NPO-Institut (Verein)

Nachbericht npoVideokonferenz 5: npoVideokonferenz „Nachhaltigkeitsberichterstattung - Risiko und Chance für NPOs“

Am 18. September 2024 fand die fünfte Ausgabe der npoVideokonferenz statt, die von npoAustria in Zusammenarbeit mit Christoph Schweifer und Dr. Klaus Kastenhofer (Goalkeepers EG) organisiert wurde.

Die Veranstaltung, an der etwa 45 Interessierte teilnahmen, widmete sich dem Thema „Nachhaltigkeitsberichterstattung für NPOs – Chancen und Risiken“.

Nach einer kurzen Vorstellrunde übernahm Dr. Werner Kerschbaum (npoAustria) auch die Moderation der Veranstaltung.

Christoph Schweifer eröffnete die Vorträge mit einer umfassenden Einführung in die Grundlagen der Nachhaltigkeit und der damit verbundenen Berichterstattungspflichten. Er stellte die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) vor, die eine verpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattung ab dem Jahr 2026 für Unternehmen vorsieht, die zwei von drei Kriterien erfüllen: eine Bilanzsumme über 25 Millionen Euro, mehr als 250 Beschäftigte oder einen Umsatz von über 50 Millionen Euro. Diese Richtlinie erfordert die Offenlegung wesentlicher positiver und negativer Auswirkungen des Unternehmens auf Umwelt und Gesellschaft. Zudem erläuterte Herr Schweifer die Chancen und Risiken der Nachhaltigkeit für NPOs, darunter Aspekte wie Employer Branding, die Stärkung der Organisationsmarke und die Einbindung in Unternehmensnetzwerke. Er hob hervor, dass Nachhaltigkeit zunehmend auch als Treiber für Innovation und Teil der strategischen Organisationsentwicklung betrachtet werden müsse. Dabei verwies er auf die Notwendigkeit, zentrale Nachhaltigkeitsthemen in der Governance zu verankern und klare Zielsetzungen sowie Maßnahmen zu formulieren.

Im Anschluss daran präsentierte Dr. Klaus Kastenhofer Überlegungen zur Rolle von NPOs als Stakeholder in Nachhaltigkeitsprozessen. Er betonte, dass NPOs in Zukunft stärker in Prozesse wie die Wesentlichkeitsanalyse und die Lieferkettengesetzgebung einbezogen würden. Dr. Kastenhofer wies jedoch darauf hin, dass viele NPOs diese Rolle bislang nicht strategisch wahrnehmen. Dies sei oft auf Berührungsängste, ungeklärte Governancefragen und Ressourcenprobleme zurückzuführen. Er stellte zudem die These auf, dass eine unzureichende Partizipation der NPOs an Stakeholderdialogen und Nachhaltigkeitsinstrumenten dazu führe, dass NPOs in diesen Prozessen unterrepräsentiert seien, was langfristig ihre Einflussmöglichkeiten und Netzwerke schwäche. Als Lösungsmöglichkeiten regte Dr. Kastenhofer eine verstärkte strategische Auseinandersetzung mit der Stakeholderrolle sowie eine stärkere Kooperation, sowohl horizontal als auch entlang der Wertschöpfungsketten, an.

Abschließend wurde eine interaktive Fragerunde mit den Teilnehmer:innen durchgeführt, in der Themen wie die Durchführung von Wesentlichkeitsanalysen, die Einbindung von Stakeholdern und die ökologische Taxonomiediskutiert wurden.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer:innen und freuen uns auf das nächste Event!