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Polylog, Urteilskraft und Gemeinsinn

18. Juli 2024

Beitrag von Heiser zur Wissensdiversität-Tagung (Uni Innsbruck) veröffentlicht

Der Sammelband "Wissensdiversität und formatierte Bildungsräume" von Andreas Beinsteiner, Ann-Kathrin Dittrich, Theo Hug (Hrsg.) (innsbruck university press) markiert die "Fragen der Wissensdiversität [...] zu den Desiderata in der Diversitätsforschung. Bis dato wurden auch keine Kommissionen oder Forschungsprogramme eingerichtet, die sich mit dem Aussterben von Wissensarten und mit Strategien zu ihrem Erhalt befassen. Einerseits wird die Relevanz unterschiedlicher Wissensformen für Bildungsprozesse und gesellschaftliche Problembearbeitung durchaus von vielen Seiten zugestanden. Andererseits kommen in Bildungskontexten der Digitalität zunehmend Formatierungen und Normierungen zum Tragen, die mit der Heterogenität von Wissensformen in Konflikt geraten und partikulare Bildungs- und Wissenskonzeptionen festschreiben. Der Band schließt eine Lücke in der Diversitätsforschung, indem er unterschiedliche Aspekte des Spannungsfeldes von Wissensdiversität und formatierten Bildungsräumen beleuchtet und vertieft. Die Beiträge sind interdisziplinär ausgerichtet und beinhalten theoretische und normative Erwägungen, sozialwissenschaftliche Analysen und pädagogisch-praktisch relevante Überlegungen." (vgl. https://www.uibk.ac.at/iup/buecher/9783991061298.html)

Abstract Beitrag Heiser: Interkulturelle Philosophie und Pädagogik bejaht kulturelle Vielfalt grundsätzlich und betrachtet sie nicht als vorübergehendes Stadium zu einer Position der Einheit, die die Vielfalt wieder aufhebt: Sie zielt auf einen kulturspezifischen sowie kulturübergreifenden Polylog ab - verstanden als einen mehrstimmigen, multiperspektivischen, wissensdiversen, kritisch-konstruktiven Gedankenaustausch im Zwischen. Dieser Deprovinzialisierungsprozess besitzt in seiner Qualität eine grundlegende ethisch-egalitäre, demokatische Dimension: Unterschiede und Differenzen, die auftreten, beeinträchtigen nicht die Kommunikation und Interaktion, sondem unterstützen und fördern sie explizit. Polylog und interkulturelles Lernen führen zu einer reziproken Horizonterweiterung und Wissensdiversität.

Mt dem der Aufklärung inhärenten Anspruch der "Geltung kraft Einsicht" gewinnt dabei die - reflekrierende und bestimmende - irreduzible Urteiiskraft des/der Einzelnen an Gewicht. Der Polylog ist - so die These des Beitrags - damit nur über die Übung der Ureilskraft und Herausbildung des Gemeinsinns möglich und fruchtbar. Im Beitrag geht es um die Zusammenhänge rund um Polylog, Urteilskraft und Gemeinsinn im Kontext von Wissensdiversität.

Keywords: Lernen, Erfahrung, Wissen, Zwischen, Urteilskraft, Responsivität, Sozialität, Intersubjektivität, Interkultur, Polylog, Bildung, Aufklärung, Gemeinsinn

Hier auch eine Kurzfassung des Beitrags als Videopräsentation [Planet e:stream]

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