Außenansicht des D3 Gebäudes

Wohnkosten in Österreich

Wilfried Altzinger und Emanuel List (2020)

Fragestellungen

  • Welche Rolle spielen Wohnkosten für Mieter*innen und Eigentümer*innen?

  • Wie verändert sich die Ungleichheit bzw. die Verteilung der verfügbaren Einkommen wenn man die Wohnkosten berücksichtigt?

  • Welche Bevölkerungsgruppen sind besonders von hohen Wohnkosten betroffen?
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Die Studie zum Download:
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Ergebnisse

  • Haushalte, die in Miete leben haben deutlich geringere Einkommen als Wohnungseigentümer*innen. Zudem haben Mieter*innen höhere absolute Wohnkosten und sind somit insgesamt von einer viel höheren relativen Wohnkostenbelastung betroffen als Eigentümer*innen. Die Daten zeigen weiters, dass geförderte Mieter*innen eine vergleichsweise geringere Wohnkostenbelastung aufweisen als nicht-geförderte Mieter*innen und unterstreichen somit die verteilungspolitisch erwünschte Wirksamkeit dieser Politik.

  • Die Berücksichtigung der Wohnkosten führt zu einer erhöhten Ungleichheit der (nach Abzug der Wohnkosten) verbleibenden verfügbaren
    Einkommen.

  • Besonders für junge Haushalte, Singles und Alleinerziehende stellen die Wohnkosten eine deutlich überdurchschnittliche Belastung dar.

Kurzzusammenfassung

Die vorliegende Studie präsentiert eine empirische Analyse zu den Wohnkosten österreichischer Haushalte und deren unterschiedliche Belastung für Wohnungseigentümer*innen und Mieter*innen. Eigenheimbesitzer*innen haben im Durchschnitt deutlich höhere Einkommen als Haushalte, die ihren Hauptwohnsitz mieten. Zusätzlich fallen für Wohnungseigentümer*innen die Wohnkosten auch absolut niedriger aus, selbst wenn noch ein laufender Kredit abbezahlt wird. Somit ist die relative Wohnkostenbelastung als Anteil am verfügbaren Einkommen für Wohnungseigentümer*innen wesentlich geringer als jene für Mieter*innen. Folglich führt die Berücksichtigung der Wohnkosten zu einer erhöhten Ungleichheit der (nach Abzug der Wohnkosten) verbleibenden verfügbaren Einkommen.
Die Daten zeigen weiters, dass geförderte Mieter*innen eine vergleichsweise geringere Wohnkostenbelastung aufweisen als nicht-geförderte Mieter*innen und unterstreichen somit die verteilungspolitisch erwünschte Wirksamkeit dieser Politik. Dieser Befund wird auch durch ökonometrische  Analysen bestätigt, wobei sich hier zeigt, dass vor allem für  junge Haushalte, Singles und Alleinerziehende die Wohnkosten eine deutlich überdurchschnittliche Belastung darstellen. Wohnungspolitische Maßnahmen, die die Belastungen für jene Haushalte senken sollen, die am stärksten von hohen Aufwendungen für das Wohnen betroffen sind, sollten somit in erster Linie bei einer Entlastung von Mieter*innen ansetzen.

In den Medien

Unser Dank gilt dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz für die finanzielle Förderung dieser Studie.

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