Garagenaufgang zwischen dem AD und D4 Gebäude

Im responsiven Zwischen – umwenden, umdenken, umlernen

11. November 2022

Heiser mit Beitrag im Journal Phänomenologie (57/2022)

Heiser, Jan Christoph: Im responsiven Zwischen – umwenden, umdenken, umlernen. In: Journal Phänomenologie. Schwerpunkt Phänomenologie und Pädagogik. Heft 57/2022, S. 56-67

Abstract

Der phänomenologische Zugang zum Lernen zeichnet sich durch eine eigentümliche Bewertung der menschlichen Erfahrung aus: Lernen ist demnach als Widerfahrnis im Sinne eines pathischen Getroffen-Seins zu interpretieren (Meyer-Drawe). Bedeutsam werden in dieser Perspektive – neben der generellen, beständigen Negativität des Lernens – jene Situationen, in denen ein Bruch mit Gewohntem und Vertrautem, Gewusstem und Bewertetem auftritt und die leiblich-reflexiven Reaktionen auf diese Irritation. So ist es sicher nicht vermessen zu behaupten, dass das Zwischen zum wahren Ort der Phänomenologie wird – und das Umwenden, Umdenken und Umlernen zum beständigen Begleiter.
Die phänomenologische Lernsituation wäre damit allerdings auch für die kulturelle Überschneidungssituation – als das Zwischen den Kulturen – maßgeblich, insofern die Krise der interkulturellen Erfahrung zu einer Auseinandersetzung und zur Veränderung der Beteiligten anregt: Das Eigene wird in der Auseinandersetzung mit dem Fremden fragwürdig und erzwingt die Suche nach Antworten; man befindet sich auch hier in einer „Sphäre des Zwischen, die sich aus dem Wechselspiel von Anspruch und Antwort aufbaut“ (Waldenfels).

Im Beitrag wird dieses umwendende Lernen vom (kulturell) Anderen als intersubjektiv-responsiver Vollzug nachgezeichnet, um die lerntheoretische sowie interkulturelle Relevanz phänomenologischer Pädagogik hervorzuheben.

Keywords: Lernen, Erfahrung, Widerfahrnis, Zwischen, Epagogé, Epoché, Periagogé, Negativität, Responsivität, Sozialität, Intersubjektivität, Interkultur, Polylog, interkulturelle Bildung

https://www.journal-phaenomenologie.ac.at/

jPhäno
zurück zur Übersicht