Hintere Außenansicht des D2 Gebäudes

Wirkungsanalyse der Erste Group Social Banking Initiative

Mit der Social Banking Initiative hat die ERSTE Group ein Programm ins Leben gerufen, welches jene Menschen unterstützen will, die bisher keinen Zugang zu Bankdienstleistungen haben. Das Projekt fördert die finanzielle Inklusion von einkommensschwachen Personen, ExistenzgründerInnen sowie sozialen Organisationen und will dazu beitragen, dass sich diese Gruppen in Zukunft ihren eigenen Wohlstand aufbauen und aus der Armutsfalle ausbrechen können. Ziel ist es, eine finanzielle Stabilisierung zu gewähren und somit positive (soziale) Wirkungen für die folgenden Zielgruppen zu erreichen:

  • Working Poor: Personen, die trotz Arbeit an oder unterhalb der Armutsgrenze leben. Die Betroffenen sehen sich einer hohen finanziellen Instabilität ausgesetzt und können leicht in eine Schuldenfalle oder in Privatkonkurs geraten. Das Social Banking Programm will hier mit Know-How, maßgeschneiderten Einsparungsmaßnahmen und zugänglichen Darlehen für mehr Stabilität sorgen.

  • Ältere Personen, die nur eine niedrige Pension erhalten, können kaum auf Erspartes zurückgreifen, wenn sie unerwartete Ausgaben treffen. Zudem sind sie für viele Banken kaum vertrauenswürdig wenn es um die Aufnahme von Krediten oder Darlehen geht. Auch in diesem Fall will das Programm deren finanzielle Stabilität durch Know-How, individuelle Einsparungsmaßnahmen und zugängliche Darlehen erzielen.

  • Start-Ups: Insbesondere in zentral- und osteuropäischen Staaten ist Arbeitslosigkeit eines der größten sozioökonomischen Herausforderungen. Durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze in neuen Unternehmen kann dem entgegengewirkt werden. Das Programm will NeugründerInnen mit speziellen Trainings, Mentoring und spezifischen Finanzierungen unter die Arme greifen.

  • Für NGOs und Social Entrepreneurs geht es weniger um den Zugang zum Banking für deren KlientInnen (wie z.B. Obdachlose oder Minderheiten), sondern viel mehr um die Erfüllung der jeweiligen Grundbedürfnisse. NGOs und Social Entrepreneurs sollen mit einer direkten Finanzierung – z.B. durch Investment, Brücken- oder Betriebskapital – unterstützt werden, damit sie ihre Hilfsleistungen mehr Menschen mit umfangreicherem Service zugänglich machen können.

Zur Überprüfung der Wirksamkeit des Social Banking Programms wurde für die ERSTE Group eine wirkungsorientierte Erfolgsmessung erstellt. Diese erfolgte auf Basis unterschiedlicher Output-Daten zu Projekten und Zielgruppen sowie Daten zu den (sozialen) Auswirkungen der Social Banking Aktivitäten. Der Fokus der Social Banking Initiative lag zu Beginn auf den Stakeholdergruppen Start-Ups (Microfinance) und NGOs/Social Entrepreneurs (Sozialbereich). Zu einem späteren Zeitpunkt sollen auch die Privatpersonen in die Analyse miteinbezogen werden. Das NPO & SE Kompetenzzentrum hat gemeinsam mit der Social Banking Initiative das Konzept und das konkrete Vorgehen der Leistungs- und Wirkungsmessung erarbeitet sowie spezifische Indikatoren zur Messung in den einzelnen Aktivitätsbereichen entwickelt. Darüber hinaus wurde bei der Erstellung der Fragebögen unterstützt. Das Projekt hat im März 2016 begonnen und wurde im Sommer 2018 abgeschlossen.

Kontakt
Mag.rer.soc.oec. Olivia Rauscher

Olivia Rauscher

Senior Researcherin, Bereichsleitung Wirkungsanalyse
Aufgaben: Social Impact Measurement/Wirkungsmessung, SROI-Analysen, Durchführung von Evaluationen, Thematischer Fokus in den Bereichen Kinder- und Jugendarbeit, Armutsprävention, Entwicklungszusammenarbeit.
Mag.Dr.rer.soc.oec. Christian Grünhaus

Christian Grünhaus

(ehm. Schober) Wissenschaftlicher Leiter, Senior Researcher
Aufgaben: Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Evaluation, SROI-Analysen, Finanzierung, Spendenverhalten, Arbeitszufriedenheit und Motivation, Altenpflege und –betreuung, Menschen mit Behinderung bzw. Barrierefreiheit