Grow East Congress 2018

9. Grow East Kongress 2018

10. April 2018

Konferenzzentrum der Wirtschaftskammer Österreich (WKO)

“NATIONALISM versus GLOBALIZATION”

What are the consequences for Central and Eastern Europe?

Im Mittelpunkt des 9. Grow East Kongresses stand der aufkommende Nationalismus, der auch im Wirtschaftsraum Mittel- und Osteuropa auf fruchtbaren Boden fällt. Dort tätige Unternehmen müssen sich der Frage stellen, wie weit sie auf solche Ansprüche eingehen sollen. Druck kommt von der Politik, wenn Regierungen ausländische gegenüber inländischen Unternehmen diskriminieren und ausländische Konzerne medial an den Pranger stellen. Druck kommt von Konsumenten, wenn diese Produkte von heimischen Anbietern favorisieren und sich über mindere lokale Qualitäten bei internationalen Markenprodukten beklagen. Multinationale Unternehmen, die sich auf eine zunehmende Europäisierung und Globalisierung der Märkte und Wertschöpfungsketten eingestellt haben, sind nun aufgefordert, auf nationale Gegebenheiten stärker zu reagieren und in der Marktbearbeitung eine Balance zwischen dem Eingehen auf nationale Anforderungen und globaler Standardisierung zu finden.

Eröffnet wurde der Kongress von Prof. Leszek Balcerowicz, Wirtschaftsuniversität Warschau, dem Architekten des polnischen Reformplans, der 1989 als „Balcerowicz Plan“ in die Geschichte einging. Anschließend diskutierte der Nationalismus-Forscher Prof. Anton Pelinka, Central European University Budapest, mit Zoltan Bakay, Erste Group, die Ursachen und Auswirkungen des Nationalismus. Thomas Kargl, Rail Cargo Austria, richtete den Fokus auf China, den größten Gewinner der Globalisierung, und sein Vordringen in Mittel- und Südosteuropa über die „One Belt, One Road“ Initiative. Moderiert wurde dieses Panel von Prof. Phillip Nell von der WU Wien.

Das zweite Panel, moderiert von Dr. Manfred Berger, Neusicht Think Tank, widmete sich den Unternehmensreaktionen auf diese nationalistischen Tendenzen in einem globalisierten Umfeld. Birgit Rechberger-Krammer, Henkel CEE, zeigte auf, wie weit die Regionalisierung von Marken und Werbekampagnen gehen kann. Überraschenderweise bietete auch die Digitalisierung Raum für Lokalisierung im E-Commerce, wie Petr Krayzel von der Mall Group aufzeigte. Peter Szoboslay von Hammer-Agency/Streamline präsentierte neue Kommunikationslösungen im Bereich Social Media und Retailing, die aus CEE heraus weltweit von dieser Agentur angeboten werden.

Das abschließende Panel ging auf die sich zuspitzende Verknappung am Arbeitsmarkt in Mitteleuropa ein. Westliche Direktinvestoren, die ihre Produktionsverlagerungen nach CEE auf den ebenso gut ausgebildeten aber kostengünstigeren Industriearbeitern, Ingenieuren und Programmierern aufbauten, finden immer schwerer qualifizierte Arbeitskräfte. Oktay Erciyaz, Trenkwalder Gruppe, Günther Tengel, Amrop Jenewein, und Melina Schneider, WKO, diskutierten mit Arnold Schuh, WU Wien, wie Unternehmen in dieser Situation Mitarbeiter finden, qualifizieren und halten können.

Die Zielgruppe dieses Kongresses waren Unternehmer, Führungskräfte, Export- und Länderverantwortliche von nationalen und internationalen Unternehmen, Beratungsunternehmen mit einem CEE/SEE-Fokus sowie Wissenschaftler und Wirtschaftsstudierende mit Interesse an CEE.

Der GROW EAST KONGRESS ist eine gemeinsame Initiative des Competence Center für Emerging Markets & CEE der WU Wien, des NEUSICHT Think Tank und der Aussenwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich.

Der Kongress fand im Konferenzzentrum der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) in der Wiedner Hauptstraße 63, 1040 Wien statt.

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Medienecho:
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