EU Programmes
Die Europäische Kommission bietet eine Fülle an Fördermöglichkeiten, die Forscherinnen und Forschern der WU offenstehen. Die folgende Übersicht ist nicht vollständig und soll nur einen Überblick über die EU-Förderprogramme geben.
EU Rahmenprogramm Horizon Europe
Marie Skłodowska-Curie Actions
Als Teil von Horizon 2020 fördern Marie Skłodowska-Curie Actions die europäische Mobilität von Forschenden, wobei die akademische bzw. professionelle Entwicklung mit im Vordergrund steht. Bis 2020 werden über 6 Milliarden Euro für die Ausbildung von Forscherinnen und Forschern und deren Laufbahnentwicklung bereitgestellt.
Das Programm unterstützt internationale und sektorübergreifende Mobilität um exzellente, themenoffene Forschungsarbeit zu fördern, und folgt dabei einem "Bottom-up"-Ansatz: anders als bei den Ausschreibungen zu den Innovationsprojekten sind bei MSCA die Forschungsfragen und -themen frei wählbar. Darüber hinaus werden durch die verschiedenen Maßnahmen Forschende aller Laufbahnstufen angesprochen.
Marie Skłodowska-Curie Actions umfassen folgende Maßnahmen:
Innovative Training Networks (ITN - Innovative Ausbildungsnetze): Förderung von Forschungsnetzen für Nachwuchsforscher. Hier wird zwischen European Training Networks, European Industrial Doctorates (EID) und European Joint Doctorates (EJD) unterschieden.
Individual Fellowships (IF - Einzelstipendien): Unterstützung für erfahrene Forscher durch grenzüberschreitende Mobilität. In dieser Aktion wird zwischen European und Global Fellowships unterschieden. European Fellowships bieten unter Anderem Möglichkeiten für den Wiedereinstieg nach (Eltern-)Karenz sowie für nach Europa zurückkehrende Forschende, während Global Fellowships Secondments von in Europa tätigen Forschenden ins außereuropäische Ausland fördern.
Research and Innovation Staff Exchanges (RISE - Personalaustausch im Bereich Forschung und Innovation) fördern internationale und sektorübergreifende Zusammenarbeit durch Secondments zwischen Hochschulen und der Wirtschaft.
Kofinanzierung (COFUND) regionaler, nationaler und internationaler Programme zur Finanzierung der Forscherausbildung oder von Stipendien, bei denen internationale Mobilität vorausgesetzt wird.
Auch die European Researchers' Night (NIGHT - Lange Nacht der europäischen Forscher) wird durch MSCA finanziert. Es handelt sich hierbei um eine Reihe europäischer, öffentlicher Veranstaltungen unter Mitwirkung von Forscherinnen und Forschern, die jährlich jeweils am letzten Freitag im September in ganz Europa stattfinden.
ERC Grant
European Research Council (ERC) Grants unterstützen Forschende aller Nationalitäten in allen Stadien ihrer Laufbahn bei der Erforschung von interdisziplinären, visionären Forschungsthemen anhand unkonventioneller, innovativer Methoden. Mit 17% Anteil am Gesamtbudget von Horizon 2020 stellen Sie eines der wichtigsten Finanzinsturment im Rahmenprogramm dar.
Für Junge wie auch etablierte, exzellente Forschende sind ECR Grants ein ideales Instrument zur grundlagenorientierten Forschung, da wissenschaftliche Exzellenz das einzige Förderkriterium ist, und Themen und Forschungsfragen frei gewählt werden können. Anträge werden dabei, anders als beim restlichen H2020 Programm, von einem unabhängigen Wissenschaftsrat (Scientific Council) beurteilt, die operative Umsetzung erfolgt durch die autonome ERC Exekutivagentur (European Research Council Executive Agency – ERCEA).
Das hoch kompetitive Programm umfasst drei zentrale Förderlinien:
ERC Starting Grants unterstützen junge, exzellente WissenschafterInnen als „Principal Investigators“ bei der Etablierung ihres eigenen, unabhängigen Forschungsteams. Zum Zeitpunkt des vom ERC festgelegten Referenzdatums muss das Doktorat des „Principal Investigators“ zwischen zwei und sieben Jahren (mit wenigen Ausnahmen) zurückliegen.
ERC Consolidator Grants fördern junge, herausragende WissenschafterInnen, deren Doktorat zum Zeitpunkt des vom ERC festgelegten Referenzdatums zwischen sieben und zwölf Jahren (mit wenigen Ausnahmen) zurückliegt, bei der Konsolidierung ihres eigenen Forschungsteams.
ERC Advanced Grants geben führenden WissenschafterInnen die Möglichkeit, neue ambitionierte Forschungsansätze zu verfolgen.
Weiters bietet der ERC mit Proof of Concept Grants jenen ForscherInnen, die bereits mit einem ERC Grant ausgezeichnet wurden, die Möglichkeit, das technologische oder gesellschaftliche Innovationspotential von Ergebnissen ihrer ERC-Projekte zu testen.
Erasmus+
Erasmus+ ist das EU Programm für die Bereiche Bildung, Jugend und Sport für den Zeitraum 2014 bis 2020. Unter Erasmus+ werden sämtliche von der EU finanzierten Programme im Bereich der allgemeinen und beruflichen Bildung sowie der Jugend zusammengefasst: Lebenslanges Lernen (Erasmus, Leonardo da Vinci, Comenius, Grundtvig), Jugend in Aktion und fünf internationale Kooperationsprogramme (Erasmus Mundus, Tempus, Alfa, Edulink und das Programm für die Zusammenarbeit mit Industrieländern). Darüber hinaus gibt es zum ersten Mal auch Fördermöglichkeiten für Sport.
Für den Hochschulbereich gibt es eine Vielzahl an relevanten und interessanten Fördermöglichkeiten:
Mobilität - Key Action 1
In dieser Aktion wird die klassische Studierendenmobilität gefördert, die es unter Anderem auch PhD und Doktoratsstudierenden ermöglicht eine Förderung für einen Aufenthalt an einer europäischen Partneruniversität zu erhalten.
Darüber hinaus fördert diese Aktion auch den Austausch von Hochschulpersonal, wobei sowohl Lehraufenthalte als auch Fortbildungsaufenthalte förderfähig sein können. Nähere Informationen finden Sie beim Zentrum für Auslandsstudien.
Erasmus Mundus Joint Master Degrees - Key Action 1
Diese Förderschiene unterstützt Universitäten bei der Umsetzung von Programmen mit gemeinsamen Masterabschlüssen mit Partneruniversitäten. Ein Studiengang dauert ein bis zwei Jahr und involviert mindestens drei europäische Hochschulen. Informationen finden Sie bei der Nationalagentur Lebenslanges Lernen und der Exekutivagentur der Europäischen Kommission (EACEA).
Deadline 2016 (Start der Projekte im Herbst 2016): 18. Februar 2016
Erasmus+ Strategische Partnerschaften - Key Action 2
Strategische Partnerschaften fördern verschiedenste Projekte im Bildungsbereich. Hochschulen können sich an Projekten im Hochschulbereich, an Projekten in allen anderen Bildungsbereichen, und auch an sektorübergreifenden Projekten beteiligen. Die Hochschule kann dabei als Koordinatorin oder als Partnerin agieren. Die Auswahl dieser Projekte erfolgt auf nationaler Ebene, wobei jeweils die Nationale Agentur des Landes, in dem der Koordinator seinen Sitz hat und das Projekt einreicht, die Abwicklung übernimmt. Nähere Informationen zu Programmprioritäten, Antragstellung und Abwicklung finden Sie bei der Nationalagentur Lebenslanges Lernen.
Deadline 2016 (Start der Projekte im Herbst 2016): voraussichtlich 31. März 2016
Erasmus+ Capacity Building - Key Action 2
Erasmus+ Capacity Buildung folgt den Vorgängerprogrammen Alfa, Edulink und TEMPUS nach und unterstützt die Modernisierung, Zugänglichkeit und Internationalisierung der Hochschulbildung in (außereuropäischen) Partnerländern, deren (freiwiliige) Anpassung an EU-Entwicklungen im Hochschulbereich und den Austausch zwischen Programm- und förderfähigen Partnerländern und ihren Institutionen.
Joint Projects unterstützen die Modernisierung und Reformierung von Hochschuleinrichtungen in Partnerländern auf der Mikroebene, unter Anderem durch die Weiter- oder Neuentwicklung von Curricula, die Verbesserung der Governance und Managementsysteme der Institution und den Aufbau von Beziehungen zwischen Hochschuleinrichtungen und relevanten sozioökonomischen Akteuren.
Structural Projects unterstützen die Entwicklung der Hochschulsysteme und Hochschulpolitik auf der Makroebene, unter Anderem durch Modernisierung der Politik, Verwaltung und Management von Hochschulsystemen und die Stärkung der Beziehungen zwischen dem Hochschulsystem und einem breiteren sozioökonomischen Umfeld.
Nähere Informationen zu Programmprioritäten, Antragstellung und Abwicklung finden Sie bei der Nationalagentur Lebenslanges Lernen und der Exekutivagentur der Europäischen Kommission (EACEA).
Deadline 2016 (Start der Projekte im Herbst 2016): 10. Februar 2016
Erasmus+ Knowledge Alliances - Key Action 2
Knowledge Alliances (Wissensallianzen) vernetzen Hochschulen und Unternehmen in transnationalen Kooperationsprojekten, wodruch eine Stärkung der Innovationsfähigkeit Europas und generell die Modernisierung der Hochschulbildung erreicht werden sollen. Dies wird erreicht durch die Entwicklung neuer, innovativer Lern- und Lehrmethoden, die Förderung des Unternehmergeistes und unternehmerischen Handeln bei Studierenden, Lehrkräften im Hochschulbereich und bei Mitarbeiter/innen von Unternehmen, sowie die Förderung der Interdisziplinarität und des Austausches neuer Ideen durch die Zusammenarbeit von Hochschulen und Unternehmen.
Nähere Informationen zu Programmprioritäten, Antragstellung und Abwicklung finden Sie bei der Nationalagentur Lebenslanges Lernen und der Exekutivagentur der Europäischen Kommission (EACEA).
Deadline 2016 (Start der Projekte im Herbst 2016): 26. Februar 2016
Erasmus+ Sector Skills Alliances - Key Action 2
Sector Skills Alliances sind transnationale Projekte, die aktuell bzw. künftig fehlende Fertigkeiten in bestimmten Branchen identifizieren, und darauf ausbauend Curricula zur Erlangung dieser Fähigkeiten (weiter)entwickeln sollen. Wesentlicher Bestandteil ist der Austausch zwischen wichtigen Akteuren der Berufsbildung und dem Arbeitsmarkt.
Priorität haben Projekte, die eine oder mehrere relevante Prioritäten für den Bereich Bildung aus Abschnitt B des Leitfadens verfolgen; hoch bewertet werden weiters auch Projekte, die einen speziellen Fokus auf digitale Feritgkeiten oder "Green Skills" legen. Anträge können in zwei Bereichen eingereicht werden:
Lot 1 - Allianzen für Feststellung von Qualifizierungsbedarf: Diese erarbeiten auf sektoraler Ebene klare und detaillierte Nachweise von Bedarf und Defiziten als Grundlage für Bildungsangebote, sei es in der Berufsbildung (Lot 2) oder anderen Bildungsfeldern.
Lot 2 - Allianzen für Design und Umsetzung von Berufsbildung: Diese entwerfen gemeinsame Berufsbildungsinhalte für ein oder mehrere Berufsbilder einer Branche sowie Unterrichts- und Lehrmethoden und setzen diese auch um. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf praxisorientiertem Lernen, sodass Lernende die vom Arbeitsmarkt geforderten Qualifikationen unmittelbar erwerben. Die Verwendung europäischer Anerkennungs- und Transparenzinstrumente, wie ECVET, EQF und EQAVET trägt zusätzlich zur hohen Qualität der Allianzen bei.
Nähere Informationen zu Programmprioritäten, Antragstellung und Abwicklung finden Sie bei der Nationalagentur Lebenslanges Lernen und der Exekutivagentur der Europäischen Kommission (EACEA).
Deadline 2016 (Start der Projekte im Herbst 2016): 26. Februar 2016
Erasmus+ Jean Monnet Actions
Jean-Monnet-Maßnahmen fördern Exzellenz in Lehre und Forschung auf dem Gebiet der Europäischen Union Studien weltweit. Unterstützt wird so der Dialog zwischen dem Hochschulbereich und politischen Entscheidungsträgern, um insbesondere die Umsetzung der EU-Politik zu verbessern. Europäische Studien umfassen die Gesamtsituation Europas unter besonderer Berücksichtigung des Prozesses der europäischen Integration sowohl hinsichtlich seiner internen als auch der externen Dimension. Außerdem wird die Rolle der EU in einer globalisierten Welt sowie im Hinblick auf eine aktive europäische Bürgerschaft und einen europäischen Dialog zwischen Völkern und Kulturen behandelt.
Gefördert werden folgende Projektarten:
Nähere Informationen zu Programmprioritäten, Antragstellung und Abwicklung finden Sie bei der Exekutivagentur der Europäischen Kommission (EACEA).
Deadline 2016 (Start der Projekte im Herbst 2016): 25. Februar 2016
Direktausschreibungen der Europäischen Kommission
Abgesehen von Calls innerhalb der spezifischen Programme bedient sich die Kommission öffentlicher Aufträge, um Waren und Dienstleistungen zu erwerben - z.B. Studien, technische Hilfe und Schulungsmaßnahmen, Beratung, Konferenzdienste und Werbung, aber auch Bücher und IT-Ausrüstung. Die Auftragnehmer werden über Ausschreibungen ausgewählt, die von Abteilungen, Büros und Agenturen der Kommission in ganz Europa durchgeführt werden.
Einreichung und Abwicklung der Projekte erfolgt jeweils bei der zuständigen Generaldirektion (Directorate General - DG).
Artikel 185 Initativen
Wesentliches Ziel von Fördermaßnahmen nach Artikel 185 AEU-Vertrag ist die Zusammenführung unterschiedlicher nationaler und regionaler Forschungsprogramme zu einem einzigen gemeinsamen Programm mehrerer Mitgliedstaaten. Insbesondere soll so der Zersplitterung und der Überschneidung von Forschungsvorhaben entgegengewirkt werden. Die Mitgliedstaaten sollen dazu befähigt werden, Informationen, Fachwissen und "good practice" in speziellen Bereichen auszutauschen.
Von den vier laufenden Initiativen ist eigentlich nur AAL und (wegen der relativ komplexen nationalen Förderbedingungen) mit Abstrichen Eurostars für die WU interessant:
Joint Programming Initiatives
Joint Programming Initiatives (JPIs) sind neue europäische Initiativen zur verbesserten Abstimmung und Koordinierung zwischen nationalen und europäischen Forschungsbemühungen. Ziel dieser Initiativen ist es, die zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen, wie Klimawandel, Energie- und Ernährungssicherheit und Gesundes Altern, die auf nationaler Ebene allein nicht lösbar sind, gemeinsam in Angriff zu nehmen. Damit sollen die begrenzten Ressourcen für Forschung und Entwicklung besser gebündelt und Komplementaritäten besser genutzt werden.
Österreich ist an sechs von zehn Initiativen beteiligt:
COST-Netzwerke
European Cooperation in Science and Technology (COST) ist eine Forschungsinitiative europäischer Staaten die Europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wissenschaft und Technologie fördert. Speziell fördern COST-Aktionen wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der vorwettbewerblichen Forschung.
Gefördert wird allerdings nicht die wissenschaftliche Arbeit, sondern Aktionen die zur Vernetzung und zum Austausch von Wissenschafter/inne/n beitragen, wie z.B. Workshops, Konferenzen und Austauschprogramme. COST ist ein thematisch offenes Förderprogramm: gefördert werden Aktionen aus allen wissenschaftlichen Feldern, vielfach mit multidisziplinärem und/oder interdisziplinärem Ansatz.
Interessierte Einrichtungen können entweder einen eigenen Antrag für ein neues Netzwerk einreichen oder einem bestehenden Netzwerk beitreten, so noch teilnehmende Institutionen aus diesem Land aufgenommen werden können. Eine Liste der für österreichische Institutionen offen stehenden Netzwerke finden Sie hier: www.ffg.at/europa/cost/bereiche-at-offen
Allgemeine Informationen finden Sie auf der COST Programmwebseite sowie auf der COST Seite der FFG.