Fußball, Freundschaft und die Rückkehr zur Kindheit: Eine Reise als Sportbuddy
Sportbuddy zu sein, bedeutet nicht nur einem Kind Sportarten beizubringen. Sportbuddy zu sein, bedeutet eine Zeit voller Erfahrungen, Einblicke in andere Kulturen, eine Beziehung zu gestalten und viele schöne Momente sammeln. Ich habe meinem Buddykind nicht nur die Liebe zum Fußball weitergeben können, ich habe einem Kind auch etwas fürs Leben mitgeben können und das Kind mir.
Als Sportbuddy für den neunjährigen R. habe ich die Freude erlebt, nicht nur eine Sportart zu vermitteln, sondern auch eine enge Bindung zu einem aufgeschlossenen und lernbereiten Jungen aufzubauen. Die Zeit mit meinem Sportbuddy hat mich auf eine Weise berührt, die mich an meine eigene Kindheit erinnerte und mich dazu inspirierte, das umzusetzen, was sich mein damaliges Ich gewünscht hätte. Nämlich eine Bezugsperson zu haben, mit der man sich regelmäßig trifft und über alles austauschen kann, was einem das Leben noch so in den Weg legt.
Mehr als nur ein Fußballspiel
Man könnte meinen, dass die Hauptaufgabe eines Sportbuddys darin besteht, das Kind in einer bestimmten Sportart voranzubringen, seine Kompetenzen zu steigern und ihm ein Sprungbrett für den Leistungssport zu bieten. Jedoch geht es dabei vielmehr darum, eine zwischenmenschliche Beziehung aufzubauen und seinem Buddy-Kind durch den Sport Werte zu vermitteln, welche ihm in allen Lebensbereichen zu Gute kommen werden. Der Sport stellt also nur den Modus dar. So konnten wir durch die sportliche Aktivität wichtige Lebenskompetenzen, wie Ehrgeiz, Durchhaltevermögen, Fairplay und Selbstbewusstsein spielerisch stärken. Und nach einigen Wochen konnte man nicht nur einen besseren Fußballspieler beobachten, sondern auch eine positive Veränderung in R.‘s Charakter und Einstellung zum Leben feststellen.
Gegenseitiges Lernen auf Augenhöhe
Aber nicht nur mein Sportbuddy ging aus der Erfahrung mit neuem Wissen raus, auch ich konnte mich durch diese Tätigkeit enorm weiterentwickeln, vor allem was meine sozialen Kompetenzen angeht. Man lernt viel über sich selbst und die eigene Ausdrucksweise, wenn man versucht, einem Neunjährigen möglichst einfach Techniken zu vermitteln, ohne gleich zu theoretisch zu werden. Nicht nur meine Kommunikationsfähigkeiten konnten verbessert werden, die Arbeit mit R. zeigte mir auch wie wichtig Geduld, Empathie und ein offenes Ohr sind, um als Team festgelegte Ziele zu verwirklichen. Diese Fähigkeiten sind nicht nur im Sport, sondern auch in meinem zukünftigen Berufsfeld von unschätzbarem Wert. Kinder sind natürliche Lernende, und ihre Offenheit für neue Erfahrungen hat mich inspiriert, selbst neugierig zu bleiben und ständig dazuzulernen.
Ein Stück Kindheit zurück
Als Sportbuddy für R. konnte ich nicht nur eine wertvolle Beziehung aufbauen und mit ihm gemeinsam wachsen, sondern auch eine Verbindung zurück zu meiner eigenen Kindheit und zu den Träumen meines jüngeren Selbst herstellen.
Als Kind liebte ich es, Sport zu treiben und meine Zeit auf dem Spielfeld zu verbringen. Die Begeisterung und das Funkeln in den Augen meines Sportbuddys, wenn er den Ball traf, weckten diese Erinnerungen und brachten mir die Freude zurück, die ich als Kind beim Spielen empfand. Im stressigen Unialltag vergisst man nämlich schnell die kleinen Freuden des Lebens, weshalb ich mich während unseren Einheiten gerne an die unbeschwerte Zeit von damals zurückerinnerte.
Insgesamt hat meine Zeit als Sportbuddy für R. nicht nur dazu gedient, ihm zu helfen, sondern auch dazu, mich selbst zu verwirklichen und etwas weiterzugeben. Es ist ein schönes Gefühl zu sehen, was für einen positiven Einfluss man auf eine junge Person haben kann. Ich bin mir sicher, dass ich in R.‘s Leben einen Abdruck hinterlassen habe und diesen weiterhin vertiefen werde, denn ich werde meine Tätigkeit als Sportbuddy auch in diesem Semester fortführen. Ich freue mich auf neue Herausforderungen, unzählige Trainingseinheiten und zu sehen, wie sich mein Buddy weiterentwickelt.
Autor: Rares S., Sportbuddy seit SoSe 2023
Rares S.