Sechs neue Professor*innen an Wirtschaftsuniversität Wien
Mit Oktober haben an der WU gleich sechs neue Professor*innen begonnen: Claudia Fuchs als Professorin für Öffentliches Recht, Martin Halla hat die Stiftungsprofessur für Economics of Health übernommen, Judit Jacsó als Professorin für Österreichisches und Europäisches Wirtschaftsstrafrecht, Christoph Kietaibl übernahm die Professur für Arbeitsrecht und Sozialrecht, Thomas Kröll ist Professor für Öffentliches Recht und Kavita Surana übernahm die Stiftungsprofessur für Data Ecosystems for Environmental Accountability.
Über Claudia Fuchs
Claudia Fuchs (44) promovierte 2006 in Rechtswissenschaften an der Universität Wien. Ihre wissenschaftliche Laufbahn begann sie der WU und war in weiterer Folge wissenschaftliche Mitarbeiterin am österreichischen Verfassungsgerichtshof sowie in der anwaltlichen Praxis tätig. Sie war Inhaberin einer Laufbahnstelle am Institut für Rechtswissenschaften der Universität für Bodenkultur Wien und ab 2020 Universitätsprofessorin für Öffentliches Recht. Sie absolvierte zahlreiche Forschungs- und Lehraufenthalte im In- und Ausland, u.a. an der London School of Economics and Political Science und am Max-Planck-Institut in Heidelberg. Ihre Forschungsinteressen liegen im Verfassungs- und im allgemeinen Verwaltungsrecht, im öffentlichen Wirtschaftsrecht sowie im Bereich der Gerichtsbarkeit des öffentlichen Rechts. Schwerpunkte ihrer Publikations- und Vortragstätigkeit bilden Vergabe- und öffentliches Wettbewerbsrecht, Regulierungsrecht, Umweltrecht, Verfahrensrecht sowie Verfassungsvergleichung. Mit 1. Oktober beginnt sie als Professorin für Öffentliches Recht am Department für Öffentliches Recht und Steuerrecht.
Über Martin Halla
Martin Halla (43) studierte an der JKU in Linz. Nach seiner Promotion sammelte er umfassende internationale Erfahrungen als PostDoc-Forscher in Schweden und in den USA. 2014 erhielt er einen Ruf an die Universität Innsbruck und wechselte 2017 als Full Professor an die JKU. Dort leitete er die Abteilung für Wirtschaftspolitik am Institut für Volkswirtschaftslehre. Er ist außerdem u.a. ständiger wissenschaftlicher Berater am Austrian National Public Health Institute (GÖG) in Wien. Seine Forschungsschwerpunkte fokussieren auf Gesundheits- und Arbeitsökonomie sowie Demographie und verschiedenen Aspekten der politischen Ökonomie. Innerhalb der Gesundheitsökonomie widmet er sich u.a. der Wirksamkeit von Vorsorgeuntersuchungen, der Wechselwirkung des Gesundheitssystems mit anderen Wirtschaftsbereichen (einschließlich des Arbeitsmarkts), den Auswirkungen medizinischer Innovationen auf demographische Ergebnisse und dem Einfluss des Klimawandels auf die psychische Gesundheit. Mit 1. Oktober hat er die Stiftungsprofessur für Economics of Health am Department für Volkswirtschaft angetreten.
Über Judit Jacsó
Judit Jacsó hat nach dem Studium in Ungarn (Miskolc) an der Universität Graz promoviert und gleichzeitig an der Donau Universität Krems das EURO-JUS LLM Studium für Europarecht absolviert. Als Humboldt-Stipendiatin war sie mehrere Jahre an der Universität Heidelberg und am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht (Freiburg i. Br.) tätig und hatte eine Lehrstuhlvertretung an der Universität Heidelberg. 2018 hat sie sich mit einer Arbeit zum Thema „Europäisierung des Steuerstrafrechts am Beispiel der Regelung der Steuerhinterziehung in Deutschland, Österreich und Ungarn“ habilitiert. Neben der Unikarriere war sie auch als Rechtsanwältin tätig. Ab 2020 war sie Professorin für Strafrecht und Kriminologie an der Universität Miskolc. Zahlreiche weitere Forschungsaufenthalte führten sie u.a. nach Deutschland, Griechenland, Italien, Österreich, Rumänien, oder in die Türkei. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Wirtschafts- und Steuerstrafrecht sowie im Europäischen Strafrecht. Mit 1. Oktober hat sie ihre Stelle als Professorin für Österreichisches und Europäisches Wirtschaftsstrafrecht am Department für Öffentliches Recht und Steuerrecht angetreten.
Über Christoph Kietaibl
Christoph Kietaibl (43) hat sich 2011 an der Universität Wien für die Fächer Arbeitsrecht, Sozialrecht und Bürgerliches Recht habilitiert und wurde dort im Anschluss zum assoziierten Professor ernannt. 2015 folgte er einem Ruf an die Universität Klagenfurt als Professor für Privatrecht. In seiner Forschung legt er viel Wert auf einen breiten Zugang unter Einbeziehung angrenzender Rechtsgebiete, so forscht er etwa intensiv an der Schnittstelle des Arbeitsrechts zum Zivilrecht. Weitere Forschungsschwerpunkte liegen im Betriebsverfassungsrecht sowie in der betrieblichen Altersvorsorge, die als Ergänzung der gesetzlichen Pensionsversicherung stetig an Bedeutung gewinnt. Im Sozialrecht liegt ein Interessenschwerpunkt von Kietaibl in der Leistungsbeschaffung der Krankenversicherung, im europäischen Recht forscht er unter anderem zum Gleichbehandlungsrecht und zum Betriebsübergangsrecht. Außerdem verfügt er über langjährige außeruniversitäre Praxiserfahrung, die in seine Forschungs- und Lehrtätigkeit einfließt. Mit 1. Oktober übernimmt Christoph Kietaibl die Professur für Arbeitsrecht und Sozialrecht (Nachfolge Marhold) am Department für Privatrecht an der WU.
Über Thomas Kröll
Thomas Kröll (45) promovierte 2002 in Rechtswissenschaften an der Universität Wien, war danach als Assistent im Europäischen Parlament und in einer Rechtsanwaltskanzlei tätig. Von 2004 bis 2010 war er Referent im Bundeskanzleramt (Koordinationssektion und Verfassungsdienst) und wechselte im Anschluss an das IOER der WU, nach erfolgter Habilitation ab 2016 war er Assoziierter Professor. Von 2018 bis 2020 übernahm er die Leitung der Stabstelle Innovations- und Informationsmanagement im Bundeskanzleramt und gehörte zudem dem Kabinett von Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein an. 2020 kehrte er an die WU zurück. Im Sommersemester 2023 war er Gastprofessor an der Universität Klagenfurt. In seiner Forschung widmet er sich u.a. dem österreichischen und europäischen öffentlichen Wirtschaftsrecht, dem Staatsrecht, dem Schul- und Bildungsverfassungsrecht sowie dem Krisenverwaltungsrecht, aber auch dem Unionsrecht. Mit 1. Oktober übernimmt er die Professur für Öffentliches Recht am Department für Öffentliches Recht und Steuerrecht.
Über Kavita Surana
Kavita Surana (37) promovierte 2011 in Materialwissenschaften und Ingenieurwesen am Grenoble INP der Universität Grenoble-Alpes in Frankreich, während sie für die französische Kommission für alternative Energien und Kernenergie arbeitete. Nach ihrer Promotion war sie als Postdoktorandin für Wissenschaft, Technologie und öffentliche Politik an der Kennedy School of Government der Harvard University (USA) und als Assistenzprofessorin am Center for Global Sustainability der School of Public Policy der University of Maryland College Park (USA) tätig. Seit 2022 ist sie Fakultätsmitglied am Complexity Science Hub Vienna. Ihre berufliche Erfahrung umfasst Positionen bei der Weltbank (USA), ICF (Indien) und xista science ventures (Österreich). Kavita Surana ist Expertin für Klima- und Energieinnovationen, wo sich ihre Forschung auf die Interaktion zwischen öffentlicher Politik, Unternehmen und technologischem Wandel konzentriert, um grüne Transformationen voranzutreiben. Sie erhielt Forschungsförderungen von der National Science Foundation und der Alfred P. Sloan Foundation. Mit 1. Oktober übernimmt sie die Stiftungsprofessur für Data Ecosystems for Environmental Accountability am Department für Wirtschaftsinformatik und Operations Management.