Blick in das LC Gebäude

Macht der Distinktion. Von Differenzproduktionen zu Ungleichheiten in Organisationen

Sozialstatistische Untersuchungen sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene bringen regelmäßig den Nachweis hartnäckig bestehender Geschlechterungleichheiten in der Arbeitswelt. In der Organisationsforschung wird zunehmend auf den informellen Charakter moderner Zugangsbarrieren bzw. auf die Wirkungsmacht informeller Strukturen und Prozesse hingewiesen. Die Konstruktion geschlechtlich konnotierter Zugangsbarrieren und Teilhabechancen erfolgt somit unauffälliger; deren Wirkung jedoch ist ungebrochen. Ziel des Projekts ist es Aufschluss über Distinktionsmechanismen zu erhalten, die sich in impliziten Prozessen und Praktiken des doing bzw. undoing difference manifestieren. In den Blick gerückt werden Praktiken der Aktualisierung bzw. Nichtaktualisierung von Differenzierungen nach Geschlecht aber auch nach Alter und Ethnie. Explizit wird also auch die Frage nach dem Wechselverhältnis bzw. nach den Interferenzen verschiedener Teilungsdimensionen hinsichtlich ihres Relevant-Werdens im Rahmen organisationaler Praktiken einerseits und ungleichheitsgenerierender Prozesse andererseits gestellt. Basierend auf einer empirischen Einzelfalluntersuchung werden alltägliche Praktiken, Interaktionen und implizites Wissen sowohl auf der Mikroebene als auch durch eine umfassende Strukturdatenanalyse auf der Mesoebene erschlossen und rekonstruiert. Das Projekt liefert somit einen Beitrag die Herstellung systematischer Ungleichheitsverhältnisse in Organisationen zu verstehen um weiterführend gleichstellungsfördernde Unternehmenspolitiken und Maßnahmen treffsicher gestalten zu können.

Projektdauer: 36 Monate


Projektbeginn:

1. September 2009


Auftraggeber:

Österreichische Nationalbank - Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank


Projektleiterin:

Univ.Prof.in DIin Dr.in Edeltraud Hanappi-Egger
wissenschaftliche Mitarbeiterin: Mag.a Helga Eberherr