Hintere Außenansicht des D2 Gebäudes

Projektevaluierung "Weiterentwicklung medizinische Hauskrankenpflege"

Das NPO & SE Kompetenzzentrum wurde seitens des FSW – Wiener Pflege- und Betreuungsdienste Geschäftsbereich Mobile Hauskrankenpflege (in Folge FSW-WPB) – eingeladen, das Pilotprojekt zur Weiterentwicklung der Medizinischen Hauskrankenpflege (in Folge MedHKP) in Wien zu evaluieren.

MedHKP wird gemäß ASVG §144 Abs 1 als krankenhausersetzende Maßnahme erbracht und erfolgt auf ärztliche Anordnung. In Wien wird die MedHKP weitgehend von der FSW–WPB erbracht. Die Leistungen werden von den niedergelassenen Ärzten und Ärztinnen verordnet. Das Leistungsspektrum der MedHKP ist jedoch wenig präzise beschreiben, was zu Unklarheiten bei der Abgrenzung zwischen MedHKP und HKP nach Wr. Sozialhilfegesetz führt. Die Abrechnung zwischen FSW-WPB und den unterschiedlichen Sozialversicherungsträgern, allen voran der WGKK, zeigte in den letzten Jahren, dass ein erheblicher Teil der erbrachten Leistungen letztlich nicht anerkannt wurde.

Zur Beseitigung der Unklarheiten wurde eine Arbeitsgruppe, bestehend aus MedizinerInnen und Pflegepersonal, eingerichtet. In dieser Arbeitsgruppe wurde ein Pilotprojekt vorbereitet, das die ÄrztInnen bei der zielgerichteten Verordnung von MedHKP unterstützen soll. Durch die Erstellung eines neuen verbesserten Leistungskatalogs, die Definition von Zielgruppen und einem neuen Procedere soll es den verschreibenden ÄrztInnen erleichtert werden MedHKP von HKP zu unterscheiden und zu verordnen. Als Pilotprojektregion wurde die Region Nord-Ost (Bezirke 2, 20, 21, 22) ausgewählt.

Ziel der Projektevaluation war die Darstellung der Wirkungen, die sich aufgrund geänderter Rahmenbedingungen bei der Verordnung von MedHKP ergeben. Die Forschungsfragen lauten:

  • „Wie beurteilen die teilnehmenden ÄrztInnen die veränderten Rahmenbedingungen?“

  • „Gibt es deutliche Unterschiede in der Leistungserbringung nach Leistungskatalog MedHKP-neu in der Pilotregion im Vergleich zu den anderen Regionen?“

Mittels Wirkungsanalyse wurde überprüft, ob eine Intensitätsänderung der angebotenen Leistungen und eine Veränderung der Leistungen selbst erfolgen. Neben qualitativen Erhebungen beim medizinischen Personal wurde eine quantitative Analyse im Sinne eines Quasi-Experimental-Designs mit Pre-Post-Vergleich einer Interventionsregion und drei Kontrollregionen durchgeführt.

Die Ergebnisse dienen der Weiterentwicklung und sind nicht zur Veröffentlichung freigegeben.

Kontakt
Mag.Dr.rer.soc.oec. Christian Grünhaus

Christian Grünhaus

(ehm. Schober) Wissenschaftlicher Leiter, Senior Researcher
Aufgaben: Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Evaluation, SROI-Analysen, Finanzierung, Spendenverhalten, Arbeitszufriedenheit und Motivation, Altenpflege und –betreuung, Menschen mit Behinderung bzw. Barrierefreiheit