Verstärkung für Forschung und Lehre: fünf neue WU-Professor*innen im Oktober
Die Wirtschaftsuniversität Wien freut sich, im Oktober fünf neue Professor*innen zu begrüßen: Peter Bydlinski, Professor für Zivilrecht, Jan Mendling, Professor für Prozessmanagement und Informationssysteme, Johanna Neslehova, Professorin für Applied Probability and Statistics und Andreas Schotter, Professor für International Business sowie Miriam Wilhelm als Professorin für Sustainable Supply Chain Management.
Peter Bydlinski – Professor für Zivilrecht
1986 habilitierte sich Peter Bydlinski (65) für Bürgerliches Recht, fünf Jahre später folgten Handels-, Gesellschafts- und Wertpapierrecht. Zahlreiche Gastprofessuren führten ihn, neben Lehraufträgen an der Wirtschaftsuniversität Wien und der Universität Wien, an Hochschulen in Bonn, München, Graz, Passau und Hamburg. Von 1992 bis 1999 war er C4-Professor an der Universität Rostock und geschäftsführender Direktor des dortigen Instituts für Bankrecht und Bankwirtschaft. 1999 wechselte er an die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Graz. Im April 2012 wurde er zum korrespondierenden Mitglied im Inland der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Er erhielt zahlreiche wissenschaftliche Auszeichnungen; im Juni 2022 wurde er mit einer über 1.000 Seiten starken Festschrift geehrt. In seiner Forschung beschäftigt er sich u.a. mit Grundfragen des Zivilrechts und der Methodenlehre, dem Verbraucherrecht mit seinen europäischen Einflüssen sowie vielen anderen Zentral- und Spezialthemen. Interdisziplinär versucht er, die Verständlichkeit der Gesetzessprache voranzutreiben. Peter Bydlinski bringt sein rechtswissenschaftliches Wissen in den nächsten fünf Jahren in Form einer Teilzeitbeschäftigung am Department für Privatrecht ein.
Jan Mendling – Professor für Prozessmanagement und Informationssysteme
Bereits nach seinem Studium der Wirtschaftsinformatik in Trier und Antwerpen war Jan Mendling (46) als Assistent an der Wirtschaftsuniversität Wien tätig und promovierte hier 2007. Danach war er u.a. Postdoktorand an der Queensland University of Technology in Brisbane, Australien und Junior-Professor für Wirtschaftsinformatik an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2011 wurde er als Professor für Prozessmanagement und Informationssysteme an die WU berufen, wo er – neben Tätigkeiten als Visiting Professor in Liechtenstein und Ljublijana – zehn Jahre blieb. 2021 nahm er einen Ruf an die Humboldt-Universität zu Berlin an. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit Geschäftsprozessmodellierung, Process Mining und Business Process Management und zählt zu den besten jungen deutschen Forscher*innen im Bereich Computer Science. Im Oktober kehrt er im Rahmen einer §99a-Professur („Hiring by Opportunity“) in Form einer Double Affiliation in Teilzeit an das Department für Information Systems and Operations Management zurück an die WU.
Johanna Neslehova – Professorin für Applied Probability and Statistics
Die gebürtige Pragerin Johanna Neslehova (45) promovierte 2004 in Mathematik an der Carl von Ossietzky University in Oldenburg. Im Anschluss war sie Postdoktorandin und Heinz Hopf Lecturer an der ETH Zürich und ist seit 2009 an der kanadischen McGill University tätig. Zahlreiche Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte führten sie u.a. an die ETH Zürich, die TU München, die Karls-Universität in Prag und die Université Claude Bernard Lyon 1. Seit 2020 hält sie eine Professur an der McGill Universität. Johanna Neslehova trägt zudem den Titel Professional Statistican (P.Stat), die höchste Berufszulassung der Statistical Society of Canada. Für ihre Forschungsarbeiten erhielt sie renommierte Auszeichnungen und Preise, u.a. das IMS Fellowship und den CRM-SSC Prize. Zu ihren Forschungsinteressen gehören u.a. Extremwerttheorie, multivariate Statistik und Abhängigkeitsmodellierung. Im Oktober beginnt sie neben ihrer Professur an der McGill University, ebenfalls im Rahmen einer §99a-Professur in Teilzeit am Department für Finance, Accounting and Statistics.
Andreas Schotter – Professor für International Business
Der deutsch-kanadische Staatsbürger Andreas Schotter (55) promovierte in General Management im Jahr 2009 an der kanadischen University of Western Ontario. Danach erhielt er Universitätsprofessuren für Lehre und Forschung, u.a. an der Thunderbird School of Global Management in Arizona (USA) und der Universität Aarhus (Dänemark). 2013 erhielt er einen Lehrstuhl für International Business und General Management an der Ivey Business School der Western University (Kanada), an der er mittlerweile Associate Professor für International Business ist. Bevor er eine akademische Laufbahn einschlug, war Andreas Schotter leitender Angestellter und Geschäftsführer bei mehreren multinationalen Unternehmen in der Automobil-, Kältetechnik, und Konsumgüterbranche in Deutschland, den USA und Asien. In seiner Forschung, die stark anwendungsbezogen ist, fokussiert er u.a. auf die Evolution des Arbeitens in multinationalen Unternehmen im Zuge von Industrie 4.0, effektive Strategien um den wachsenden Turbulenzen der globalen Wirtschaft zu begegnen und grenzüberschreitende Führung globaler Organisationen. Er behandelt auch Themen wie den Schutz geistigen Eigentums in Schwellenländern, internationales Talentmanagement und kulturübergreifende Führungsstrategien. Für seine Arbeit erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Das Wall Street Journal hat Andreas Schotter zweimal zum WSJ Distinguished Professor of the Year ernannt. Von der Henley Business School der Universität Reading (Großbritannien) erhielt er im Jahr 2020 die renommierte John H. Dunning Fellowship. Ab 1. Oktober verstärkt er als §99a-Professor in einer Double-Affiliation mit der Ivey Business School in Teilzeit das Department für Welthandel.
Miriam Wilhelm – Professorin für Sustainable Supply Chain Management
Miriam Wilhelm (44) promovierte 2008 an der Freien Universität Berlin und entschied sich zunächst, in die Privatwirtschaft zu gehen. Sie entwickelte interne Trainingsprogramme für die Volkswagen AG, bevor sie 2010 ihre akademische Laufbahn an der Universität Groningen (NL) begann. Zahlreiche Forschungsaufenthalte führten sie u.a. an Universitäten in Tokyo, Melbourne, Duisburg-Essen oder Gadjah Mada. Seit 2020 hatte sie eine Professur für Global Supply Chain Management in Groningen inne. In ihrer vielfach ausgezeichneten Forschung kombiniert Miriam Wilhelm Erkenntnisse aus dem Supply Chain Management, International Business und allgemeinen Management und beschäftigt sich u.a. mit nachhaltigen Lieferketten, der Ausweitung von Nachhaltigkeitsstandards auf Zulieferer, den Unterschieden im Management ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit von Zulieferern und der Rolle des institutionellen Kontextes für die Nachhaltigkeit in Lieferketten. Sie beginnt im Oktober als Professorin für Sustainable Supply Chain Management am Department für Information Systems and Operations Management.