Im Rahmen der Studie wird die Anzahl der betroffenen Personen mittels einer breit angelegten Onlineerhebung ermittelt. Sie wird in allen Einrichtungen und Institutionen durchgeführt, welche Lebensbereiche von Menschen mit Behinderungen im Burgenland umfassen. Hier sind beispielsweise Bereiche wie Wohnen, Beschäftigung, Bildung oder Förderung der Zielgruppe inkludiert. Nachdem eine einzelne Person in mehreren Einrichtungen erfasst werden kann, muss von Mehrfachnennungen von Personen ausgegangen werden. Dies trifft beispielsweise auf jene Personen zu, die in einer Einrichtung wohnen und tagsüber außerhalb dieser Wohneinrichtung eine tagesstrukturierende Maßnahme besuchen. Um hier Doppelzählungen zu vermeiden und eine Zusammenführung der Informationen zu einer Person zu ermöglichen, ist eine eindeutige Identifikation der Fälle bzw. Personen wichtig. Dies erfolgt im vorliegenden Projekt mittels einem nicht rückführbaren 20-stelligen Pseudonymisierungscode. An Hand eines dahinterliegenden Pseudonymisierungsverfahrens werden Angaben wie beispielweise die Sozialversicherungsnummer datenschutzkonform unverzüglich nach Eingabe in den 20-stelligen Code umgewandelt. Bei Eingabe der gleichen Ausgangsinformation wird immer der gleiche Code generiert. Solcherart können Angaben aus unterschiedlichen Datenquellen den pseudonymisierten Einzelfällen genau zugeordnet, Informationen zusammengeführt und Doppelzählungen vermieden werden. Ergebnis ist eine deutlich bessere Informationsbasis zu den einzelnen Personen, ohne diese namentlich bzw. genauer zu kennen.  

Neben der Personenanzahl wird auch der jeweilige Unterstützungsbedarf der Personen eruiert. Hierbei werden vor allem bei der Gruppe der Personen mit einer intellektuellen Behinderung bzw. einer Mehrfachbehinderung die derzeitigen Fähigkeiten und Kompetenzen erfasst. Dies soll adäquatere Informationen zum Unterstützungsbedarf liefern als die gängigen Pflegegeldstufen.

Auf Basis des errechneten Ist-Standes, d.h. einer Grundgesamtheit an Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen unterschiedlichen Schweregrades bzw. Unterstützungsbedarfs im Burgenland, wird eine Prognose für die Jahre 2025 und 2030 erstellt.

Zusätzlich begleiten im Rahmen eines partizipativen Prozesses Selbstvertreter*innen sowie Vertreter*innen der Trägerorganisationen und Interessenvertretungen die Studie. Sie werden über den Verlauf der Studie regelmäßig informiert, bei Fragen konsultiert und erhalten zudem die Möglichkeit, ihre Meinung zur derzeitigen Lage sowie ihre Wünsche für die Zukunft zu äußern.