NPO-Institut (Verein)

Neues aus der Forschung

Inhalt dieses Kapitels

Institut für Nonprofit Management | TALENTA Award 2024: Warum Wohlhabende spenden – und warum sie es nicht tun

Welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit sich wohlhabende Menschen philanthropisch engagieren, ist für Nonprofit Organisationen und Politik von großem Interesse. Die direkte Befragung dieser Personengruppe ist forschungspraktisch aber nicht ganz trivial, da sie schwer greifbar ist und über (viel) Geld oft lieber geschwiegen als gesprochen wird. 

Um dennoch zu ermitteln, welche Gründe Wohlhabende selbst als förderlich und hinderlich für ihr philanthropisches Engagement erachten, hat Frau Kadi im Rahmen ihrer am Institut für Nonprofit Management verfassten Bachelorarbeit eine systematische Literaturanalyse durchgeführt. Darin hat sie die Erkenntnisse aus 32 internationalen empirischen Befragungen von wohlhabenden Personen (meist mittels qualitativer Interviews, Fokusgruppen oder quantitativer Befragungen) zusammengeführt und verdichtet. Unterteilt in einerseits persönliche und andererseits situative Determinanten listet die Arbeit übersichtlich auf, was Wohlhabende als förderlich und was als hinderlich für ihr philanthropisches Engagement betrachten. Als besonders bedeutend tritt beispielsweise in mehreren Faktorkategorien der Wunsch nach (messbarer) Wirkung sowie aktiver Beteiligung und Kontrolle hervor. Abgerundet wird die Arbeit mit einer aufschlussreichen Kontextualisierung der Ergebnisse in Bezug auf den Stand der Forschung zum Spenden von Wohlhabenden.

Die hervorragende Arbeit von Frau Kadi mit Titel „Philanthropisches Engagement von High-Net-Worth Individuals – Eine Analyse von persönlichen und situativen Determinanten“ kann hier abgerufen werden. Sie wurde von Michaela Neumayr betreut und mit dem TALENTA Award 2024 ausgezeichnet.

Institut für Nonprofit Management | Societal Roles of Nonprofit Organizations

Parsonian Echoes and Luhmannian Reframing of the Organization-Society Interface. Nonprofit organizations (NPOs) have long been recognized as playing vital roles in society. Nevertheless, a coherent understanding of how these roles align with broader social theory, and how to conceptualize the interface between nonprofits and society is still lacking. 

In pursuit of a solid theoretical foundation, we conducted a systematic literature review encompassing 119 publications spanning from 1959 to 2021 that delve into the societal roles of NPOs. We reason that much of prior research has implicitly adhered to a functionalist perspective akin to that proposed by Talcott Parsons nearly seven decades ago. Our review identifies four overarching societal roles fulfilled by NPOs: service delivery, advocacy, integration, and the development of cultural patterns. Recognizing the limitations of Parsonian functionalism, we advocate for a shift towards a neo-functionalist, systems-theoretical framing to allow for an analysis of societal functions that is more sensitive to the heterogeneity and contradictions pervasive in contemporary society.

SocRoles-in-NPOs_PREPRINT.pdf

NPO Kompetenzentrum | NPO-Governance Kodex Österreich

Was ist der Österreichische NPO-Governance Kodex?

Die Erstversion des Österreichischen NPO-Governance Kodex wurde im Zeitraum Mai 2012 bis September 2013 von Betriebswirt*innen und Jurist*innen der WU sowie Berater*innen der Contrast Management Consulting (heute EY Parthenon) erstellt.

Nach 10 Jahren war es 2023 an der Zeit den Kodex zu überarbeiten und an aktuelle Entwicklungen im Feld der Corporate-Governance sowie der Situation im NPO-Sektor in Österreich anzupassen. Nicht zuletzt wurde der Wunsch nach einer Aktualisierung auch seitens der Praxis herangetragen.

Die nun vorliegende Version, mit Stand Mai 2024, wurde seitens der Autor*innen mit interdisziplinärer Sichtweise erstellt und wiederum in einem Konsultationsprozess mit Führungskräften aus unterschiedlichsten NPOs diskutiert. Wesentlich hervorzuheben sind das neue Kapitel zu Verband und Konzern sowie die starke Überarbeitung der Kapitel zu Interessenkonflikten und Berichtslegung. Auch das Instrument zur Identifikation wesentlicher Interessenträger*innen wurde überarbeitet. Hier wurde stärker auf das Organisationsinteresse abgezielt und weniger auf die Stakeholderinteressen. 

Der daraus hervorgegangene Österreichische NPO-Governance-Kodex steht als frei verfügbare Ressource allen Österreichischen Nonprofit Organisationen zur Verfügung. Er versteht sich als Empfehlung zur Gestaltung der Leitung und Aufsicht einer Nonprofit Organisation (NPO). Er soll, im Sinne der ursprünglichen lateinischen bzw. altgriechischen Herkunft des Begriffs (gubernare; κυβερνάω) helfen die NPOs auf Kurs zu halten, und zwar „gut“, also in wünschenswerter Weise.

Er vereint jene Regelungen und Praktiken, die aktuell aus rechtlicher Sicht und aus Perspektive eines verantwortungsvollen Managements als Good Practice bezeichnet werden können. Die Organe der jeweiligen NPO bzw. von Verbänden oder NPO-Konzernen sollen klar erkennen können, welche Aufgaben sie übernehmen sollen und welche Regeln eingehalten werden sollten. Dies soll zur Entlastung der organisationsinternen Beschäftigung mit Abläufen und Strukturen von Kontrolle und Leitung dienen.

Das Projekt zur Erstellung des NPO-Governance-Kodex wurde ausschließlich aus Eigeninitiative gestartet und getragen. Die Autor*innen freuen sich über Hinweise und Empfehlungen zur Überarbeitung oder Ergänzung. Diese werden gesammelt und zukünftig eingearbeitet.
 
Download: NPO-Governance Kodex

 
An welche Organisationen richtet sich der Österreichische NPO-Governance Kodex? 

Der Kodex richtet sich an Nonprofit Organisationen. Hierunter werden Organisationen verstanden, die jedenfalls folgende Kriterien erfüllen:

  • Verbindlich ausgeschlossene Ausschüttung von Gewinnen (bzw. Überschüssen) an Eigentümer*innen oder Mitglieder, außer es handelt sich wiederum um NPOs, die diese Regel nicht verletzen;

  • Mindestmaß an formaler Organisation (es existiert eine Satzung/Statut oder Gesellschaftsvertrag, und es handelt sich um eine juristische Person);

  • Private (also nicht-staatliche) Organisationen (juristische Person des Privatrechts oder juristische Person des öffentlichen Rechts) ohne Hoheitsgewalt oder mit Aktivitäten im geringen Umfang der Organisationsleistung (z.B. Umsatz, Arbeitszeit oder Personalkosten) im Bereich der Hoheitsgewalt;

  • Mindestmaß an Selbstverwaltung und Entscheidungsautonomie

  • Mindestmaß an Freiwilligkeit (z.B.: ehrenamtliche Funktionäre, Freiwilligenarbeit, Spenden), außer es handelt sich um eine 100%ige operative Tochtergesellschaft einer NPO, die dieses Kriterium erfüllt.

Der Kodex richtet sich daher an ein breites Spektrum an Rechtsformen. Diese umfassen gemeinnützigen Kapitalgesellschaften (AGs, GmbHs), Vereine, Stiftungen und Genossenschaften. Der Kodex richtet sich auch an Verbände und Konzerne (Vereinigungen bzw. Gruppierungen von NPOs).

Kompetenzzentrum Digitalisierung | Studie Künstliche Intelligenz und Digitalisierung in gemeinnützigen Organisationen 2024

Die Digitalisierung beschäftigt auch gemeinnützige Einrichtungen intensiv. Bisher gab es keine umfassenden Daten zur Praxis und dem aktuellen Stand des Einsatzes von künstlicher Intelligenz und der digitalen Transformation von Nonprofit-Organisationen bzw. gemeinnützigen Vereinen in Österreich.

Deshalb erhob das Kompetenzzentrum für Digitalisierung in Kooperation mit npoAustria 2024 Daten zu künstlicher Intelligenz und Digitalisierung in NPOs.

Die Ergebnisse der Umfrage KI und Digitalisierung in NPOs 2024 finden Sie unter folgendem Link.

Stötzer, S.; Kaltenbrunner, K. (Institut für Public und Nonprofit Management) | Back to the roots of cause-related marketing – A systematic literature review of cooperation motives

Based on a systematic literature review, this paper explores the motives for cooperation between nonprofit organizations (NPO) and companies as profit organizations (PO) in the context of cause-related marketing (CrM) partnerships. CrM is a marketing and fundraising tool which combines the purchase of products with a “good cause” and has already gained significant attention in theory and practice as a widespread practice of corporate social responsibility. However, research often focuses on specific aspects and primarily on the perspective of consumers (i.e., their purchase or support intentions), while only a few studies deal with the motives that NPO and PO pursue with such intersectoral collaboration. Overall, the findings indicate that research on the NPO’s view is particularly limited and that CrM is generally based on a bundle of motives or (both financial and non-financial) goals, with the self-interested perspective of PO appearing to be dominant. The paper suggests several avenues for further research and advocates a stronger focus on fundamental questions that were raised decades ago but have not been adequately answered since the origins of CrM.

In: International Review on Public and Nonprofit Marketing, 2024, pp. 1-22, published online am 12.02.2024

To the article: https://doi.org/10.1007/s12208-024-00396-8

Karl Franzens Universität | Changemaker Markttag 2024

Das Changemaker Programm ist ein einzigartiges Programm, das durch seine sektorübergreifende Ausgestaltung und die Etablierung unterschiedlicher Partner:innen-Netzwerke (Universitäten, Bildungspartner:innen, Schulen), das Miteinander- und Voneinander-Lernen österreichweit ermöglichen.

Die Grundidee des Programms ist es, die Entrepreneur:innen von Morgen schon heute zu fördern. Mit dem Changemaker Programm gibt das Zentrum für Entrepreneurship, zusammen mit dem Institut für Wirtschaftspädagogik, Studierenden der Universität Graz die Möglichkeit, Volksschüler:innen auf ihrem unternehmerischen Weg von der Ideenfindung bis zur Entwicklung eines Prototypen und dem finalen Verkaufen am Markttag zu begleiten.
 
Kommen Sie zum Markttag

Der Martkttag ist für Sie besonders interessant, wenn Sie...

  • ...wirtschaftliches Handeln in unserer Gesellschaft wichtig finden, und

  • ...Volksschüler:innen dabei unterstützen wollen erste Schritte in der Wirtschaftswelt zu tätigen.

Über den Markttag

Der Markttag ist für die Volkschüler:innen der Höhepunkt unseres Programmes. Auf diesen Tag wird im Rahmen des Changemaker Programmes hingearbeitet. Im Rahmen des Programmes können die Kinder erste Erfahrungen in den Bereichen Arbeitsteilung, Teamarbeit und Projektmanagement sammeln. Am Markttag steht natürlich wieder das unternehmerische Denken und Handeln im Mittelpunkt. Die Kinder können ihre selbst ausgedachten, gebastelten Produkte und Dienstleistungen an der Universität am Markt anbieten. Hier werden erste Erfahrungen in den Bereichen Marketing, Verkaufsgespräch aber auch in der Arbeit mit einer Kassa und einem Kassenbuch gesammelt. Außerdem gibt es am Markttag eine Universitäts-Führung und eine Kinder-Vorlesung. Im Jahr 2022 wurde das in Wien entwickelte Programm österreichweit ausgerollt. Schon im ersten Durchgang in Graz konnten rund 300 Volksschulkinder aus der Steiermark am Programm teilnehmen und das Atrium der Universitätsbibliothek in eine lebendige Markthalle verzaubern.
 
Der Markttag 2024

Der Markttag 2024 findet am 06.06.2024 am Vormittag im Atrium der Universitätsbibliothek statt. Eingeladen sind alle interessierten Personen und natürlich besonders: Familiengangehörige, Freund:innen und das gesamte Universitätspersonal. Wir freuen uns schon jetzt sehr auf Ihren Besuch!

Adresse: Universitätsplatz 3a, 8010 Graz