Manfred M. Fischer erhält RSAI Founder’s Medal für sein Lebenswerk
Mit seinen zahlreichen veröffentlichten wissenschaftlichen Büchern, Buchbeiträgen, Zeitschriftenartikeln und sonstigen Publikationen könnte er ganze Regale füllen: WU-Professor Manfred M. Fischer gilt als eine der weltweiten Koryphäen der Wirtschaftsgeographie und Regionalwissenschaft. Seine Arbeiten illustrieren, dass die räumliche Betrachtung ökonomischer Prozesse und Phänomene den Realitätsgehalt und die Erklärungskraft wirtschaftswissenschaftlicher Modelle deutlich erhöhen. Bei der ERSA, dem weltweit größten Kongress der Regional Science Association, erhielt Fischer vergangene Woche die RSAI Founder's Medal, die höchste wissenschaftliche Auszeichnung der Regional Science Association International (RSAI), die seit 1978 erst zum neunten Mal vergeben wurde. Fischer ist der einzige Wissenschaftler weltweit, der gleich drei der prestigeträchtigsten Auszeichnungen der RSAI vorweisen kann.
Im Jahre 1988 wurde Manfred M. Fischer (geb. 1947) an die Wirtschaftsuniversität berufen und im Jahr 2015 emeritiert. Er gilt als einer der ersten Wissenschaftler und Mitbegründer der Quantitativen und Theoretischen Geographie in Europa. Ein besonderes Anliegen seiner Forschungsbemühungen war und ist es, die theoretische Wirtschaftsgeographie stärker mit der allgemeinen ökonomischen Theorie zu verknüpfen, um so den Realitätsgehalt und die Erklärungskraft wirtschaftswissenschaftlicher Modelle zu erhöhen. 2016 wurde der WU-Professor als Gewinner der 9. Founder’s Medal der Regional Science Association International ausgewählt, die ihm im Rahmen der Eröffnung der ERSA (vienna.ersa.org), dem weltgrößten Kongress dieses Wissenschaftsbereichs, feierlich überreicht wurde. Die Founder’s Medal, die seit 1978 alle vier Jahre zu Ehren des Gründers der Regional Science Association (Walter Isard) vergeben wird, ist die höchste Auszeichnung der RSAI und zeichnet das Lebenswerk der TrägerInnen auf dem Gebiet der Regionalwissenschaft aus. Zudem ist Fischer der einzige Wissenschaftler weltweit, der insgesamt bereits drei RSAI Auszeichnungen entgegennehmen durfte: Fellows Award, Jean Paelinck Award und Founder’s Medal.
Internationale Karriere
Fischer studierte an der Universität Erlangen-Nürnberg Mathematik und Geographie. Bereits Anfang der 1970er Jahre hatte er sich zum Ziel gesetzt, die mathematische Modellierung in der Geographie im allgemeinen und in der Wirtschaftsgeographie im Besonderen voranzutreiben. Den beruflichen Weg ging Manfred M. Fischer von Anbeginn auf internationalem Boden. Seine Forschungs- und Lehrtätigkeit führte ihn sehr früh an die Oskar Lange Academy of Economics in Breslau und in die USA an die University of California in Santa Barbara, später nach Russland an das Keldysh Institut für Theoretische Physik und ab 1990 nach Asien, an die Chinese University of Hongkong sowie an die Chinesische Akademie der Wissenschaften in Peking. Dementsprechend sind seine Kooperationsnetzwerke weltweit gespannt: Fischer kooperierte stets mit internationalen Größen der Regionalwissenschaft wie Luc Anselin, Arthur Getis, Geoffrey Hewings, James LeSage, Peter Nijkamp, Folke Snickars, Aura Reggiani und vielen mehr.
Höchstes wissenschaftliches Niveau
Fischer, Mitglied verschiedener Gelehrtengesellschaften wie z.B. der Royal Netherlands Academy of Arts and Sciences und der International Academy of Sciences for Europe and Asia, kann mit seiner Vielzahl an wissenschaftlichen Veröffentlichungen beinahe eine Bibliothek füllen: 40 Bücher (darunter zwei in chinesischer Sprache), ca. 120 Originalbeiträge in Fachzeitschriften und 130 Beiträge in Sammelwerken und Handbüchern finden sich in seiner Publikationsliste. Zudem ist er Gründungsherausgeber der renommierten Buchreihe „Advances in Spatial Science“ sowie der hoch angesehenen Fachzeitschrift „Journal of Geographical Systems“, die vom Springer Verlag verlegt werden. Der WU-Professor ist mit über 7.300 Zitierungen und einem h-index=43 in Google Scholar gelistet und mit 60 Publikationen in der renommierten Zitations- und Abstractdatenbank SCOPUS von Elsevier vertreten. Diese Publikationen wurden wiederum insgesamt 1.177 Mal von ebenfalls in SCOPUS gelisteten Publikationen zitiert. Seit den 1990er Jahren findet sich Manfred M. Fischer in sämtlichen Rankings der weltweit produktivsten und meist zitierten ForscherInnen der Regionalwissenschaft wie der Wirtschaftsgeographie wieder.
Einen Mitschnitt der Verleihung der RSAI Founder's Medal sowie ein Video von Manfred M. Fischer bei der Erklärung der Wirtschaftsgeographie finden Sie
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