Hintere Außenansicht des D2 Gebäudes

Spendenverhalten in der Pandemie – Verhalten sich Menschen in Krisen sozialer?

01. März 2023

Warum reagierten einige Menschen auf die Covid-19-Krise in einer pro-sozialen Weise, während sich andere aus der Gesellschaft zurückzogen? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, haben wir untersucht, wie sich das Spendenverhalten während der Pandemie verändert hat.

Anhand von Umfragedaten von 2.000 Personen aus Deutschland und Österreich untersuchen wir die zentrale Aussage der Terror-Management-Theory (Becker, 1973): Nicht eine gesellschaftliche Krise an sich, sondern die persönliche Betroffenheit auf psychologischer, finanzieller oder physiologischer Ebene führt dazu, dass Individuen ihr Spendenverhalten ändern. Etwa die Hälfte der Befragten in unserer Studie scheint in der Lage zu sein, mit der durch die Pandemie ausgelösten existenziellen Angst auf produktive Weise umzugehen, nämlich durch eine Steigerung ihres pro-sozialen Verhaltens. Die andere Hälfte der Befragten, die auf persönlicher Ebene stark betroffen war, scheint von den Ängsten überwältigt zu sein, was dazu führt, dass sie sich aus der Gesellschaft zurückziehen und ihr pro-soziales Verhalten reduzieren. Die Studie unterstreicht, dass Krisen nicht unbedingt das Beste in den Menschen hervorbringen - die ständige Bombardierung mit angstauslösenden Nachrichten kann Solidarität und pro-soziale Bewältigungsmechanismen behindern.

https://doi.org/10.1007/s11266-023-00558-y

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