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GÖD-Gabriel: Frauenpolitik ist Gesellschaftspolitik

08. März 2017

Wir brauchen Frauen, die an sich glauben und etwas bewegen wollen

Wien (OTS) - „20 Jahre nach dem Frauenvolksbegehren sind die Herausforderungen von heute und morgen nahezu unverändert. Gesellschaftliche Balance und Chancengleichheit sind heute wie damals Ziele, für die engagierte Frauenpolitikerinnen kämpfen. Dabei ist Frauenpolitik Gesellschaftspolitik, aber es passiert zu wenig. Wir brauchen mehr Frauen in Führungspositionen, in Vorständen und Aufsichtsräten. Mixed Leadership muss die Zukunft sein“, betont die GÖD-Frauenvorsitzende Monika Gabriel anlässlich des Internationalen Frauentags.


Im Öffentlichen Dienst geht es langsam aufwärts. Der Frauenanteil bei den Führungskräften stieg von 2006 bis 2015 von rund 15 auf knapp 28 Prozent. „Der Anstieg zeigt eine positive Richtung auf, die weiter vorangetrieben werden muss. Frauen müssen bei gleicher Qualifikation bevorzugt werden, um hier endlich auf Augenhöhe mit den männlichen Führungskräften zu sein. Wenn notwendig auch mit sanftem Zwang, denn freiwillig passiert – wie uns die Vergangenheit lehrte – wenig. Ohne Frauenquote wird sich wenig ändern“, so Gabriel weiter.


Der Öffentliche Dienst muss hier weiterhin eine Vorbildrolle einnehmen. Nicht nur der Anteil der weiblichen Führungskräfte ist höher als jener im privatwirtschaftlichen Bereich, auch der Gender Pay Gap ist niedriger als bei Frauen, die in der Privatwirtschaft beschäftigt sind. Im Öffentlichen Dienst gibt es bei gleicher Qualifikation, Dienstalter und Tätigkeit keinerlei Gehaltsunterschiede. Lediglich auf Grund von Karenzzeiten, Teilzeitarbeit und ähnlichem mehr kommt es zu einem Gender Pay Gap von 12,6 Prozent, während dieser in der Privatwirtschaft bei 17,3 Prozent liegt.


„Der Spruch von Margaret Thatcher ‚Wenn du willst, dass etwas gesagt wird, frage einen Mann. Wenn du willst, dass etwas getan wird, Frage eine Frau’ hat heute mehr Bedeutung denn je. Wir brauchen in diesem Land viel mehr Frauen, die an sich glauben und die etwas bewegen wollen, denn geredet wird ohnehin genug“, hebt Gabriel deutlich hervor.


„Mit dem Kinderbetreuungsgeldkonto, dem Familienzeitgesetz und dem Pensionssplitting wurden die Rahmenbedingungen verbessert. Was wir jetzt brauchen, ist ein Umdenken in den Köpfen der Männer und Frauen. Denn nur dann ist es möglich, gleichberechtigt und partnerschaftlich zu leben“, schließt die GÖD-Frauenvorsitzende.

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