Hintere Außenansicht des D2 Gebäudes

Wirkungen der Freiwilligenarbeit

Im Auftrag der Caritas Wien wurde am Kompetenzzentrum für Nonprofit Organisationen und Social Entrepreneurship eine Literaturrecherche zu Wirkungsanalysen und -studien im Bereich des Freiwilligenengagements erstellt. Ziel der Recherche war es, Wirkungen im Bereich des Freiwilligenengagements zu identifizieren, wobei ein besonderer Fokus auf den Stakeholdergruppen KlientInnen und Organisationen lag. Da Letztere als eng verknüpft mit hauptberuflichen MitarbeiterInnen der jeweiligen Organisation gedacht werden können, wurden auch diese in die Analyse miteinbezogen. Betrachtet wurden insbesondere jene Tätigkeitsfelder, welche für die Caritas Wien von Relevanz sind.

Die Ergebnisse gliedern sich in einen allgemeinen Teil sowie in eine detaillierte Betrachtung dreier ausgewählter Funktionsbereiche. Im Rahmen des allgemeinen Teiles wurde auf aktuelle Erkenntnisse aus der Literatur zu Wirkungen der Freiwilligenarbeit sowie auf ausgewählte Meta- und Fallstudien eingegangen. Die Fokusthemen umfassen die Bereiche Sozialarbeit, Leistungen für Menschen mit Behinderung sowie Pflege und Betreuung. Die gesammelten Erkenntnisse wurden in einem Studienbericht zusammengefasst und präsentiert. Insgesamt umfasst der Bericht 40 Literaturquellen, welche sowohl allgemeine theoretische Hintergründe, als auch Meta- und Fallstudien beinhalten. Neben wissenschaftlicher (und grauer) Literatur wurde im Sinne einer praxisorientierten Ausrichtung in ausgewählten Fällen auf konkrete Fallbeispiele zurückgegriffen. Von den inkludierten Literaturquellen wurden 24 Studien (inkl. Metastudien) speziell für die Zusammenstellung von Wirkungen in den jeweiligen Funktionsbereichen herangezogen – davon 5 Studien im Bereich allgemeiner Wirkungen der Freiwilligenarbeit, 6 Studien im Bereich Sozialarbeit, 2 Studien im Bereich Menschen mit Behinderung und 11 Studien im Bereich Pflege und Betreuung.

Insgesamt ist zu beobachten, dass Freiwilligenarbeit in den betrachteten Funktionsbereichen eine Vielzahl an Wirkungen induziert. Bei entsprechendem Ausschöpfen der Potentiale (z.B. durch gezielte Schulungen und die Förderung von Zusammenarbeit freiwilliger und hauptberuflicher MitarbeiterInnen) können sowohl für KlientInnen, als auch für die Organisation und ihre hauptberuflichen MitarbeiterInnen vielfältige positive Wirkungen verwirklicht werden. Gleichzeitig können oben genannte Maßnahmen dazu dienen, mögliche negative Wirkungen zu minimieren. So können beispielsweise die Bereitstellung regelmäßiger Weiterbildungen sowie die Schaffung eines inklusiven Betriebsklimas dazu beitragen, Fluktuationsraten zu verringern.

Kontakt
Mag.rer.soc.oec. Olivia Rauscher

Olivia Rauscher

Senior Researcherin, Bereichsleitung Wirkungsanalyse
Aufgaben: Social Impact Measurement/Wirkungsmessung, SROI-Analysen, Durchführung von Evaluationen, Thematischer Fokus in den Bereichen Kinder- und Jugendarbeit, Armutsprävention, Entwicklungszusammenarbeit.