Hintere Außenansicht des D2 Gebäudes

SROI-Analyse des Projekts "Tibor-háza" ("Für gleiche Chancen!")

Tibor háza wurde ins Leben gerufen, um die Idee der Verbesserung der Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderung in Ungarn auszubauen. Über die ungarische Stiftung „Für gleiche Chancen!“, welche bereits mehrere Einrichtungen erbaut hat, wurde es als ein zusätzliches Wohnhaus zu den bestehenden Einrichtungen in Csömör-Budapest errichtet. Der Bau dieses Hauses konnte durch die Verleihung des Essl Sozialpreises 2009 in der Höhe von Million Euro Preisgeld ermöglicht werden.

In allen Wohn- und Arbeitsstätten wird das Normalisierungsprinzip verfolgt, so dass auch schwer bzw. mehrfach behinderte Menschen individuell gepflegt und gefördert werden. Allen erwachsenen Menschen mit kognitiver und körperlicher Beeinträchtigung wird so gut wie möglich ein regelmäßiger Tagesablauf mit einer Trennung von Arbeit, Freizeit und Wohnen geboten. Mit Tibor háza ist eine moderne Einrichtung entstanden und wurde im Jahr 2010 eröffnet.

Anschließend trat die Essl Foundation an das NPO & SE Kompetenzzentrum heran, um das Projekt evaluieren zu lassen.

Die Evaluation erfolgte mittels einer Social Return on Investment (SROI)-Analyse, deren Ziel es ist, den durch das Projekt Tibor háza geschaffenen gesellschaftlichen Mehrwert möglichst umfassend zu erfassen und zu bewerten. Die Methode will neben den finanziellen, explizit auch die sozialen Wirkungen der Organisationen messen. Die zentrale Forschungsfrage lautete „Welcher monetarisierte Gesamtnutzen ergibt sich aus einem in das Behindertenwohnhaus Tibor háza investierten Euro?“ Der Evaluierungszeitraum umfasste das Jahr 2013.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass das Projekt Tibor háza im vierten Jahr seines Bestehens hohe soziale Wirkungen zeigt: Durch die Gegenüberstellung der getätigten Investitionen aus dem Jahr 2013 zu der Summe der Profite, ergab sich ein SROI-Wert von 2,05. Die monetarisierten Wirkungen waren somit doppelt so hoch wie die getätigten Investitionen. Als gewichtigste Wirkungen für die BewohnerInnen können zusammengefasst die adäquate Unterkunft und die gestiegene Lebensqualität genannt werden, die in Summe zu einer besseren Lebenssituation führen.

Kontakt

Mag.rer.soc.oec. Olivia Rauscher

Olivia Rauscher

Senior Researcherin, Bereichsleitung Wirkungsanalyse
Aufgaben: Social Impact Measurement/Wirkungsmessung, SROI-Analysen, Durchführung von Evaluationen, Thematischer Fokus in den Bereichen Kinder- und Jugendarbeit, Armutsprävention, Entwicklungszusammenarbeit.