CiM-Outcomes
Evaluierung der Effektivität des app-basierten Bewegungsprogramms „CARIMO“ für pflegebedürftige Menschen
Die Langzeitpflegesysteme in Europa sehen sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Neben den finanziellen Anforderungen sind vor allem zwei Trends, für die Gestaltung von Pflege und Betreuung relevant: Der demografisch bedingte Nachfrageanstieg nach Betreuungs- und Pflegedienstleistungen und der vorhergesagte Rückgang bzw. die Stagnation der Zahl ausgebildeter Pflege- und Betreuungskräfte bzw. betreuender Angehöriger.
Das Projekt „CiM-Care in Movement“, das von Salzburg Research koordiniert wurde, widmete sich der Entwicklung eines IKT-unterstützten Systems, das im Wesentlichen aus drei Komponenten bestehen sollte:
Erstens sollte die technisch-unterstützte Förderung physischer Aktivitäten die Lebenssituation von pflegebedürftigen Menschen verbessern. Dabei galt es die Mobilität von jenen Menschen aufrecht zu erhalten und zu fördern, die bereits an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparats leiden. Zu diesem Zweck wurde ein Bewegungsprogramm ausgearbeitet, mit dem ältere Menschen und deren betreuende Angehörige sowie Freiwillige mit Hilfe von mobilen Endgeräten auf sie zugeschnittene Übungen durchführen bzw. ihren Übungsverlauf beobachten und bewerten können.
Zweitens wurde als Teil von CARIMO ein standardisiertes Schulungs- und Kommunikationssystem für betreuenden Angehörigen und professionellen Pflege- und Betreuungskräften eingerichtet, um Informationsbedarf abzudecken und Betreuungsabläufe besser zu koordinieren.
Drittens sollte ein elektronisches Zeitbankensystem freiwillige Hilfe und Unterstützung durch Nicht-Familienmitglieder attraktiver machen und zur freiwilligen Tätigkeit anregen. Jene Personen einer Gemeinde, die bereit waren, ältere Menschen bei ihren BewDas elektronische Zeitbankensystem wurde zwar konzeptioniert, jedoch technisch nicht umgesetzt.egungsübungen zu begleiten, sollte die dafür aufgewendete Zeit in einem elektronisch geführten Zeitkonto gutschreiben lassen. In der Folge sollte es möglich sein, diese Zeitgutschriften für allfällige Unterstützungen in anderen Bereichen einzulösen. Mit Hilfe dieses auf dem Austauschprinzip beruhenden Zeitdokumentationssystems sollten mehr Menschen dazu bewegt werden, Unterstützung und Hilfe zu leisten. Das elektronische Zeitbankensystem wurde zwar konzeptioniert, jedoch technisch nicht umgesetzt.
Das CiM-System wurde in Österreich (Salzburg) und in Norditalien im Jahr 2018 erprobt.
„CiM-Outcomes“: Das WU Forschungsinstitut für Altersökonomie übernahm die Evaluierung von CARIMO. Im Zentrum stand die Evaluierung der Usability (US) und User Experience (UX) sowie der Effektivität von CARIMO mit folgenden Zielsetzungen:
1) In welcher Weise beeinflusst das „CiM-System“ die Lebensqualität von betreuungs- und pflegebedürftigen Personen? Dabei soll ein Schwerpunkt auf das Aktivitätsniveau und die Arten physischer und sozialer Aktivitäten gelegt werden.
2) Wie beurteilen die teilnehmenden pflegebedürftigen Menschen und deren Betreuungspersonen die Gebrauchstauglichkeit (US) und die Nutzungserfahrungen (UX)?
Zur Anwendung kamen qualitative und quantitative Forschungsmethoden.
Publikationen und Evaluierungsergebnisse zum Projekt CareInMovement (CiM) finden Sie hier.
Projektlaufzeit: 1.10.2015-30.09.2018
Finanzierung: Forschungsförderung über das AAL Joint Programme - FFG und EU zu jeweils 50%, sowie Eigenmittel der WU und des FSW (Fonds Soziales Wien)
Team:
Dr. Birgit Trukeschitz – Projektleitung „CiM-Outcomes“ Kontakt
Marlene Blüher, MSc
Siegfried Eisenberg, M.Sc.
Univ.Prof. Dr. Ulrike Schneider
CiM - ProjektpartnerInnen:
Österreich: Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH (Koordination des FFG-Projekts), Hilfswerk Salzburg, Paris Lodron Universität Salzburg, ilogs mobile software GmbH, Eichenberger Szenografie
Italien: ALDIA Cooperativa Sociale
Schweiz: Eichenberger Szenografie
Weitere Informationen zu CareInMovement und den Evaluierungsergebnissen: https://www.wu.ac.at/altersoekonomie/publikationen