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NPO Gehaltsbenchmark - Vergütungsstudie 2020

Entlohnung folgt in Nonprofit Organisationen (NPOs) einer anderen Logik als in wirtschaftlich orientierten Unternehmen. Dies ist einerseits durch Besonderheiten seitens der Arbeitgeber*innen bedingt, vor allem durch die Finanzierungsstruktur von NPOs, andererseits unterscheiden sich auch die Arbeitnehmer*innen von jenen in gewinnorientierten Unternehmen, wenn es um Entlohnung geht.

NPOs finanzieren sich häufig nicht oder nur zu einem geringen Anteil über Verkaufserlöse, typisch sind vielmehr Finanzierungsquellen wie Förderungen und Spenden. NPOs sind damit ihren Finanzgeber*innen in anderer Weise verpflichtet, als dies bei einer klassischen, wirtschaftlich orientierten, Anbieter*innen-Kund*innen-Beziehung der Fall ist. Förderbedingungen definieren mitunter maximal geförderte Stundensätze, die Valorisierung von Förderungen ist oft keine Selbstverständlichkeit (More-Hollerweger, Simsa u.a. 2014). Spender*innen hinterfragen den Anteil ihrer Spenden, der nicht unmittelbar dem Spendenzweck zugutekommt, sondern für Overheads, also die organisatorische Infrastruktur verwendet wird. Sehr hohe Gehälter können dem Ruf einer Organisation schaden.

Allerdings sind auch NPOs auf gute Mitarbeiter*innen angewiesen, müssen sich auf dem Arbeitsmarkt behaupten und faire Gehälter zahlen. Hier zeigt die Forschung, dass Arbeitnehmer*innen von NPOs bei der Beurteilung, ob ihr Gehalt fair ist, andere Kriterien ansetzen, als dies im gewinnorientierten Bereich der Fall ist. Insofern ist es sinnvoll, einen eigenen Gehaltsbenchmark für NPOs durchzuführen.

Erstmals wurde vom NPO-Institut/NPO & SE-Kompetenzzentrum 2008 eine Studie zur Gehaltssituation im Nonprofit Sektor basierend auf Daten aus 2007 erstellt. Seit damals wurde die Studie durch das NPO-Institut/NPO & SE-Kompetenzzentrum viermal wiederholt, 2010, 2012, 2016 und 2020 mit jeweils den Daten aus dem Vorjahr. Für den aktuell vorliegenden fünften Bericht wurden Anfang des Jahres (2020) Daten aus 2019 erhoben. 18 Organisationen haben sich daran beteiligt.

Ziel der Studie war es, konkrete betriebswirtschaftlich relevante Daten zur Entlohnung von Mitarbeiter*innen in österreichischen Nonprofit Organisationen zu erheben und zu vergleichen, wofür unterschiedliche Hierarchieebenen und Funktionsbereiche unterschiedlicher Nonprofit Organisationen in Form eines Benchmarks berücksichtigt wurden.

Die unterschiedlichen Gehälter und organisationsspezifischen Daten wurden in den teilnehmenden österreichischen NPOs mittels Fragebogen und einer Excel-Abfrage erhoben. Die Datenerhebung erfolgte von Jänner bis Mai 2020. Zum Vergleich der Entlohnung wurden anhand vordefinierter Kriterien folgende neun hierarchische Positionen verwendet:

  • P1: Geschäftsführer*innen

  • P2: Bereichs- bzw. Abteilungsleiter*innen

  • P3: Teamleiter*innen

  • P4: Spezialist*innen

  • P5: Eigenverantwortliche Mitarbeiter*innen plus

  • P6: Eigenverantwortliche Mitarbeiter*innen

  • P7: Eigenverantwortliche Mitarbeiter*innen in der Anlernphase

  • P8: Allgemeine Assistent*innen

  • P9: Praktikant*innen

Erstmals erfolgte auch eine Differenzierung nach neun verschieden Funktionsbereichen:

  • F1: General Management & Cross functional

  • F2: Programme – operativ

  • F3: Programme - strategisch

  • F4: Finance

  • F5: Human Resources

  • F6: IT

  • F7: Fundraising

  • F8: Marketing

  • F9: Communication

Die Auswertung nach verschiedenen Funktionsbereichen ersetzt die organisationsspezifische Darstellung der Gehälter der vorherigen Studien.

Die Ergebnisse stehen exklusiv den beteiligten Organisationen zur Verfügung.

Kontakt

Mag.rer.soc.oec. Eva More-Hollerweger

Eva More-Hollerweger

Senior-Researcherin, Obfrau des NPO-Instituts (Verein)
Aufgaben: NPOs, Zivilgesellschaft, Freiwilligenarbeit, Evaluationen und strategisches Management.