Ein Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit: 10 Jahre „Lernen macht Schule“
Voneinander und miteinander lernen ist die Devise des Freiwilligenprogramms „Volunteering@WU“. Das Programm fördert freiwilliges Engagement und soziales Verantwortungsbewusstsein unter WU Studierenden und leistet einen Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit und einem solidarischen Miteinander in unserer Gesellschaft. Gemeinsam mit der Caritas der Erzdiözese Wien und der REWE Group in Österreich wurde in dessen Rahmen 2010 die Initiative „Lernen macht Schule“ ins Leben gerufen, die sozial benachteiligte Kinder mit Studierenden zusammenbringt. Gestern Abend fand anlässlich des zehnjährigen Jubiläums eine Feier mit rund 200 geladenen Gästen im Festsaal der WU statt.
Entscheidend für den Zugang zu Bildung ist in Österreich weitgehend die soziale Herkunft. Armut im Elternhaus verringert die Teilhabechancen massiv, wodurch schon im Kindesalter die Weichen für den späteren Bildungsweg gestellt werden. Vor diesem Hintergrund hat die WU gemeinsam mit der Caritas der Erzdiözese Wien und der REWE Group 2010 die Initiative „Lernen macht Schule“ ins Leben gerufen.
Hoch motivierte WU Studierende leisteten bisher 115.000 freiwillige Stunden
Im Rahmen des Programms engagieren sich jedes Jahr rund 120 WU Studierende und betreuen 240 Kinder und Jugendliche. In Summe haben bisher über 1.200 Studierende mehr als 115.000 Stunden freiwillige Arbeit geleistet. Diese absolvieren intensive Vorbereitungsseminare, erhalten Supervision und Coaching, um die Kinder und Jugendlichen bestmöglich zu unterstützen. Als Lernbuddys üben Studierende und Kinder gemeinsam für die Schule und gestalten ihre Freizeit. So werden Bildung und Integration vorangetrieben, gleichzeitig ermöglicht der Brückenschlag zwischen WU Studierenden und Kindern aus völlig unterschiedlichen Lebenswelten eine wechselseitige Horizonterweiterung und ein voneinander Lernen. WU Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger: „Unsere Studierenden erwerben in der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen zentrale Kompetenzen und nehmen ihre Vorbildfunktion verantwortungsbewusst wahr. Gleichzeitig erleben die Kinder und Jugendlichen positive Rollen-Vorbilder, die sie in ihren Interessen und Talenten fördern. Das Programm ermöglicht neue Perspektiven und vermittelt gleichzeitig, dass sich Bildung in jedem Fall auszahlt – für eine bessere Zukunft“.
Bildung ist beste Armutsprävention
„Wir beweisen mit Lernen macht Schule bis heute: Bildung ist die beste Armutsprävention und der entscheidende Faktor zur Sicherstellung von Chancengerechtigkeit in unserem Land. Als Caritas sind wir überzeugt: Jedes einzelne Kind ist wichtig. Und wir sind sehr froh und dankbar, mit REWE Group und der Wirtschaftsuniversität Wien zwei Partner an unserer Seite zu wissen, die diese Überzeugung mit uns teilen“, so Caritas Präsident Michael Landau gestern Abend anlässlich der 10-Jahres-Feier. REWE Group unterstützt das Projekt bereits von Beginn an. REWE Group Österreich-Vorstand Marcel Haraszti: „‘Lernen macht Schule‘ ist für uns kein gewöhnliches Sponsoringprojekt, sondern eine Herzensangelegenheit, die Kindern Chancengleichheit bringt.“
Zahlen und Fakten
Für den Zeitraum eines Semesters - oftmals auch darüber hinaus - treffen sich Studierende und Kinder. Seit 2016 sind die Studierenden auch als Musikbuddys aktiv. Unter künstlerischer Anleitung des KunstSozialRaums Brunnenpassage nehmen sie gemeinsam mit den Kindern an einem Chor teil und arbeiten wöchentlich miteinander auf mehrere Aufführungen pro Semester hin. Ein weiteres Angebot sind die seit 2010 stattfindenden Sommercamps, bei denen die Studierenden als BetreuerInnen mitwirken können. Die einwöchigen Ferienlager stellen den Spaß sowie intensive gemeinsame Erlebnisse und Beziehungserfahrungen in den Vordergrund.
Seit Herbst 2015 bietet die WU im Rahmen der Initiative „Lernen macht Schule“ zudem Deutschunterricht für Geflüchtete auf verschiedenen Niveaus an. Ziel dabei ist es, insbesondere studieninteressierten Menschen den Einstieg in ein reguläres Studium zu erleichtern. Im Rahmen des MORE-Programms sind sie als außerordentliche Studierende registriert und können dadurch am Lehrveranstaltungsangebot der WU teilnehmen.
Jedes Semester sind rund 120 WU-Studierende als Lern- oder Musikbuddys für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche im Einsatz.
Seit Start der Initiative im Jahr 2010 haben sich bereits über 1.200 Studierende im Rahmen von „Lernen macht Schule“ engagiert und mehr als 115.000 Stunden freiwillige Arbeit geleistet.
Im Schuljahr 2019/20 werden etwa 240 Kinder und Jugendliche aus Einrichtungen der Caritas Wien betreut.
Rund 40 geflüchtete Menschen nehmen jedes Semester als außerordentliche Studierende am kostenlosen Deutschunterricht an der WU teil.
„Lernen macht Schule“ wurde 2011 als innovatives Lehrprojekt an der WU ausgezeichnet, zählte 2013 zu den Finalisten des Social Integration Awards der Erste Stiftung und erhielt 2019 den „Wirtschaft hilft“-Award des Fundraising Verbands Austria.
Pressekontakt:
Mag. Cornelia Moll
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