- Deloitte05.05.2013
- Standort: Wien
Mogelpackung insbes. im Bereich Audit! - Bewertungen hier mit > 4 können nur eine Deloitte - interne Campagne sein!
Stadt Wien
Jobstatus Ex-Job seit 2013
Position/Hierarchie Angestellte/r - Arbeiter/in
Abteilung Sonstige
Vorgesetztenverhalten
- Vorgesetzte sind gute bis sehr gute Fachleute mit
tollem Engagement und beeindruckender Leidenschaft, mit allerdings für die meisten Mitarbeiter abschreckendem work-load.
- Mitarbeiterführung außerhalb des rein operativen Bereichs ist allerdings kaum bis gar nicht vorhanden. Insbesondere erfahrenere Führungskräfte suchen keinerlei Gespräche mit Mitarbeitern.
- Vorgesetzte, die über wesentliche Bereiche wie Gehalt entscheiden, sprechen mit Mitarbeitern nicht darüber. Diesbezügliche Email-Anfragen werden ignoriert, im Mitarbeitergespräch wird das Thema totgeschwiegen oder man verweist weiter.
- Der faktische Führungsstil ist diplomatisch formuliert autoritär. Leistungstechnisch wird Champions-League gefordert, in welcher Liga die Bezahlung spielt, wird nicht erörtert. Vor allem Gehaltssteigerungen sind katastrophal, nachdem Mitarbeiter noch mit branchenüblichen Einstiegsgehältern angelockt werden.
- Seit einiger Zeit gibt es die Tendenz, den Arbeitnehmer begünstigende Betriebsvereinbarungen und einzelne kollektivvertraglich gewährte Rechte zu vertuschen. Diesbezügliche Antragsformulare, die früher da waren, sind verschwunden und man muss sie sich mühsam und mit mehrfachem Nachhaken fast schon erzwingen.
Kollegenzusammenhalt
Man findet sehr leicht Anschluss und es gibt ein Klima der Kooperation. Niemand wird ausgeschlossen und jeder bekommt die Möglichkeit, Teil des Teams zu werden. Dieses an sich positive Phänomen hat natürlich auch den Hintergrund, dass die meisten Mitarbeiter keine langfristigen Pläne im Unternehmen haben und die Konkurrenz sich daher in Grenzen hält.
Die Zusammenarbeit leidet allerdings auch an der enormen Fluktuation.
Interessante Aufgaben
- Die Arbeit ist bei den meisten monoton. Man verbringt oft Wochen mit einem Bilanzposten, der noch dazu sehr speziell sein kann. Viele Mitarbeiter verbringen das ganze Jahr mit mehr oder weniger einem Konzern.
- Die Arbeit leidet massiv an der Fluktuation: Kontinuität ist so gut wie gar nicht gegeben. Deshalb müssen Dinge jedes Jahr aufs neue mühsam erarbeitet werden, was einem bereits ausgeschiedenen Vorgänger schon lange bekannt war; das ist auch eine Ursache für die horrenden Arbeitszeiten von September bis April.
- Die Arbeit ist meist keine akademische Arbeit: Genauigkeit und Geschick im Umgang mit Software sind wichtig, das an der Universität Erlernte kann in den ersten 3-4 Jahren kaum angewandt werden.
Arbeitsatmosphäre
- Wie erwähnt gibt es kaum Abwechslung in der Arbeit. Wenn man Pech hat, wird man noch dazu monatelang in ein anderes Bundesland geschickt (in meinem Fall zum Glück nicht), abgegolten wird das in keinster Weise (bis auf die lächerlichen Taggelder).
- Die Gehaltssteigerungen sind wie erwähnt katastrophal. In meinem Fall gab es die erste nach 16 Monaten, sie betrug undgefähr 6% und blieb anschließend wieder 12 Monate gleich. In diesen 16 Monaten wurde ich gleichzeitig zweimal befördert, trotzdem deckte die Gehaltserhöhung wahrscheinlich gerade einmal die Inflation ab. Befördert wird man schnell, womit auch die Verantwortung steigt - man kann schnell aufsteigen bei Deloitte, in der Positionsbezeichnung. Andere Faktoren wachsen nicht mit, aber wehe, das schlägt auf die Motivation!
Kommunikation
- Kommunikation zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern ist in allen Belangen verbesserungswürdig. Oftmals erfährt man einen Tag vor einem Projekt, dass es startet, und von einem Tag auf den anderen ist Reisetätigkeit erforderlich.
- Wie erwähnt wird über gewisse Themen (wie Gehalt) äußerst ungern gesprochen (sie wissen wohl auch warum). Man muss sie aktiv einfordern, meist wird dann aber weiterverwiesen ("Ich kann da auch nichts machen, das kommt alles von oben").
Arbeitsbedingungen
- Die Ausstattung ist grundsätzlich toll, schöne Farben, eigentlich stylisch. Viele Mitarbeiter (ich zum Glück nicht) haben allerdings kaum Platz, es sitzen manchmal 10 - 15 Personen in einem Raum.
Work-Life-Balance
- 6 - 7 Monate im Jahr wird ständige Verfügbarkeit als selbstverständlich angesehen, außer am Wochenende (das will ja auch keiner bezahlen).
- Ein monatelanger Einsatz in einem anderen Bundesland ist gar nicht so selten
- Kommen überraschende Projekte wie due diligences kann es auch im Sommer zu Marathon-Arbeitszeiten kommen.
Image
- Gutes Image genießt die Firma allenfalls bei Studenten und Arbeitgebern der Ausgetretenen.
Verbesserungsvorschläge
- siehe oben
Pro
Gute Marke, hervorragende Fachleute mit großem Spezialistenwissen; - Deloitte Östereich hat landesweite Bedeutung in der Anwendung und Weiterentwicklung der Bereiche Audit, Steuern, Unternehmensstrategie; der Beitrag der Firma zum Fortschritt von Wirtschaft und somit indirekt auch Gesellschaft ist unbestritten
Contra
Ein Mensch braucht in der Arbeit Erfolg und Anerkennung; Anerkennung besteht nicht ausschließlich aus positivem Feedback, denn dieses wird zu heißer Luft, wenn nicht nach absehbarer Zeit auch ein akzeptables Gehalt und zumutbare Lebensqualität gewährleistet werden. Wundern Sie sich also nicht, wenn der Frust dann immer wieder auf die Leistungen de Leute schlägt! In manchen Abteilungen liefert Deloitte leider ein Paradebeispiel für die Ausbeutung und Ausnutzung junger Akademiker und erfahrener Fachleute, die mit großem Interesse und Tatendrang einsteigen, um dann nach einigen Monaten/ Jahren enttäuscht über sich selbst und die darin investierte Lebenszeit der Firma den Rücken zu kehren (so auch in meinem Fall).
Wohlfühlfaktor
Karrierefaktor
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