Weltweit größtes Blockchain-Kompetenzzentrum in Wien genehmigt
Österreich zählt zu jenen Ländern, in denen bereits sehr frühzeitig Blockchain-Know-how aufgebaut wurde. Mit dem COMET Zentrum (K1) Austrian Blockchain Center (ABC) sollen die umfassenden interdisziplinären Kompetenzen im Bereich der Grundlagen und der Anwendung von Blockchain-Technologien nun an einer Adresse gebündelt werden. Am ABC sind 21 wissenschaftliche Einrichtungen, 54 Unternehmen und 17 assoziierte Mitwirkende beteiligt, darunter 16 internationale Einrichtungen/Unternehmen. Die Forschungsschwerpunkte des Zentrums reichen von Industrie 4.0/Internet of Things über den Finanz-, Energie- und Logistikbereich bis hin zu Anwendungen im öffentlichen Bereich und in der Verwaltung. Ziel des ABCs ist die wissenschaftlich fundierte (Weiter-)Entwicklung von Anwendungen, die auf Blockchain-Technologien beruhen.
„Die umfassende Untersuchung und Nutzung der Blockchain-Technologie kann nur durch einen interdisziplinären Ansatz gelingen, daher arbeiten am ABC Partner aus vielen unterschiedlichen Disziplinen zusammen. Das Zentrum ist für Österreich eine große Chance, um auf diesem zukunftsträchtigen Gebiet den Anschluss an die Hightech-Giganten in den USA und Asien nicht zu verlieren. Auch die Förderung sogenannter ‚Hidden Champions‘ - das sind der Öffentlichkeit kaum bekannte, inhabergeführte Weltmarktführer - ist uns ein Anliegen“, sagt der wissenschaftliche Leiter und Koordinator des Zentrums, Alfred Taudes, der an der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) auch das Forschungsinstitut für Kryptoökonomie leitet. Viele Blockchain-basierte Anwendungen und Geschäftsmodelle sind durch die Zusammenarbeit etablierter Akteurinnen und Akteure, innovativer Start-ups und führender Forschungs- und Entwicklungsinstitutionen bereits entstanden. Die Einrichtung des COMET-Zentrums wird zu einer deutlichen Intensivierung dieser Aktivitäten führen und als Schlüssel zur Schaffung neuer Arbeitsplätze dazu beitragen, Österreich als eines der innovativsten Länder Europas zu etablieren.
Kompetenzzentrum erforscht fünf Bereiche
Das Austrian Blockchain Center wird mit den bereits bestehenden COMET-Zentren CDP, SBA Research sowie internationalen Blockchain-Initiativen eng zusammenarbeiten. Die vielfältigen Forschungs- und Entwicklungsthemen des Zentrums werden in fünf Bereichen („Cryptography, Technology & Security“ (Koordination SBA Research), „Cryptoeconomic Modelling & Blockchain Applications for Business“ (Koordination WU Wien), „Emerging Industries & Blockchains in Manufacturing“ (Koordination FH St. Pölten), „Data Science Methods for Blockchain Analytics & Predictions“ (Koordination AIT und RIAT) und „Legal and Political Implications“ (Koordination WU Wien)) gebündelt und beschäftigen sich u.a. mit wirtschaftlichen, technologischen, anwendungsbezogenen sowie politischen und rechtlichen Fragestellungen. Als Beispiel kann die Verbesserung der Kundenidentifikation und damit der diesbezüglichen Compliance von Banken und Versicherungen genannt werden, die bislang mit der wiederholten Vorlage derselben Dokumente, langen Bearbeitungszeiten, hohen Kosten etc. verbunden ist. Dazu verweisen Einträge in der Blockchain auf bereits überprüfte Daten der Kundenidentifikation, welche Finanzdienstleister ohne weiteren Überprüfungsaufwand immer wieder verwenden können, wobei datenschutzrechtliche Implikationen zu klären sind. Der Einsatz von Blockchains in der Buchführung und Prüfung von Unternehmen, die Etablierung betrugsresistenter Steuererhebungsverfahren, die Gestaltung und Adaptierung von Compliance-Systemen, die vereinfachte Abwicklung grenzüberschreitender Kapitalmarktransaktionen samt deren dinglicher Absicherung durch besitzlose Pfandrechte, die Einführung digitalen Zentralbankgeldes, die unternehmensübergreifende Verwaltung von Messdaten oder die Mensch-Maschine-Interaktion sowie die Maschine-zu-Maschine-Kommunikation in der Industrie 4.0 und die Verbesserung der Transparenz im personalisierten Multi-Channel-Marketing sind weitere vielversprechende Anwendungsgebiete, die starke Wachstumsimpulse erwarten lassen.
Über COMET
COMET Zentren (K1) werden vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, vom Bundesministerium Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, von den jeweils beteiligten Bundesländern (beim ABC sind dies Wien, Niederösterreich und Vorarlberg) und den Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft finanziert. Koordination und Abwicklung erfolgt durch die FFG. Mit den Zentren werden der Aufbau und die Fokussierung von Kompetenzen gefördert. K1-Zentren betreiben Forschung auf hohem internationalem Niveau und setzen neue Forschungsimpulse. Sie tragen zu Innovationen bei, vor allem in Hinblick auf zukunftsrelevante Märkte.
Pressekontakt:
Mag. Cornelia Moll
Pressesprecherin
el: + 43-1-31336-4977
E-Mail: cornelia.moll@wu.ac.at
Rückfragehinweis:
Prof. Alfred Taudes
Institut für Produktionsmanagement
Tel: +43-1-31336-5611
E-Mail: alfred.taudes@wu.ac.at