NPO-Institut (Verein)

Nachbericht npoVideokonferenz 4 | 22.11.2021

Am Montag, 22. November 2021 nahmen auf Einladung von npoAustria und der  IGO-Interessenvertretung gemeinnütziger Organisationen knapp 150 Interessierte an dem bewährten Veranstaltungsformat Videokonferenz zum Thema „Corona-Hilfen der Bundesregierung für NPOs – Wie geht es dem gemeinnützigen Sektor?“ teil.  

Nach einer kurzen Begrüßung durch Werner Kerschbaum (npoAustria) übernahm Franz Neunteufl (IGO) die Moderation.

Im Vortragsteil berichtete Michael Meyer (Institut für Nonprofit Management, WU Wien) über die gegenwärtige Situation der NPOs in Zeiten der Krise und stellte fest, dass die Unterstützung der NPOs in Österreich durch die konkrete Hilfe einzigartig sei; andere Länder würden kaum etwas für den Sektor tun oder andere Wege wählen (zB die USA durch Direktzahlungen an die Bürger). Aktuelle Studienergebnisse wurden ebenfalls präsentiert, die unter http://www.globalgenerosityresearch.com/reports nachzulesen sind.

In der Folge präsentierten Stefan Imhof (BMKoeS) und Anna Kanduth (AWS) den Stand der Dinge bezüglich der Hilfsmaßnahmen in der Covid-19-Pandemie. Insgesamt gab es in den drei bisher unterstützten Phasen (Q2/Q3 2020, Q4 2020 und Q1/Q2 2021) über 50.000 Anträge. Es wird erwartet, dass davon ungefähr 47.000 Zusagen an ca. 23.000 Organisationen gegeben werden und in Summe etwa 750 Millionen Euro ausgeschüttet werden. Davon verteilen sich die bisher ausgezahlten Förderungen auf die Bereiche wie folgt: Sport (30,2%); Kunst & Kultur (18,3%); Religion, kirchliche Zwecke (13,8%); Feuerwehren (13,7%); Gesundheit, Pflege, Soziales (5,6%); Weiterbildung, Bildung, Wissenschaft (4,5%) und Sonstige (14%). Die minimale Förderhöhe war 250 Euro, durchschnittliche Förderhöhe lag bei ca. 4.000 Euro und ca. 2/3 der ausbezahlen Summen blieben im vierstelligen Bereich.

Neben der Vorstellung aktueller Zahlen wurde auch ein Ausblick auf die kommenden Hilfsmaßnahmen gegeben. Der NPO-Unterstützungsfonds macht weiter und wurde bereits um 125 Millionen Euro aufgestockt. Die Experten nehmen an, dass das Gesamtfördervolumen des NPO-Unterstützungsfonds die Milliardengrenze überschreiten wird. Aktuell wird das dritte Quartal 2021 – wegen des größtenteils ungestörten Betriebes – nicht gefördert. Förderungen für das vierte Quartal können bis Ende Februar 2022 beantragt werden. Dabei wird aber nur ab einer gewissen Mindestumsatzeinbuße im Vergleich zu einem noch zu bestimmenden Vergleichsquartal (wahrscheinlich Q4/2019) gefördert. Bei gewinnorientierten Unternehmen beträgt diese Mindesteinbuße 40%, aber dieser Prozentsatz wird für NPOs noch definiert werden. Auch Förderungen für das Q1/2022 sind beabsichtigt; hier wird der Fördermechanismus ähnlich funktionieren; die Auswahl der Vergleichquartals wird aber schwieriger werden.

Im Anschluss beantworteten alle Vortragenden, fachkundig unterstützt von Dietmar Seiler (BMKoeS, Büro des Vizekanzlers), die Fragen der TeilnehmerInnen.

Wir bedanken uns für Ihre Teilnahme und hoffen, Sie bei nächster Gelegenheit wieder begrüßen zu dürfen.

npoAustria & IGO