professorin Sylvia Frühwirth-Schnatter vom WU Institut für Statistik und Mathematik hält am 12. Mai den Vortrag bei „WU matters. WU talks.“ und diskutiert anschließend mit dem hochkarätig besetzten Podium, ob und wie (emanzipierte) Lebensmodelle die Coronakrise überleben: die Forscherin Katharina Mader (WU Institut für Heterodoxe Ökonomie), die Autorin und Journalistin Elfriede Hammerl, Veronika Born-Mehna (Arbeitsmarktexpertin, GPA) und Christine Mayrhofer (Senior Economist am WIFO).

Kinder, Haushalt und Arbeit: Auswirkungen der Überbelastung

„Vor allem im ersten Lockdown im März 2020 fühlten sich viele Frauen, als wären sie in einem ‚Überlebensmodus‘ gefangen, in dem sie einfach funktionieren mussten. Sie versorgten und betreuten gleichzeitig ihre Kinder zuhause, organisierten es, den Schulunterricht digital zu ermöglichen und gingen zudem nach wie vor ihrem Beruf aus dem Home-Office nach. Viele Frauen bemerkten dabei nicht immer, wie anstrengend diese vielfache Belastung psychisch und physisch war. Die tatsächlichen Auswirkungen dieser permanenten Überbelastung werden sich erst in den nächsten Jahren zeigen.“, befürchtet die Forscherin Katharina Mader vom WU Institut für Heterodoxe Ökonomie.

Krise als Chance Ungleichheit sichtbar zu machen

Nicht nur die Belastung ist groß, auch am Arbeitsmarkt ergeben sich seit der COVID-19-Pandemie immer mehr Nachteile für Frauen. So könnten etwa die Karrierechancen von Frauen noch stärker leiden, weil sie für Unternehmen aufgrund der Krise und der vielfachen Belastungen paradoxerweise weniger flexibel als ihre männlichen Kollegen erscheinen. Frauen arbeiten eher in Teilzeitberufen, verrichten mehr unbezahlte Arbeit, sind öfters alleinerziehend und arbeiten häufiger in systemrelevanten Berufen. Tendenziell betreffen Wirtschaftskrisen zuerst Männer und die produzierende Industrie, die aktuelle Krise ist anders und betraf von Anfang an auch am Arbeitsmarkt stärker die Frauen. Etwa in der Gastronomie und im Tourismus zeigte sich der Jobverlust bei den Frauen rasch. „Frauen sind fast gleichermaßen in unterschiedlicher Intensität von dieser Krise betroffen: quer durch alle Bildungs- und Einkommensschichten. Sie sitzen gewissermaßen im gleichen Boot. Dies zu erkennen, wäre letztlich ein Moment der Solidarität - eine Chance, diese Krise zu nutzen und auf dieses starke Ungleichgewicht hinzuweisen. Das ist auch der Anspruch dieser Veranstaltung und der Top-Expertinnen, die aus unterschiedlichen Fachbereichen alle das gleiche Ziel haben: diese ungleiche Arbeitsverteilung sichtbar zu machen.“, so WU Professorin Sylvia Frühwirth-Schnatter vom WU Institut für Statistik und Mathematik.

Hinweis: Die Veranstaltung wird auf YouTube live gestreamt (keine Anmeldung erforderlich) das Publikum ist eingeladen, im Chat mit dem Podium in Dialog zu treten und mitzudiskutieren.

WU matters. WU talks.: Corona und die Frauen - Wirft uns die Pandemie um Jahrzehnte zurück?

Wann: Mittwoch, 12. Mai 2021, 18:00 Uhr
Wo: Live auf YouTube (keine Anmeldung erforderlich)

Impulsvortrag:

  • Sylvia Frühwirth-Schnatter, Professorin, WU Institut für Statistik und Mathematik

Diskussion:

  • Veronika Bohrn Mena, Autorin und Arbeitsmarktexpertin, GPA-djp

  • Elfriede Hammerl, Autorin und Journalistin

  • Katharina Mader, Forscherin, WU Institut für Heterodoxe Ökonomie

  • Christine Mayrhuber, Senior Economist, WIFO

WU matters. WU talks.

Mit dem Veranstaltungsformat „WU matters. WU talks.“ sollen gesellschaftlich und wirtschaftlich relevante Themen verstärkt in das öffentliche Licht gerückt werden. Wissenschaftler/innen und Expert/inn/en aus der unternehmerischen und institutionellen Praxis bringen ihre Expertise ein, und diskutieren gemeinsam mit der interessierten Öffentlichkeit aktuelle Themen. 

Pressekontakt:

Mag. Melanie Hacker
PR-Referentin
Tel: + 43-1-31336-5964
E-Mail: melanie.hacker@wu.ac.at

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