Aktuell ausgeschriebene Themen

Nach Maßgabe unserer personellen Kapazitäten betreuen wir Bachelor- und Masterarbeiten.

Aktuell ausgeschriebene Masterarbeiten

Handwerksgenossenschaften: Unternehmenskooperationen zur gemeinsamen Leistungserbringung

Komplexe Bauvorhaben erfordern das Zusammenspiel mehrerer Gewerke. Innovative Handwerksgenossenschaften - wie die deutsche Meisterland eG - koordinieren solche Leistungen gewerkeübergreifend, ohne dass die beteiligten Betriebe ihre wirtschaftliche Eigenständigkeit aufgeben. Sie ermöglichen damit auch kleineren Betrieben, Komplettlösungen unter einer gemeinsamen Marke anzubieten.

In Österreich gibt es zwar zahlreiche Ideen für vergleichbare Modelle, erfolgreiche Umsetzungen fehlen aber bisher. Zentrale Fragen betreffen die langfristige Tragfähigkeit: Wie kann eine solche Kooperation dauerhaft attraktiv gestaltet werden? Was bringt die Mitglieder dazu, dauerhaft dabei zu bleiben – und nicht andere Wege wie Fusionen oder Alleingänge zu wählen?

Im Rahmen dieser Masterarbeit soll anhand einer oder mehrerer qualitativer Fallstudien (Dokumentenanalyse, qualitative Interviews) von erfolgreichen Handwerksgenossenschaften, gescheiterten Gründungsvorhaben für solche Genossenschaften oder ähnlichen genossenschaftlichen Unternehmenskooperationen aus anderen Sektoren (z.B. „cooperative farms“) beleuchtet werden, wie solche Kooperationen dauerhaft erfolgreich gestaltet werden können und wo die Fallstricke liegen.

Diese empirische Analyse soll durch eine entsprechende Literaturrecherche theoretisch eingebettet werden, z.B. im Rahmen der Ostrom’schen Gestaltungsprinzipien für Allmenden oder anhand einer anderen begründeten geeigneten Theorie.

Diese Arbeit wird in Kooperation mit dem Österreichischen Genossenschaftsverband ausgeschrieben. Bitte bewerben Sie sich für dieses Thema unter florentine.maier@wu.ac.at, wenn Sie hohes Engagement und Interesse an einer Kooperation mit der Praxis mitbringen.

Stationäre und häusliche Altenpflege auf genossenschaftlicher Basis

Angesichts des drohenden Pflegenotstands gewinnen innovative Organisationsformen für Pflegeleistungen an Bedeutung. Genossenschaften gelten als „Kinder der Not“ und erscheinen daher als naheliegender Ansatz für die Organisation von Pflege. Die Umsetzung ist jedoch komplex: In Frage kommen unterschiedliche Modelle – vor allem Produktivgenossenschaften, in denen Pflegekräfte selbstverwaltet arbeiten, Konsumgenossenschaften, in denen pflegebedürftige Menschen oder ihre Angehörigen die Basis der Organisation bilden, um die Pflege an ihren konkreten Bedürfnissen auszurichten, sowie Sozialgenossenschaften, die ein breiteres Spektrum gemeinwohlorientierter Dienstleistungen anbieten und Governance-Strukturen unter Beteiligung vielfältiger Stakeholdergruppen (z. B. Klient*innen, Angehörige, andere Genossenschaften, regionale Betriebe, Kommunen) aufweisen.

Die genossenschaftliche Organisation von Altenpflege bringt vielfältige Potenziale mit sich, etwa in Bezug auf mehr Selbstbestimmung und bedarfsgerechtere Leistungen. Gleichzeitig bestehen erhebliche Herausforderungen – unter anderem im Hinblick auf rechtliche Rahmenbedingungen, betriebswirtschaftliche Tragfähigkeit und Governance-Strukturen. Diese unterscheiden sich je nach Art des genossenschaftlichen Modells.

Diese Masterarbeit soll daher die folgende Forschungsfrage beantworten: Welche Potenziale und Schwierigkeiten bestehen bei der Erbringung von Leistungen der stationären oder häuslichen Altenpflege auf genossenschaftlicher Basis, und wie unterscheiden sich diese je nach produktiv-, konsum- bzw. sozialgenossenschaftlichem Geschäftsmodell?

Vorgehen

  • Literaturrecherche zur grundlegenden Funktionsweise und Verbreitung von Pflegegenossenschaften

  • Entwicklung eines Analysemodells (mit vorläufigen Überkategorien von Potenzialen und Schwierigkeiten) auf Basis der Literatur

  • Fallstudien: Es soll jeweils ein möglichst idealtypisches Beispiel für eine Pflegegenossenschaft des produktiv-, konsum- und sozialgenossenschaftlichen Typs ausgewählt und umfassend beschrieben werden. Mittels Dokumentenanalysen (Medienberichte, Websites) sowie teilstrukturierter Interviews mit verschiedenen Stakeholdern der ausgewählten Genossenschaften soll ein umfassendes Bild der jeweiligen Potenziale und Schwierigkeiten des Ansatzes entwickelt werden

  • Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring zur Entwicklung eines differenzierten Kategoriensystems

  • Ableitung von Empfehlungen

Diese Arbeit wird in Kooperation mit dem Österreichischen Raiffeisenverband ausgeschrieben. Bitte bewerben Sie sich bei florentine.maier@wu.ac.at für dieses Thema, wenn Sie hohes Commitment und Interesse an einer Kooperation mit der Praxis mitbringen.

Mitgliederkommunikation in Raiffeisen Lagerhausgenossenschaften

Genossenschaften sind Zusammenschlüsse zur wirtschaftlichen Selbsthilfe. Ihr Zweck ist die Förderung der Wirtschaft und des Erwerbs ihrer Mitglieder durch einen gemeinsamen Geschäftsbetrieb. Das vielleicht bekannteste Beispiel dafür in Österreich sind die Raiffeisen Lagerhausgenossenschaften: Getragen von Landwirt*innen besteht ihre Kernaufgabe darin, diese Mitglieder mit Waren und Dienstleistungen zu versorgen. Auch Nichtmitglieder können im Lagerhaus einkaufen oder Dienstleistungen von Lagerhaus-Betrieben in Anspruch nehmen und generieren so Einnahmen, welche die Lagerhausgenossenschaft zur Förderung ihrer Mitglieder einsetzen kann (z.B. Quersubventionierung und Erhalt der für Landwirt*innen wichtigen ländlichen Tankstelleninfrastruktur).

Mitglieder sind die Basis der genossenschaftlichen Governance. Aus agenturtheoretischer Sicht ist die Sache klar: Die Mitglieder sind der ultimative Prinzipal. Sie wählen aus ihrem Kreis  die – im Fall der Lagerhausgenossenschaften stets ehrenamtlichen – Funktionär*innen in Vorstand und Aufsichtsrat, welche wiederum die Geschäftsführung bestellen, strategisch begleiten, und kontrollieren. Die Realität ist jedoch komplexer: Die Kommunikation zwischen Geschäftsführung, Organen (Vorstand, Aufsichtsrat) und Mitgliedern ist anspruchsvoll. Mitglieder wollen und brauchen relevante Informationen, sollen aber nicht überfordert werden. Zugleich ist das Modell repräsentativer Demokratie auf engagierte Mitglieder und qualifizierten Funktionärsnachwuchs angewiesen. Eine funktionierende Kommunikationsstrategie sollte daher vor allem zwei Dinge leisten: Mitgliederzufriedenheit fördern, und motivierten und qualifizierten Funktionärsnachwuchs fördern.

Im Rahmen dieser Masterarbeit soll daher folgende Forschungsfrage beantwortet werden: Was sind Elemente einer Kommunikationsstrategie gegenüber den Mitgliedern von (Lagerhaus-)Genossenschaften, die förderlich für die Mitgliederzufriedenheit und aktivierend im Hinblick auf die Übernahme von Funktionärsaufgaben wirken?

Vorgehen

  • Theoretische Aufarbeitung der Funktionen und Herausforderungen von Mitgliederkommunikation in Genossenschaften (Literaturrecherche)

  • Entwicklung eines Analysemodells auf Basis der Literatur

  • Vergleichende Fallstudie mit drei Lagerhausgenossenschaften mit möglichst unterschiedlich ausgeprägten Kommunikationsstrategien: Erhebung durch Dokumentenanalysen (z.B. Newsletter, Social Media Auftritte) und leitfadengestützte Interviews mit Geschäftsführer*innen, Funktionär*innen und einfachen Mitgliedern.

  • Identifikation von Gestaltungselementen für wirkungsvolle Kommunikationsstrategien.

Diese Arbeit wird in Kooperation mit dem Österreichischen Raiffeisenverband ausgeschrieben. Bitte bewerben Sie sich bei florentine.maier@wu.ac.at für dieses Thema, wenn Sie hohes Commitment und Interesse an Kooperation mit der Praxis mitbringen.

Unternehmenskommunikation und Public Relations: Image und Präsenz des gemeinnützigen Wohnbaus in österreichischen Printmedien

Diese Masterarbeit untersucht die Darstellung des gemeinnützigen Wohnbaus in den österreichischen Printmedien. Im Zentrum steht die Frage, in welchen thematischen Kontexten der gemeinnützige Wohnbau in den letzten Jahren medial präsent war, und welches Image dabei transportiert wurde. Ziel der Untersuchung ist, die Repräsentation des gemeinnützigen Wohnbaus in den Printmedien zu dekonstruieren und die vorherrschenden Bilder und Narrative zu identifizieren. Die Medienberichte sollen kritisch vor dem Hintergrund des Stands der Forschung über die Funktionsweise und die Bedeutung gemeinnütziger Wohnbauunternehmen eingeordnet werden.

Abschließend sollen praktische Handlungsempfehlungen formuliert werden. Diese sollen gemeinnützigen Wohnbauträgern helfen, Strategien zur Imagepflege und -verbesserung zu entwickeln, mit dem Ziel, die öffentliche Wahrnehmung positiv zu beeinflussen und die Rolle des gemeinnützigen Wohnbaus in der Gesellschaft zu stärken. Die Arbeit soll somit einen Beitrag leisten zur strategischen Ausrichtung von Kommunikationsmaßnahmen in einem zunehmend komplexen medialen und sozialen Umfeld.

Methodik:

  • Literaturrecherche: Zusammenfassung betriebs- und volkswirtschaftlicher Forschung über Funktionsweise und Bedeutung gemeinnütziger Wohnbauträger.

  • Sampling von Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln aus der Wiso-Presse-Datenbank

  • Kritische Diskursanalyse dieser Medienberichte (in NVivo oder MaxQDA; qualitative Analyse, ergänzt um quantitative Daten über Häufigkeiten)

Erwartete Ergebnisse:

Die Arbeit soll detaillierte Einblicke in die mediale Darstellung und das öffentliche Image des gemeinnützigen Wohnbaus bieten. Auf Grundlage der Analyseergebnisse werden Handlungsempfehlungen formuliert, um die öffentliche Wahrnehmung positiv zu beeinflussen und die strategische Kommunikation der gemeinnützigen Wohnbauträger zu optimieren.

Bewerbung:

Diese Arbeit wird in Kooperation mit dem Österreichischen Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen – Revisionsverband ausgeschrieben. Bitte bewerben Sie sich bei florentine.maier@wu.ac.at für dieses Thema, wenn Sie hohes Commitment und Interesse an Kooperation mit der Praxis mitbringen.

Aktuell ausgeschriebene Bachelorarbeiten

  • Die Betreuung erfolgt in folgenden Schritten:

    • Kontaktaufnahme mit der gewünschten Betreuungsperson, ggf. mit erster Idee für ein Thema oder eine Forschungsfrage,

    • erster Entwurf eines Exposés,

    • Feinabstimmung des Exposés,

    • Freigabe des Exposés durch die Betreuungsperson,

    • Schreiben der Arbeit,

    • Abgabe der aus Ihrer Sicht fertigen Arbeit per Mail an die Betreuungsperson,

    • Ausführliches Feedback dazu und Möglichkeit der Verbesserung um eine Notenstufe bei vollständiger Einarbeitung des Feedbacks, und

    • offizielle Abgabe der fertigen Arbeit über learn@WU.

  • Das Exposé sollte ca. zwei Seiten umfassen und folgende Bestandteile enthalten:

    • Geplanter Titel der Arbeit,

    • Problemstellung und Forschungsfrage

    • geplanter Gang der Untersuchung (z.B. bei einer Literaturrecherche: wo, mit welchen Suchbegriffen, mit welcher Software, mit welcher Auswertungsstrategie für die Literaturfunde),

    • Vorauswahl von 10-12 hochrelevanten Quellen,

    • Entwurf der Gliederung,

    • Zeitplan und

    • Literaturverzeichnis der im Exposé zitierten Quellen.

  • Während des Betreuungsprozesses können Sie jederzeit einen Gesprächstermin vereinbaren (persönlich oder per Videocall) oder Fragen per Mail stellen. Wir freuen uns, wenn Sie dieses Angebot nützen! Wir bitten um Verständnis, dass wir aufgrund begrenzter Zeitressourcen keine Teile unfertiger Arbeiten lesen können.

Derzeit sind keine Bachelorarbeiten ausgeschrieben.